Karl Hanusch
Karl Hanusch (* 9. Mai 1881 in Freital-Niederhäslich; † 19. November 1969 in Dresden) war ein Maler.
Hanusch begann 1900 ein Studium an der Kunstakademie Dresden.[1] Zu seinen Lehrern zählten hier Osmar Schindler und Carl Bantzer, sein wichtigster Förderer war Ferdinand Avenarius. Dessen Dürerbund hatte Hanusch ein Stipendium bewilligt und Avenarius erteilte Hanusch den Auftrag, sein Sommerhaus auf Sylt einzurichten sowie seinen Stiefsohn Wolfgang Schumann und seinen Neffen Johannes Maximilian Avenarius im Zeichnen zu unterrichten. Später vermittelte er ihm über Franz Diederich grafische Arbeiten für die Dresdner Volkszeitung.
Hanusch wirkte ab 1909 an der Kunstakademie Breslau bei Hans Poelzig und wurde 1919 zum Professor berufen. Von 1922 bis 1933 war er Direktor der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie Plauen, wohin er 1925 auch Otto Lange holte. Avenarius bat Hanusch 1923, 14 Tage vor seinem Tod, sich um den Dürerbund zu kümmern. Am 21. Dezember 1935 musste Hanusch als letzter Vorsitzender dessen Auflösung mitbeschließen.
Frühzeitig geriet Hanusch in das Visier der Nationalsozialisten. Er war mit der Jüdin Julie Winter verheiratet, die 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Die Nazis erteilten Hanusch wegen "Kunstbolschewismus" Malverbot. Hanusch und seine Frau blieben zeitlebens mit Wolfgang und Eva Schumann sowie Marianne Bruns befreundet, die von Hanusch nach der Zerstörung Dresdens am 14. Februar 1945 in Freital aufgenommen wurden.
Die Hochschule für Bildende Künste stellte Hanusch für seine Verdienste beim Wiederaufbau ein Ehrenatelier zur Verfügung. Zuletzt befand sich Hanuschs Dresdner Atelier in der Weißen Gasse 5.[2] 1951 wurde er zum Ehrenbürger von Freital ernannt. Auch Willingshausen, das er oft besuchte und wo er in der Nachfolge von Carl Bantzer die „Vereinigung Malerstübchen" leitete, ernannte Hanusch zum Ehrenbürger.[3] Nach seinem Vater, Gemeindeverordneter und SPD-Mitglied, ist heute die ehemalige Straße seines Wohnhauses An den Gütern 3 als Clemens-Hanusch-Weg benannt.[4]
[Bearbeiten] Quellen
- Gerhard Kratzsch. Kunstwart und Dürerbund. Ein Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter des Imperialismus. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 1969. ISBN 3-525-36125-4.
- www.karl-hanusch.de
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Kunstakademie Dresden - Studentenordnung 1778-2012, Immatrikulationen im Bereich der bildenden Kunst anhand der archivierten Matrikelbücher der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden
- ↑ Fernsprechbuch 1970 (Stand: Oktober 1969), S. 101
- ↑ Karl Hanusch - Einzigartiger Porträtist und Meister des Sehens
- ↑ Adressbuch 1941