Ostbahnstraße
Die heute nicht mehr existierende Ostbahnstraße – teilweise befinden sich dort heute Bahnanlagen oder Wildwuchs – war als der sogenannte Dresdner Montmartre bekannt, da viele Künstler in der Straße lebten. Sie verlief südöstlich des Hauptbahnhofes parallel zur Strehlener Straße und befand sich direkt an der Eisenbahnstrecke Bodenbach (Dečin)–Dresden. Wegen der östlichen Richtung erhielt sie 1868 ihren Namen.[1] Sie war nur auf der südlichen Straßenseite bebaut. Dadurch waren die Zimmer auf der Straßenseite Richtung Norden zur Eisenbahn hin ab dem zweiten Stock sehr hell und boten sich somit als Ateliers an. Vor allem in den oberen Wohnungen hatte man eine hervorragende Sicht auf die Altstadt. Allerdings war es durch den Zugverkehr, vor allem wegen der Güterzüge, in den Wohnungen sehr laut.
In der Ostbahnstraße wohnten unter anderem:
- Nr. 1a: Kunstmaler Paul Poetzsch, Alfred Schneider, Carl Reinke, Otto Westphal, (Ferdinand Karl) Ludwig Muhrmann[2], Richard Birnstengel, Otto Griebel[3]
- Nr. 2: Elisabeth Andrae, Landschaftsmalerin und Lithografin
- Nr. 3: Simonson-Castelli-Akademie, Alfred Haensch, Kunstmaler
- Nr. 4: Wilhelm Lachnit, Maler, von 1941 bis zum Luftangriff am 13. Februar
- Nr. 5: Jenny Sonntag, Kunstmalerin
- Nr. 6: Max Ullmann, Kunstmaler
- Nr. 7: Magnus Beetz, Kunstmaler, und Ludwig Legler, Professor und Chemiker
- Nr. 8: Franz Fuchs, akademischer Bildhauer, und Freiin Melanie von Wagner, Tier- und Landschaftsmalerin
- Eda und Marie Meyer-Blaise, Elisabeth Meyhöfer, Malerinnen
- Nr. 9: Hugo Bürkner, Professor für Holzschneidekunst
- Nr. 10: Robert Sterl, Maler, sowie Richard Kluge, später Präsident der Reichsbahndirektion Dresden,
- Nr. 17: Fritz Tröger, Maler, Friedrich Wilhelm Hörnlein (Münzgraveur und Medailleur), Wilhelm Eller[4]
- Nr. 20: Marie Constance Freifrau von Malapert-Neufville, Schriftstellerin
- Nr. 24: Erna Bercht, Kunstmalerin
- Nr. 29: Georg Gelbke, Maler und Graphiker (nur Atelier)
[Bearbeiten] Weitere Künstler
Gertrud Beschorner | Ernst Bursche | Richard Dietze | Georg Estler | Otto Fischer | Hans und Lea Grundig | Elisabeth Mayhöfer | Fritz Moritz | Horst Saupe | Gerhard Sperling | Richard Peter | Hermann Glöckner (Strehler Str.)
[Bearbeiten] Quellen
- Annette Dubbers: Die Südvorstadt – Aus der Geschichte eines Dresdner Stadtteils. Dresden 2004, ISBN 3-937 199-32-2
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Dresdner Adreßbuch 1925: Ferdinand Karl Ludwig Muhrmann, Kunstmaler, Ostbahnstr. 1a II.
- ↑ Dresdner Adressbücher 1926/27 bis 1941: Ostbahnstraße 1a IV.
- ↑ https://journals.qucosa.de/shb/article/view/371/461