Blasewitz
Blasewitz nördlich von Striesen ist ein durch ein historisch gewachsenes Villenviertel geprägter Stadtteil und steht somit unter Denkmalschutzgebiet. Östlich der Dresdner Innenstadt und unmittelbar südlich der Elbe gelegen. Überregional bekannt ist die Brücke Blaues Wunder, die eigentlich Loschwitzer Brücke heißt. Zur Gemarkung Blasewitz gehört auch Neugruna. Es gibt einen ungleich größeren gleichnamigen Stadtbezirk Blasewitz.
[Bearbeiten] Geschichte
- 1349: Erste Erwähnung als Fischerdorf Blasenwicz vermutlich slawischer Siedler.
- 1408: werden der Familie Busmann Zinsen und Zugehörigkeit in Blasewitz bestätigt
- 1872: Die erste Dresdner Straßenbahn fährt durch Blasewitz.
- 1921, 1. April: Nach langem Ringen folgt die späte Eingemeindung.
- 1945: Der Stadtteil ist wie die meisten Villenviertel außerhalb der Innenstadt vergleichsweise wenig von Bombenangriffen unmittelbar betroffen.
- DDR-Zeit: Sehr kleine Plattenbausiedlung am Königsheimplatz, die vielen großzügigen Villen werden erhalten und werden natürlich Mehrfamilienhäuser.
- frühe Nachwendezeit: Viele Bürger aus den alten Bundesländern zieht es vornehmlich nach Blasewitz, deren Traum vom exklusiven Wohnen alsbald preislich betrachtet zerplatzt. Viele werden heimisch und Dresdner.
- 2002: Bei der Jahrhundertflut ist der Stadtteil glimpflicher davongekommen als andere Elbestadtteile, Grundwasserprobleme gab es aber teilweise vier Monate lang.
[Bearbeiten] Stadtteilzentrum und Winkelzüge
- Das Zentrum ist zweifellos der Schillerplatz – nicht ganz mitten in Blasewitz, sondern Ost-West-zentral im Norden des Viertels. Westlich von Blasewitz liegt Johannstadt, nördlich Loschwitz, östlich Tolkewitz und südlich Striesen.
- In der Nähe des Platzes befinden sich das Ärztehaus Blasewitz, Gaststätten und Geschäfte für regelmäßig etwa 80.000 Einwohner. Blasewitz selbst hat etwa 9.000 Einwohner.
- Weniger bekannt für die sehenswerten historischen Häuser sind die südlicheren Teile von Blasewitz.
[Bearbeiten] Weiteres Gewerbe und Straßenbeschreibungen
Es gibt überproportional viele Pensionen, Freiberufler und kleinere Institute. Goetheallee, aber auch Loschwitzer Straße, Händelallee, Mendelssohnallee und Wägnerstraße, um nur einige zu nennen, können es architektonisch bequem mit Berlin-Dahlem und München-Bogenhausen oder gar berühmten Hamburger Stadtteilen aufnehmen, sind aber relativ preiswert, da Blasewitz nur ein Stadtteil von Dresden ist. Die Vielzahl an solchen Quartieren ist eine Kernkompetenz von Dresden, die inzwischen fast so oft hervorgehoben wird wie die klassischen Wahrzeichen im Stadtzentrum. In Blasewitz haben sich die meisten besonders hervorhebenswerten Villen erhalten, zum Beispiel das Standesamt. Loschwitz, Weißer Hirsch und Kleinzschachwitz sind die ähnlichsten Stadtteile, etwas verträumt, aber immer wieder schön, wie Radebeul oder die quirligen oder die mit besserer Fernsicht.
Der Elbhang-Kurier erinnert an die Eingemeindung von Blasewitz vor 100Jahren am 1. April 1921.
[Bearbeiten] Nachts in Blasewitz
Ein junges Kneipenviertel wird Blasewitz wohl nicht mehr, aber inzwischen suchet, wer findet, eine ganze Menge (Schillergarten). Darunter auch einen waschechten Spätshop für Blasewitz und Striesen, nicht so weit vom Waschsalon. Die Tankstelle am Hüblerplatz macht relativ zeitig auf, aber früh zu.
[Bearbeiten] Straßen und Plätze
Alemannenstraße | Augsburger Straße | Am Schillergarten | Angelsteg | Barteldesplatz | Berggartenstraße | Brucknerstraße | Draesekestraße | Eichstraße | Fährgäßchen | Ferdinand-Avenarius-Straße | Forsthausstraße | Frankenstraße | Friedensplatz | Fuchsstraße | Gautschweg | Goetheallee | Gustav-Freytag-Straße | Händelallee | Hans-Böhm-Straße | Händelallee | Heinrich-Schütz-Straße | Helfenberger Straße | Hofmannstraße | Hüblerstraße | Jüngststraße | Justinenstraße | Käthe-Kollwitz-Ufer | Karasstraße | Königsheimplatz | Kretschmerstraße | Lene-Glatzer-Straße | Löscherstraße | Loschwitzer Straße | Lothringer Weg | Ludwig-Hartmann-Straße | Maystraße | Mendelssohnallee | Naumannstraße | Oehmestraße | Paulusplatz | Pohlandstraße | Polenzstraße | Prellerstraße | Regerstraße | Reinhold-Becker-Straße | Scariastraße | Schandauer Straße | Schaufußstraße | Schillerplatz | Schubertstraße | Sebastian-Bach-Straße | Senefelderstraße | Simrockstraße | Spohrstraße | Thielaustraße | Tolkewitzer Straße | Traubestraße | Vogesenweg | Voglerstraße | Wägnerstraße | Waldparkstraße
[Bearbeiten] Verkehr
- Linie 6 nach Niedersedlitz
- Linie 12, in Striesen/Tolkewitz weiter als Linie 10.
- Linie 61 kommend aus Löbtau, über Uni
- Linie 63 kommend aus Löbtau, über Hüblerplatz, Schillerplatz, weiter bis nach Pillnitz
- Linie 84 nach Rochwitz
- Schaufelraddampfer der Weißen Flotte
[Bearbeiten] Schulen
- Dresden International School
- Hochschule für Kirchenmusik der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens
- Sächsisches Landesgymnasium für Musik
[Bearbeiten] Natur
- Ehemals königlich-öffentlicher Waldpark, mit Tennisplätzen und Rodelhügeln, heute beliebt bei Kindergartengruppen und Kunden eines Tierhauses.
- Elbwiesen gegenüber den Loschwitzer Elbhängen mit überlokaler Anziehungskraft.
- Allgemein ist der Stadtteil ein sehr durchgegrünter Stadtteil mit großen alten Bäumen. Zügiger Gehweg in die Innenstadt eine knappe Stunde ostwärts liegt später das beschauliche Kleinzschachwitz.
[Bearbeiten] Quellen
- Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)
- Andreas René Lux, Kurt-Dieter Prskawetz: Blasewitz im historischen Elbbogen, Band 1: Von der Entstehung bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, Dresden 1994, ISBN 3-9303003-01-9
[Bearbeiten] Weblinks
- OpenStreetMap: Blasewitz
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Blasewitz“
- Eintrag zu „Blasewitz” beim Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Karten: 1896 mit Neugruna
- Blasewitz1.de
- Dresden-Blasewitz.de
- Schattensucher – Dokumentar- und Spielfilm über Blasewitz und den Schillerplatz in den 1960er Jahren
- Blasewitz auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)