Richard Kluge
Dr.-Ing. h.c. Karl Richard Kluge, auch Richard Carl Kluge (* 20. Juli 1866 in Dresden; † 28. August 1945 in Dresden-Loschwitz)[1] war ein deutscher Beamter und Eisenbahner, zuletzt als Präsident der Reichsbahndirektion Dresden. Für seine Verdienste erhielt er die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Karl Richard Kluge war der Sohn des damaligen Kontrolleurs im Hauptbüro der Alberts-Eisenbahn und späteren Vorstands der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, Karl Friedrich Kluge (* 1841; † 13. Dezember 1924 in Dresden)[2] und dessen Ehefrau Amalie Florentine Kluge (* 5. September 1839; † 12. Juni 1910 in Dresden).[3]
Richard Kluge heiratete am 30. Oktober 1895 in Dresden Helene Doris geb. Richter (* 7. Januar 1869; †).[4] Das Paar hatte eine Tochter:
- Margarethe Elisabeth Leonore Kluge (* 9. Februar 1897 in Dresden; †). Sie heiratete am 23. Juni 1917 Erich Curt Bruno Vogel (* 13. Juli 1889; †).[5]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Richard Kluge studierte Bauwesen und ist erstmals 1895 im Dresdner Adressbuch als Regierungs-Bauführer in der elterlichen Wohnung in der Werderstraße 11 im dritten Obergeschoss verzeichnet.[6] Im gleichen Jahr begann er – wie sein Vater – eine Tätigkeit bei den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, wo er als Regierungsbaumeister angestellt wurde. Gleichzeitig zog er in eine eigene Wohnung in der Nähe des Hauptbahnhofs, an der Ostbahnstraße 10.[7] 1901 wurde Kluge Maschineninspektor der königlichen Staatseisenbahnen[8] was er bis 1904 blieb.
1910 kehrte Kluge – mittlerweile im Rang eines königlich-sächsischen Baurates bei den Staatseisenbahnen – zurück nach Dresden und zog an den Hohenthalplatz 9.[9] 1911 wurde er zum Vorstand des Maschinenbetriebsbüros der sächsischen Eisenbahnen berufen.[10] 1912 zog er an den Striesener Platz 15.[11]
1913 wurde Kluge Mitglied der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen [12] und ein Jahr später, 1914 in den Rang eines königlich-sächsischen Oberbaurates erhoben.[13] 1916 wurde Kluge zum „Technischen vortragenden Rat“ im königlichen Finanzministerium im Rang und mit Titel eines Geheimen Baurates ernannt.[14] Am 1. April 1918 zog er in die Eisenstuckstraße 42.[15]
Nach dem am 31. März 1919 erfolgten Ausscheiden von Richard Ulbricht aus dessem Amt und der Übernahme des Amtes des Präsidenten der sächsischen Staatseisenbahnen durch Dr. jur. Richard Kurt Mettig, wurde Kluge zum Vizepräsidenten der Generaldirektion der damals noch eigenständigen sächsischen Staatseisenbahnen berufen.[16] Mit der Gründung der Reichsbahndirektion (Rbd) Dresden am 6. Juli 1922 behielt Kluge das Amt des Vizepräsidenten. Am 16. Oktober 1925 übernahm Richard Kluge von seinem Vorgänger, Dr. jur. Mettig das Amt des Präsidenten der Rbd Dresden. Gleichzeitig zog er in die Dienstwohnung an den Wiener Platz 4.[17]
Auf Antrag der Bauingenieurabteilung der Technischen Hochschule Dresden erhielt Richard Kluge am 5. Juni 1928 den Titel eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber „in Anerkennung vieljähriger verdienstvoller Tätigkeit auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens“. Im gleichen Jahr zog er in das Haus in der Schnorrstraße 69[18] dessen Eigentümer die Deutsche Reichsbahn war.[19] Kluges Stellvertreter war um 1930 der Geheime Regierungsrat, Vizepräsident Ernst Georg Friedrich,[20] der auch Leiter der Abteilung I "Allgemeine Verwaltung" war. In Kluges Amtszeit fiel die bereits 1924 begonnene Neuordnung der Organisationsstruktur der Reichsbahndirektion Dresden, die am 1. Februar 1929 abgeschlossen wurde. Die Direktion mit ihren vier Abteilungen - neben Friedrich waren noch Hermann Domsch, Karl Pokorny und Robert Otto Abteilungsleiter - leitete zu dieser Zeit:
- 24 Betriebsämter,
- 10 Verkehrsämter,
- 7 Maschinenämter,
- 3 Elektrotechnische Ämter,
- 13 Neubauämter und
- 14 Ausbesserungswerke.
Kluge übte sein Amt bis zum 31. Oktober 1931 aus und übergab die Amtgeschäfte an seinen Nachfolger Hermann Domsch. Kluge zog nach seiner Pensionierung in die Hettnerstraße 8,[21] wo er bis mindestens 1944 wohnte.[22]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1912: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1912: königlich-preußischer Roter-Adler-Orden 4. Klasse
- 1913: königlich-bayrischer Verdienstorden vom Heiligen Michael 3. Klasse
- 1914: königlich-sächsische Landwehrdienstauszeichnung 1. Klasse
- 1917: königlich-sächsisches Kriegsverdienstkreuz
- 1917: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1917: Eisernes Kreuz 2. Klasse
[Bearbeiten] Quellen
- Datensatz von Richard Karl Kluge auf tu-dresden.de
- Deutsche Eisenbahndirektionen, Eisenbahndirektion Dresden 1869-1993, Helga Kuhne, VBN Verlag B. Neddermeyer, 2010, ISBN 978-3-941712-05-8
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensätze auf Ancestry
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Datensätze auf Ancestry
- ↑ Datensätze auf Ancestry
- ↑ Datensätze auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1895, SLUB, S. 416
- ↑ Adressbuch Dresden 1896, SLUB, S. 436
- ↑ Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 447
- ↑ Adressbuch Dresden 1911, SLUB, S. 565
- ↑ Adressbuch Dresden 1912, SLUB, S. 575
- ↑ Adressbuch Dresden 1913, SLUB, S. 589
- ↑ Adressbuch Dresden 1914, SLUB, S. 569
- ↑ Adressbuch Dresden 1915, SLUB, S. 561
- ↑ Adressbuch Dresden 1917, SLUB, S. 450
- ↑ Adressbuch Dresden 1918, SLUB, S. 451
- ↑ Adressbuch Dresden 1920, SLUB, S. 449
- ↑ Adressbuch Dresden 1926/27, SLUB, S. 458
- ↑ Adressbuch Dresden 1929, SLUB, S. 500
- ↑ Häuserbuch Dresden 1930, SLUB, S. 1852
- ↑ Adressbuch Dresden 1930, SLUB, S. 325
- ↑ Adressbuch Dresden 1933, SLUB, S. 434
- ↑ Adressbuch Dresden 1943/44, SLUB, S. 523