Baumschule Hauber
Überregionale Bekanntheit erlangte Tolkewitz durch den Hauberschen Baumschulbetrieb. Paul Hauber (* 20. Juli 1867 in Stuttgart – † 9. Februar 1930 in Dresden[1]) war als Gärtnergehilfe aus Stuttgart gekommen und arbeitete zunächst als Obergärtner in der Baumschule Mietzsch in Niedersedlitz. Er beschäftigte sich mit der Formobstzucht und fiel damit dem begüterten Bankier Arthur Pekrun auf, einem Liebhaber des französischen Form- und Spalierobstbaues. Pekrun förderte Hauber finanziell.
1893 gründete Paul Hauber seinen Betrieb an der heutigen Kipsdorfer Straße. In der Folgezeit expandierte die Firma ständig. Neben der Produktion von Obstbäumen, Koniferen, Ziergehölzen und Rosen betrieb man Landschaftsgärtnerei und verkaufte Gartengeräte. 1896 wurde die „Hauber-Villa“ gebaut. Nach der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 erwarb Paul Hauber den chinesischen und den japanischen Pavillon und errichtete beide Gebäude wieder in Tolkewitz, als Kontor und Packschuppen. 1920 wurde ein Gut an der Wehlener Straße dazugekauft.
Bei Ausstellungen im In- und Ausland wurde das Haubersche Unternehmen oft prämiert. 1930 übernahm Walter Hauber die Geschicke der Firma. Die letzte Wohnadresse von Paul Hauber und seiner Ehefrau Helene Martha geb. Möbius lag in der Marienberger Straße 61. Ab 1952 wurde die Verstaatlichung der Baumschule Hauber betrieben. Das Grabmal von Paul Hauber mit einer kunstvollen Schmiedearbeit befindet sich im Urnenhain Tolkewitz.
[Bearbeiten] Quellen
- Martin Kaden, Ev.-Luth. Bethlehemkirchgemeinde (Hrsg.): Historische Ansichten von Tolkewitz. 2., korr. Auflage, Dresden 2004.
- Heike Richter: 100 Jahre Urnenhain – 100 Persönlichkeiten. In: 100 Jahre Krematorium und Urnenhain Dresden-Tolkewitz. Sax-Verlag, Dresden 2011.
- ↑ Heirats- und Sterbeurkunde auf ancestry.de