Wehlener Straße
Die Wehlener Straße führt von der Ludwig-Hartmann-Straße bis nach Alttolkewitz durch die Tolkewitzer Flur. Sie war Teil einer alten Landstraße von Dresden über Laubegast nach Pillnitz und hieß deshalb einst Pillnitzer Straße. Seit 1904 ist sie nach dem Elbstädtchen Wehlen benannt[1].
Entlang der Straße sind der ehemalige Straßenbahnhof Tolkewitz, die Eingänge von Urnenhain und Johannisfriedhof sowie das Wasserwerk Tolkewitz zu finden. Auf dem Teilstück über dem Niedersedlitzer Flutgraben hat man einen guten Blick auf den Fernsehturm und den ihn umgebenden Elbhang. In Alttolkewitz befindet sich in stadtwärtiger Richtung ein steinernes Kreuz[2].
Auf dem einstigen Betriebshof-Gelände, dem ehemaligen Straßenbahnhof, wurden Neubauten bis 2018 für zwei Schulen (32. Oberschule und Gymnasium Dresden-Tolkewitz) mit Sporthallen und Freiflächen erbaut. Dazu wurde ab Winter 2015/2016 ein Großteil der alten Bausubstanz abgerissen und das Gelände eingeebnet. Am 21. April 2016 wurde der erste Spatenstich für den neuen Doppel-Schulstandort für 1800 Schüler ausgeführt, am 28. September der Grundstein gelegt. Die Kosten für das gesamte Bauprojekt schätzt die Stadt Dresden auf rund 65 Millionen Euro.
Heute leider nur noch als Wohneigentum genutzt, befand sich Ecke Schaufußstraße die kurz nach der Wende entstandene Szenekneipe Cholera, nach längerem Leerstand wurde die Immobilie im Jahr 2011 grundsaniert. Bis 1952 befand sich die Baumschule Hauber an dieser Straße.
Das letzte Teilstück der Wehlener Straße (vor dem ehemaligen Straßenbahnhof Tolkewitz) wurde bis Ende 2017 grundsaniert und für den Verkehr freigegeben.
Es verkehren Straßenbahnen der Linie 4 und Linie 6 des ÖPNV.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 1: ab 2019 (?) Neubau eines Stadthauses mit zwölf Wohnungen durch eine Baugemeinschaft; Entwurf: Architekturbüro HeizHaus
- Ecke Schaufußstraße 35: in 1990er Jahren Szenekneipe „Cholera“
- Nr. 13: Johannisfriedhof
- Nr. 15: Krematorium Dresden
- Nr. 16: Bildhauer Hempel
- Nr. 18: DekoArt Müller
- Nr. 26: Blumenladen Damme
- Nr. 28: Konditorei Gradel
- Nr. 32: Blumenhalle Böhme, seit 1881
- Nr. 38: Gymnasium Dresden-Tolkewitz (ehem. Straßenbahnhof Tolkewitz)
- Nr. 62: Gutshof Hauber
- Nr. 64b: Neubau eines Mehrfamilienhauses mit vier Eigentumswohnungen und Tiefgarage ab September 2019
[Bearbeiten] Geschichte
Die Benennung der Wehlener Straße im Jahre 1904 bezog sich damals auf das kurze Stück zwischen den Flurgrenzen von Striesen und Tolkewitz und zwar zwischen der Ludwig-Hartmann-Straße und der Berggießhübler Straße. Dieses Stück liegt in den früheren Stadtteilen Neugruna und Neuseidnitz (und damit heute in Blasewitz). Ab wann die Fortsetzung der Schandauer Straße den Namen Pillnitzer Straße trägt, ist nicht bekannt. Im Adressbuch für Neuseidnitz von 1897 taucht der Name auf. Mit der Eingemeindung von Seidnitz 1902 gab es die Pillnitzer Straße zweimal in Dresden. Deshalb erfolgte die Umbenennung in Wehlener Straße.
Die Fortsetzung auf Tolkewitzer Flur hieß (nach der Richtung) Dresdner Straße. Erstmalig wurde der Name im Adressbuch von 1897 gefunden und betraf möglicherweise nur das bebaute Stück, das heutige Alttolkewitz. Das Stück von Alttolkewitz bis zur Flurgrenze führte damals weitgehend durch bewaldetes Gebiet. Mit Anlegen des Friedhofes, des Straßenbahnhofes und des Wasserwerkes wurde die Straße ausgebaut. Durch die Eingemeindung von Tolkewitz musste eine Umbenennung erfolgen. Laut Beschluss vom 16. September 1912 erfolgte die Verlängerung der Wehlener Straße auf Dresdner Flur (d. h. in Dresden-Seidnitz) auf das Stück zwischen bisherigem Stadtgebiet und Niedersedlitzer Flutgraben. Das weitere Stück der ehemaligen Dresdner Straße wird in Alttolkewitz umbenannt.
Steinkreuz an der Wehlener Straße nahe dem Niedersedlitzer Flutgraben
[Bearbeiten] Weblinks
- Wehlener Straße bei Dresdner Stadtteile (Archivversion)
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Steinkreuze in Dresden“
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ http://www.suehnekreuz.de/sachsen/tolkewitz.htm