Tolkewitz

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wegweiser Tolkewitz

Der Stadtteil Tolkewitz befindet sich linkselbisch zwischen Laubegast und Blasewitz und dem Stadtteil Seidnitz begrenzt. Der ehemalige Dorfkern Alttolkewitz wird indes dem Stadtteil Laubegast (Ortsamtsbereich Leuben) zugerechnet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte[1]

Gemeindesiegel von Tolkewitz

[Bearbeiten] Siedlung der Wohnungsbaugenossenschaft für Handwerk, Handel und Gewerbe in Dresden und Umgebung e.G.m.b.H.

Wohnungsbau ab 1927

Während des 1. Weltkrieges und der Inflationszeit wurde in Tolkewitz nicht gebaut. Die Bevölkerungszahl stieg aber bis 1925 auf 2458 Einwohner an, und es herrschte Wohnungsnot. Paul Hauber und andere Grundeigner verkauften Land an Baugenossenschaften. Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Laubegast e.G.m.b.H. baute mit finanzieller Unterstützung der Polizeibehörde und des Finanzministeriums die Wohnhäuser entlang der Marienberger Straße. Die Wohnungsbaugenossenschaft für Handwerk, Handel und Gewerbe in Dresden und Umgebung e.G.m.b.H. errichtete ab 1927 in zwei Bauabschnitten das Gebiet Nagelstraße, Lewickistraße, Toeplerstraße, Theodorstraße, Schulze-Delitzsch-Straße und Knappestraße. Den Genossenschaftsgründer Baurat Martin William Axt und den Architekt Otto Reinhardt verewigte man als Figuren über den Hoftoren Toeplerstraße Ecke Theodorstraße, bzw. Lewickistraße Ecke Theodorstraße. Ein Teil der Gebäude wurde 1945 zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte bis 1957. Um 1930 legte man auch den Toeplerpark an. 1960 bis 1963 baute man auf der Knappe-, Wilisch- und Nagelstraße 520 Wohnungen. Die „Neubaugebiete“ an der Schlottwitzer Straße (um 1970) und an der Löwenhainer Straße (um 1980) befinden sich auf Seidnitzer Flur.

[Bearbeiten] Lage, Elbe, Elbwiesen, Tännicht

Ehem. Forsthaus im Tolkewitzer Tännicht

Die Gemarkung Tolkewitz wird von der Elbe geprägt. Der Fluss hat sich in die eiszeitlichen Ablagerungen eingegraben und schuf Auen mit tieferen und höheren Bereichen. Diese sind heute als Flusslandschaft mit den Elbwiesen und den etwas höher gelegenen Altelbarmen erlebbar. Die hochwassergeschützten Schotterterrassen tragen die Siedlungen. Noch um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert gab es ausgeprägte Dünengebiete, die so genannten Sandberge. Sie wurden zur Bausandgewinnung restlos abgebaut, zuletzt in der Schumann’schen Sandgrube Nähe der Wehlener Straße in Neutolkewitz um 1935. Das Tännicht - Reste sind im Bereich des Urnenhains noch erhalten - gehörte einst zu einem ausgedehnten Kiefern- und Birkenwaldgebiet zwischen Johannstadt und Tolkewitz. Ein ehemaliges Forsthaus existiert heute noch. Es befindet sich auf dem Terrain des Johannisfriedhofs am Ausgang zur Tolkewitzer Straße.

[Bearbeiten] Gemeindeverwaltung und Postamt

Nach der Zerstörung von Alttolkewitz beim Brand 1873 wurde das Gemeindeamt im Haus des Omnibus-Unternehmers und Millionärs Otto Jank, heute Alttolkewitz Nr. 14, eingerichtet. Der folgende rasante Aufstieg von Neutolkewitz führte auch zur Verlagerung des Gemeindeamtes, welches sich ab 1902 im Haus des Gemeindevorstehers Markus Arnold, heute Marienberger Straße 71, befand. Im Grundstück wurde auch eine Arrestzelle errichtet. Der von der Gemeinde angestellte Schutzmann Eduard Wartmann verdiente zu dieser Zeit monatlich 75 Mark. Nach 1905 baute man das Gebäude Marienberger Straße Ecke Toeplerstraße. Wegen der „runden Ecke“ und des im Hochrelief ausgeführten Mädchenreigens nannten es die Tolkewitzer „die Oper“. Hier wurde bis zur Eingemeindung nach Dresden 1912 das Gemeindeamt eingerichtet. Bis in die 1920er Jahre befanden sich im Gebäude noch Polizei, Sparkasse und das Postamt, welches zunächst ab 1905 in der Bellingrathstraße 2 untergebracht war. Das Postamt wurde bis zur Errichtung des Postamtes 21 auf der Hofmannstraße um 1927 betrieben. Erst im Dezember 1964 erhielt Tolkewitz mit dem Amt 61 wieder eine eigene Poststelle. Noch einmal bekam Tolkewitz eine Verwaltung. 1945 zog die Sowjetische Kommandantur in die Richtersche Villa, Wehlener Straße Nr. 27, ein.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Straßengeschichte

Im Adreßbuch der Vororte Dresdens von 1897 gab es folgende Straßen in Tolkewitz:

Damalige Benennung - Jetzige Benennung

Blasewitzer Straße - Tolkewitzer Straße

Dresdner Straße - Wehlener Straße/Alttolkewitz

Seidnitzer Straße - Marienberger Straße

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge