Arno Lade
Arno Lade (1892–1944) war ein Dresdner Arbeiterfunktionär und Antifaschist.
Arno Lade wurde am 1. Februar 1892 als erstes von sechs Kindern „des Dienstknechtes Friedrich H. Lade und seiner Frau, der Magd Lina Wittberta, im Großgut Masten“[1] geboren. Nach Abschluss einer Schmiedelehre und Jahren der Berufstätigkeit „in Döbeln, Altenburg und Werdau musste er 1913 den Militärdienst in Dresden antreten“. Aufgrund seiner Invalidität blieb Arno Lade aber vom Einsatz an den Fronten des Ersten Weltkrieges (1914–1918) verschont. Dienstverpflichtet in den Werkstätten des Dresdner Artillerie-Arsenals, wurde er 1917 Mitglied der USPD und 1919 der KPD.
Nach Kriegsende, er wohnte damals im Hintergebäude der Förstereistraße 36, arbeitete Arno Lade im Straßenbahnhof Trachenberge, wo ihn seine Arbeitskollegen 1920 als Betriebsrat wählten. Außerdem „zog er in den Gesamtbetriebsrat ein, der die Belegschaften aller städtischen Betriebe vertrat“. Im Jahre 1924 von der KPD als Kandidat für Stadtverordnetenversammlung nominiert und auch gewählt, vertrat Arno Lade bis 1933 die Interessen seiner Partei im „Dresdner Stadtparlament“.
Am 25. Januar 1933 nahm er an den Protesten im Keglerheim teil. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten am 3. März 1933 verhaftet, wurde er im Dresdner Polizeipräsidium verhört und misshandelt, anschließend in das Konzentrationslager Hohnstein[2] gebracht und nach 13 Wochen Haft freigelassen. Lange erwerbslos und unter ständiger polizeilicher Kontrolle stehend, erhielt er erst im März 1938 eine Anstellung als Schlosser und Anreißer im Behälterbau der Mitte der 1930er Jahre in Dresden-Übigau sesshaft gewordenen „Dampfkesselfabrik Uebigau“.
Seines schlechten Gesundheitszustandes wegen wurde er im November 1943 in das Löbtauer Krankenhaus eingeliefert. Am 18. Januar 1944 holte man ihn trotz des Protestes der behandelnden Ärzte vom Krankenbett „zur Vernehmung“ ins Polizeipräsidium Dresden. Am Tage darauf war Arno Lade nicht mehr am Leben.
Arno Lade hatte seit 1927 im mehrgeschossigen Mietswohnhaus Wurzener Straße 12 gewohnt. Am 17. April 1945, dem Tag des letzten anglo-amerikanischen Luftangriff auf Dresden, wurde es, wie andere Gebäude in Pieschen auch, schwer beschädigt bzw. zerstört.
[Bearbeiten] Gedenken
In Würdigung seines Lebens und zur Erinnerung an ihn wurde im Sommer 1946 die Pieschener Yorkstraße in Arno-Lade-Straße umbenannt und der 26. POS[3] am 19. Januar 1969 der Ehrenname „Arno Lade“ verliehen.
Während die Straße noch immer so heißt, trägt die nun 26. Grundschule Pieschen den Namen „Am Markusplatz“.
[Bearbeiten] Quelle und Anmerkungen
- Museum für Geschichte der Stadt Dresden (Hrsg.): Biografische Notizen zu Dresdner Straßen und Plätzen, die an Persönlichkeiten aus der Arbeiterbewegung, dem antifaschistischen Widerstandskampf und dem sozialistischen Neuaufbau erinnern. Dresden 1976.
- ↑ Masten wurde 1950 nach Döbeln eingemeindet
- ↑ Die Jugendburg Hohnstein war von März 1933 bis August 1934 eines „der schlimmsten frühen Konzentrationslager“ im NS-Staat Deutschland.
- ↑ 26. Polytechnische Oberschule, Osterbergstraße 22, Dresden-Pieschen