Heinrich-Schütz-Straße
Die Heinrich-Schütz-Straße liegt in Blasewitz. Sie beginnt am Elberadweg, quert die Tolkewitzer Straße und endet an der Gustav-Freytag-Straße. Auch heute stehen an der Heinrich-Schütz-Straße noch die alten Gaslaternen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte der Straße reicht bis in das späte 19. Jahrhundert zurück. Sie hieß zunächst Bahnhofstraße, benannt nach dem Straßenbahnhof einer Pferdebahn. 1926, also wenige Jahre nach Eingemeindung von Blasewitz nach Dresden, bekam sie den Namen Wasserturmstraße nach dem hier gelegenen Turm des örtlichen Wasserwerkes. Bei dieser Gelegenheit erhielten die Häuser ihre heutigen statt der ursprünglich chronologisch vergebenen Nummern. Anlässlich des 260. Todestages des Komponisten Heinrich Schütz wurde der Straße 1932 ihr heutiger Name verliehen.[1]
Als Kulturdenkmale sind heute die Hausnummern 1, 6, 8, 11 sowie die Nr. 17 bis 21b (linke Seite) ausgewiesen.
[Bearbeiten] Adressen
- Nr. 1: Bis Mitte der 1920er Jahre befand sich hier eine Niederlassung der Deutschen Präzisions-Uhrenfabrik Glashütte, danach wohnte hier der Unternehmer Franz Meyer. In den 1940er Jahren wohnte unter dieser Adresse Prof. Heinrich Kalbfleisch, ein Pathologe und Direktor des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt. Der Eckpavillon, ein historisches Kleinod, ist vollständig aus Sandstein gestaltet.[2]
- Nr. 2: Hier befindet sich heute ein Bootshaus des Universitätssportvereins der TU Dresden e. V., Abteilung Rudern. Bis zur Zerstörung Dresdens durch die Luftangriffe 1945 stand auf dem Grundstück das Dürerbundhaus, erbaut 1910 von Heinrich Tscharmann für Ferdinand Avenarius und später im Besitz von Eva Schumann. Hier wohnten und arbeiteten für jeweils etwa 20 Jahre der Grafiker Kurt Fiedler und der Architekt Edmund Schuchardt.
- Nr. 4: Das Grundstück war im Zusammenhang mit der Aufteilung des Avenarius-Erbes[3] vom Grundstück Nr. 2 abgetrennt und um 1932 von Wolfgang Schumann zusammen mit seiner Frau Eva bebaut worden. Weil die Schumanns nach dem Machtantritt der Nazis fliehen mussten, vermieteten sie das Haus an den Kammermusiker Oskar Geier.
- Nr. 8: Wohnung von Physiker Max Sende
- Nr. 9: Hier wohnten Kunstmaler Rudolf Petzold, Elfenbeinbildhauer Oskar Meier und Architekt Paul Kretzschmar und gingen wohl auch in Elsa Kinners' Schwankwirtschaft Zur Krone.[4]
- Nr. 17/19: Der Wasserturm, in dem auch die Geschäftsräume einer Waschanstalt untergebracht waren, gehörte der Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke AG.
[Bearbeiten] Historische Ansichten
Dürerbundhaus (um 1925)
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ deutschsprachige Wikipedia: Heinrich Schütz
- ↑ Caroline Rolka: Historische Kleinarchitekturen in Sachsen. Verlag Frank & Timme GmbH, 2007.
- ↑ Frank Fiedler: Kindheitserinnerungen von Frank Fiedler an seinen Vater und das „Dürerbundhaus“ Dresden
- ↑ Amtl. Fernsprechbuch Bezirk Dresden, September 1953, S. 31
[Bearbeiten] Weblinks
- Ansicht „Heinrich-Schütz-Straße“ auf openstreetmap.org
- Historische Bahnhofstraße bei der Deutschen Fotothek