1944
Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
[Bearbeiten] Ereignisse
- Käthe Kollwitz findet Zuflucht im Moritzburger Rüdenhof.
- 8./9. Januar: Die Jüdin Toni Weigmann wird am Morgen von zwei Gestapomännern abgeholt und ins Polizeipräsidium gebracht. Ihr Sohn Horst verkleidet sich als Gestapo-KommissarHenry Schmidt, bastelt sich eine Blechmarke und schafft es, seine Mutter aus der Zelle holen zu lassen. Allerdings wird der echte Henry Schmidt herangeholt, der Schwindel fliegt auf und Horst Weigmann kommt in Arrest. Er stirbt in der Nacht, er soll sich erhängt haben.[1]
- Sommer: Die Kommunistin Hilde Lehmann verschickt aus Dresden Abschriften des NKFD-Dokuments „Das Nationalkomitee an Volk und Wehrmacht: 25 Artikel zur Beendigung des Krieges“ an Feldpostadressen.
- Herbst: In einem Betriebsteil der Zigarettenmaschinenfabrik „Universelle“ in der Florastraße 14 wird ein Zweiglager des KZ Flossenbürg eingerichtet, in dem 700 Frauen für die Rüstungsproduktion arbeiten müssen. Die deutschen Arbeiter und Arbeiterinnen des Betriebes solidarisieren sich mit den Zwangsarbeiterinnen, versorgen sie mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten.
- Die Gruppe um Elsa Frölich übernimmt die Führung der illegalen Widerstandstätigkeit in Dresden und Umgebung, sie stellt neue Verbindungen her zu verschiedenen Stadtbezirken, u. a. Cotta, Löbtau, Pieschen und Striesen sowie zu Orten wie Bannewitz, Kreischa, Rochwitz und Weißig. Sie erfasst etwa 50 KommunistInnen, SozialdemokratInnen und parteilose AntifaschistInnen. Zum Kern der Gruppe gehört auch Erna Rentzsch.
- 22. August: Nach dem Attentat auf Hitler werden u. a. Elise Thümmel, Frieda Gansauge, Margarethe Lewinsohn, Rosel Schubert und Anni Sindermann in der "Aktion Gitter" verhaftet und nach Ravensbrück verschleppt.
- 24. August: Luftangriff auf Industrieanlagen in Freital-Birkigt (Mineralölwerk) und Gittersee
- 7. Oktober: Luftangriff auf Friedrichstadt
- 2. Advent: Der literarische Bund deutscher Frauen (Leonore Kupke, Monika von Miltitz, Jeanne Berta Semmig u. a.) wird von der Gestapo aufgelöst.
[Bearbeiten] Geboren
- 8. September: Steffen Heitmann, Politiker
- 18. September in Eisenberg (Thüringen): Gunther Emmerlich, Opernsänger und Moderator
- Fritz Skarbovskis alias Tempo-Fritz, Imbiss-Betreiber und Dresdner Original
- in Chemnitz: Michael Hofmann, Maler und Grafiker
- in Meiningen: Volker Mixsa, Bildhauer, Metallkünstler[2]
[Bearbeiten] Gestorben
- 9. Januar: Horst Weigmann, Jude
- 18. Januar: Arno Lade, Arbeiterfunktionär und Antifaschist
- 23. Januar: Kunstgewerblerin Emmy Hottenroth
- 5. März an der Ostfront: Rudolf Harbig, Sportler
- 8. März im KZ Auschwitz-Birkenau: Leo Fantl, Jorunalist und Musiker
- 17. Mai im KZ Ravensbrück: Milena Jesenska, Schriftstellerin und Journalistin
- 16. August: Kurt Schlosser, Tischler, Bergsteiger, Sänger und Widerstandskämpfer
- 3. Oktober im KZ Auschwitz-Birkenau: Otto Bandmann, Journalist
- 16. Dezember im KZ Buchenwald: Walter Chrambach, Jurist, sächsischer Regierungsrat und Antifaschist
- 19. Dezember: Otto Lange, Maler und Professor
- 29. Dezember in Bonn: Oskar Walzel, Literaturhistoriker