Tolkewitzer Straße
Die Tolkewitzer Straße ist der alte Blasewitz-Tolkewitzer Communicationsweg und auch der Kommunikationsweg nach Seidnitz.
[Bearbeiten] Geschichte
In Blasewitz war nach einem Stadtplan von 1864 die heutige Tolkewitzer Straße bis zur heutigen Oehmestraße und einschließlich dieser als die Seidnitzer Straße bzw. der Seidnitzer Weg eingetragen. Bei der Vergabe von Straßennamen 1870 (Protokoll vom 19. März 1870, Akte 442) erhielt die Straße den Namen Tolkewitzerstraße nach der Richtung zum Dorf Tolkewitz. 1875 war die Straße mindestens bis zum ehemaligen Straßenbahnhof ausgebaut, da "dort die Gleise der Pferdebahn liegen" und sollte weiter ausgebaut werden. Die Straße wurde später auch in den angrenzenden Gemeinden (Neugruna, Neuseidnitz, Tolkewitz) ausgebaut. Laut Hantzsch[1] gibt es die Tolkewitzer Straße in Neugruna seit 1876. In Seidnitz (das heißt in Neuseidnitz) hatte die Straße vor 1902 wohl noch keinen Namen. Damals gab es in Seidnitz bereits eine Tolkewitzer Straße: die Straße von Seidnitz nach Tolkewitz, die heutige Marienberger Straße. Mit der Eingemeindung von Seidnitz wurde diese Straße in Laubegaster Straße umbenannt (und erst 1926 in Marienberger Straße). Die Straße an der Elbe wiederum erhielt in Neuseidnitz die Bezeichnung Tolkewitzer Straße.
In Tolkewitz wurde die Straße jedoch zunächst Blasewitzer Straße genannt. Erstmals wurde diese Bezeichnung 1897 in einem Adressbuch gefunden. In Akten wurde auch die Bezeichnung Tolkewitz-Blasewitzer-Straße verwendet. Im Zuge der Eingemeindung wurde die Blasewitzer Straße nach 1912 umbenannt (also verlängert) in ihren heutigen Namen.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 4: Hintergebäude von 1904 bis 1945 Elbgau-Buchdruckerei und Verlagsanstalt Hermann Beyer & Co. (Verlag der Tageszeitung Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse 1905 bis 1933)[2], in DDR-Jahren zunächst Stopfbüchsenpackungsfabrik Goerner und Engels[3], später VEB Packitt Dresden und VEB Dico-Werk
- Nr. 8: Stadtteilbibliothek Blasewitz (seit 1998); zuvor in einem Flachbau auf dem Schulhof der 62. Oberschule
- Nr. 30: im Hof stehen Eiben, die als Naturdenkmal (ND 141) ausgewiesen sind
- Nr. 35: Floristikgeschäft „Blumenfee“ (seit Herbst 2007)[4]
- Nr. 38: früher Busbahnhof Blasewitz, jetzt Konsum-Supermarkt
- Nr. 57: denkmalgeschützte Villa Romana[5], errichtet um 1900 in einem Stil zwischen Neobarock, Art déco und Neuer Sachlichkeit, exquisite Innenausstattung; nach mehreren Bränden ließ der Besitzer das Gebäude im Sommer 2014 widerrechtlich abreißen --> Sturm der Entrüstung in der Bevölkerung[6]; im September 2014 verfügte die städtische Denkmalschutzbehörde, dass das Gebäude Tolkewitzer Straße 57 wieder aufzubauen ist.[7] Diese Anordnung hatte vor den Verwaltungsgerichten keinen Bestand.[8]
- Nr. 63: Sportplatz
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 147 - ↑ Adressbücher von 1906 und 1943/44 sowie bibliografische Angaben zur Zeitung im SLUB-Katalog.
- ↑ Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Oberpostdirektion Dresden, Ausgabe 1950 (1. August), S. 19
- ↑ Wochenkurier 20.12.2017, S. 7
- ↑ Adressbücher von 1896, 1902 und 1914
- ↑ https://www.facebook.com/VerschwundenesDresden/photos/a.751131701574065.1073741832.266188383401735/751544741532761/?type=1&theater
- ↑ Pressemitteilung der Landeshauptstadt Dresden, 18.9.2014
- ↑ Siehe dazu den Wikipedia-Artikel Villa Tolkewitzer Straße 57.