Eva Schumann

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Dr. phil. Eva Schumann (* 8. Januar 1889 in Hainichen; † 3. Dezember 1973 in Kreischa) , geb. Feine, war eine Übersetzerin.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von 1913 bis 1922 wohnte Eva Schumann mit ihrem Mann, Wolfgang Schumann, im Dürerbundhaus bei dessen Stiefvater, Ferdinand Avenarius, und Wolfgangs Mutter, Else Avenarius.
1932 bauten sich die Schumanns in der Heinrich-Schütz-Straße 4 eine eigene Villa.
In der Villa Wachwitzer Straße 3, ehemals im Besitz der (Stief)-Schwiegerväter Paul Schumann und Ferdinand Avenarius, spätere Ferdinand-Avenarius-Straße 4, wurden die Schumanns 1945 ausgebombt.

Eva wurde als Tochter des Amtsrichters Georg Hans Feine und dessen Ehefrau Mathilde Luise geb. Schanz geboren. Sie besuchte in Hainichen zunächst die Bürgerschule, nach der Versetzung des Vaters nach Dresden ab 1899 eine neunklassige Mädchenschule. In Englisch und Französisch erhielt sie zudem Privatunterricht und sie vertiefte ihre Kenntnisse auf einer Sprachreise nach Oxford. Nach einer Lehre als Buchbinderin besuchte Eva Feine um 1908 ein Semester Vorlesungen an der Akademie für Buchgewerbe und Graphische Künste in Leipzig. 1910 legte sie am König-Georg-Gymnasium in Dresden ihr Abitur ab. Anschließend studierte sie Botanik, Zoologie und Geologie in Dresden, Berlin, München und Wien. Am 30. März 1912 heiratete sie in Berlin Wolfgang Schumann. 1914 promovierte sie in München über tropische Farne.

1918 trat Eva Schumann der SPD bei und sie arbeitete für deren "Dresdner Volkszeitung", ab 1922 als Übersetzerin (Holländisch, Englisch, Französisch, gelegentlich Italienisch). 1934 übertrug sie Victor Hugos "Die Elenden" ins Deutsche, sie übersetzte aber auch Kriminal- und Abenteuerromane (Edgar Wallace, R. L. Stevenson). In der von ihr übersetzten Sammlung von Frauenbiografien von Jo van Ammers-Küller waren Artikel über Mary Wigman, Elsa Brändström und Charlotte Bühler enthalten. Mehrere der von Eva Schumann übersetzten Bücher erschienen beim Kunstwart-Verlag. Hier entstand auch die Freundschaft mit der Kunstwart-Autorin Marianne Bruns.

Vor dem Machtantritt der Nazis 1933 traten die Schumanns vehement gegen Hitler auf, weswegen sie nach der Machtergreifung zeitweise nach Prag, Paris und London emigrieren mussten. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland erhielt Wolfgang Schumann zunächst Schreibverbot. Die Schumanns hielten sich ab 1934 in Berlin, Breslau und bei der befreundeten Schriftstellerin Marianne Bruns in Obernigk bei Breslau auf. Als Breslau evakuiert wurde, kamen die Schumanns mit Marianne Bruns Anfang 1945 zurück nach Dresden. Hier wurden sie wiederholt von Karl Hanusch besucht.

Nach dem Verlust ihres Zuhauses durch die Luftangriffe auf Dresden fanden Eva, ihr Mann und Marianne Bruns Aufnahme bei Karl Hanusch in Freital-Niederhäslich, Poisentalstraße 103. 1946 war sie Mitbegründerin des Schauspielhauses im Plauenschen Grund. 1966 wurde sie mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet, 1967 erhielt sie zusammen mit Marianne Bruns die Ehrenbürgerschaft Freitals. 1970 bzw. 1971 folgten der F. C. Weiskopf-Preis der Akademie der Künste bzw. der Andersen-Nexö-Kunstpreis der Stadt Dresden. Eva Schumann war befreundet mit Alice Rühle-Gerstel.

[Bearbeiten] Häuser in Dresden

Eva und Wolfgang Schumann wohnten nach ihrer Rückkehr vom Studium zeitweise im Dürerbundhaus in der Bahnhofstraße 24, dann in der Trinitatisstraße 33 und der Heinrich-Schütz-Straße 4. Das Dürerbundhaus, inzwischen mit der Adresse Heinrich-Schütz-Straße 2, ging nach dem Tod ihrer Schwiegermutter, Else Avenarius, in den Besitz von Eva Schumann über. Zu ihren Mietern gehörten die Familie von Götz Heidelberg, Friedrich Kurt Fiedler (mit seinem Sohn Frank Fiedler), Edmund Schuchardt und Theophil Müller. Ihr benachbartes Haus in der Heinrich-Schütz-Straße 4 vermieteten die Schumanns nach ihrem Weggang aus Dresden an Oskar Geier.

Am 13. Februar 1945 wurden ihr Zuhause auf der Ferdinand-Avenarius-Straße 4, in das sie kurz zuvor aus Schlesien zurückgekehrt waren und das sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Familienbesitz befand, wie auch das Dürerbundhaus durch die Luftangriffe zerstört. Karl Hanuschs Bruder und Schwägerin aus Remscheid hatten nach dem Verlust ihres eigenen Zuhauses im Dürerbundhaus Zuflucht gefunden und überlebten hier den Bombenangriff,[1] wie auch die jüdische Ehefrau von Edmund Schuchardt, die während des Bombardements in ihrer Wohnung ausharren musste.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gerlinde und Klaus Schneider (aus der Familie von Prof. Karl Hanusch): Mitteilungen

[Bearbeiten] Weblinks

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