Osmar Schindler
Osmar Schindler (* 21. Dezember 1867 in Burkhardtsdorf[1],[2]; † 19. Juni 1927 in Wachwitz) war ein bekannter Maler und Akademieprofessor des frühen 20. Jahrhunderts.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Schindler wuchs in Bischofswerda auf, wo er schon früh seinen Vater verlor. Zunächst wollte er Bildhauer werden, studierte aber dann Malerei bei Ferdinand Pauwels, Leon Pohle, Friedrich Preller dem Jüngeren und Karl Gottlob Schönherr an der Dresdner Kunstakademie.
Ab 1900 lehrte er selbst an der Kunstakademie und 1903 wurde er zum Professor berufen. 1897 hatte er auf der Internationalen Kunstausstellung Dresden einen 1. Preis für ein Plakat erhalten. Während seiner Amtszeit bis 1924 zählten George Grosz, Karl Hanusch, Bernhard Kretzschmar und Paul Wilhelm zu seinen Schülern.
Schindler wohnte zunächst in der Ludwig-Richter-Straße 17 (Atelier Elisenstraße 4)[3] und ab 1908 in Wachwitz (heute: Am Steinberg 2). Nach seinem Tod wurde er auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt.
[Bearbeiten] Werke
Als Künstler ist Schindler v. a. für seine Wand-, Decken- und Fenstergemälde in sächsischen Kirchen bekannt geworden. Dazu zählen: Christi Verklärung Otterwisch, Die Anbetung Jahnsdorf, Christus der Weltheiland Lutherkirche Chemnitz, Pauli Bekehrung Fenster der Annenkirche Dresden, Kreuzigung Christuskirche Klotzsche, Luther Rechenberg, Emmausjünger Potschappel, Blindenheilung Bischofswerda.
Bedeutende Ölgemälde befinden sich zudem in Dresdner Museen:
- Galerie Neue Meister: Meine Mutter, Im Kumtlampenschein, Kinderbildnis; nach einer Schenkung von fünf Hauptwerken seitens der Familie Schindler und zwei Landschaftsstudien seitens des Vereins „Freunde der Dresdner Galerie Neue Meister e.V." im Jahre 2011 besitzt die Galerie insgesamt 10 Werke Schindlers
- Städtische Galerie: Prof. Hermann Prell, Exzellenz Mohr
- Militärhistorisches Museum: Heinrich Schmidt
Schindler liebte es, die einfachen Menschen in seine Bilder einzubeziehen, so in der Lutherkirche Chemnitz und in Potschappel. Sein berühmtestes Gemälde, Im Kumtlampenschein, zeigt den Kutscher Hermann mit seinem alten Schimmel vom Fuhrgeschäft Jank Pfotenhauerstraße.
[Bearbeiten] Quellen
- Künstler am Dresdner Elbhang, Erster Band, Hrsg.: Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e. V., Ortsverein Pillnitz e. V., Verschönerungsverein Weißer Hirsch-Oberloschwitz e. V., Elbhang-Kurier-Verlag Dresden, 1999, S. 145
- Gernot Werner, Er schuf Gemälde, auf denen "Ross und Reiter" bekannt sind: vor 75 Jahren verstarb Osmar Schindler, Dresdner Neueste Nachrichten, 12 (2002), 10.6., S. 7
- Hans Vollmer (Hrsg.), Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, Bd. 30, Verlag von E.A. Seemann Leipzig, 1936, S. 76
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Falk Drechsel, Zwönitztal-Kurier, Mitteilungsblatt der Gemeinde Burkhardtsdorf, No 2, S. 12-13, 24.02.2007
- ↑ laut Grabstein offenbar fälschlicherweise 22. Dezember
- ↑ Adressbuch der Stadt Dresden, 1904
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Osmar Schindler“
- Biographisches Lexikon der Oberlausitz
- Werke bei europeana.eu
[Bearbeiten] Literatur
- Frank Fiedler, Uwe Fiedler: Lebensbilder aus der Oberlausitz: 60 Biografien aus Bautzen, Bischofswerda und Umgebung. Books on Demand, 2017, S. 288-293 (Digitalisat)