Städtische Galerie
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[Bearbeiten] Standort
Wenige Minuten von der Brühlschen Terrasse entfernt, ist die Städtische Galerie Dresden in einem der repräsentativsten bürgerlichen Gebäude der Landeshauptstadt untergebracht – dem Landhaus. Das ehemalige sächsische Parlamentsgebäude wurde von 1770 bis 1775 nach Entwürfen des Hofbaumeisters Friedrich August Krubsacius erbaut.
Die Städtische Galerie Dresden verfügt über zwei Ausstellungsbereiche von insgesamt über ca. 800 Quadratmeter Fläche. Im Westflügel werden in einer ständigen Ausstellung Hauptwerke von Malern und Bildhauern von 1900 bis in das 21. Jahrhundert präsentiert. Die Sammlung der Städtischen Galerie Dresden vereint Werke von renommierten Künstlern aus Dresden wie Otto Mueller, Otto Dix und A.R. Penck bis hin zu Ralf Kerbach, Thoralf Knobloch und Thomas Scheibitz. Im Ostflügel werden in wechselnden Ausstellungen die Werke einzelner Künstler vorgestellt und die Kunst der Gegenwart sowie kunsthistorische Themen präsentiert.
[Bearbeiten] Öffnungszeiten
- Di bis Do, Sa und So: 10:00 bis 18:00 Uhr
- Fr: 10:00 bis 19:00 Uhr
- montags geschlossen (außer an Feiertagen)
[Bearbeiten] Adresse
- Städtische Galerie Dresden - Kunstsammlung
- Wilsdruffer Straße 2 (Eingang Landhausstraße)
- 01067 Dresden
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte der Kunstsammlung begann durch den 1869 gegründeten Verein zur Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung. Dessen Mitglieder haben sowohl Zeugnisse der bürgerlichen Stadtkultur als auch die ersten Gemälde zusammenzutragen. Einen Schwerpunkt bildeten Porträts bedeutender Persönlichkeiten, weiterhin Ansichten der Stadt sowie Landschaftsbilder der Umgebung. Die schnell anwachsenden Bestände der Städtischen Sammlungen waren über Jahre in verschiedenen Gebäuden untergebracht, bis sie ihren Ort am 1. Oktober 1910 in den Räumen rings um den Lichthof im neu erbauten Rathaus bekamen, in denen sie bis zu ihrer kriegsbedingten Auslagerung während des Zweiten Weltkriegs blieben.
Mit Paul Ferdinand Schmidt, der von 1919 bis 1924 Direktor der Städtischen Sammlungen war, begann die Neugestaltung der Kunstsammlung. Schmidt orientierte sich bei seinen Ankäufen an kunsthistorischen Kategorien. Er kaufte unter anderem Arbeiten von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Dix, Oskar Kokoschka, Lasar Segall und Kurt Schwitters und baute so eine hochkarätige Sammlung zur Kunst des deutschen Expressionismus auf.
Bei der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmten die Nationalsozialisten 498 Einzelwerke aus der Städtischen Kunstsammlung. Der größte Teil der Kunstschätze gilt bis heute als verschollen, nur wenige Werke gelangten später in bedeutende nationale und internationale Museen. Während des Krieges und in der unmittelbaren Nachkriegszeit gingen weitere wichtige Kunstwerke verloren. Ein vollständiger Bestands- und Verlustkatalog ist in Bearbeitung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der städtische Kunstbestand in das Institut und Museum für Geschichte der Stadt Dresden integriert, das 1990 in Stadtmuseum Dresden umbenannt wurde und sich vorrangig der Erforschung der Stadtgeschichte widmete.
Im Jahr 2000 beschloss der Dresdner Stadtrat die Gründung eines städtischen Kunstmuseums. Parallel dazu entstand ein Förderverein, der am 1. Juni 2002 die Gründung der Städtischen Galerie Dresden feiern konnte. Die Städtische Galerie übernahm den Kunstbestand des Stadtmuseums Dresden und konnte am 2. Juli 2005 ihre Ausstellungsräume in der ersten Etage im Landhaus eröffnen. Seither widmet sich das Kunstmuseum der sächsischen Landeshauptstadt der Geschichte und Gegenwart der Kunst in der Region sowie den Entwicklungen und Tendenzen der zeitgenössischen Kunst in Deutschland und Europa. Zu den Ausstellungen erscheinen Kataloge, die wichtige, interessante Themen der Kunstgeschichte in Dresden aufzeigen.
[Bearbeiten] Sammlung
Die städtische Kunstsammlung umfasst ca. 1.800 Gemälde, 800 plastische Arbeiten und mehr als 20.000 Arbeiten auf Papier. Die Spanne der Entstehungszeiten der Werke reicht vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Wesentliches Ziel ist es, fortan durch den Erwerb von zeitgenössischer Kunst die Sammlung fortzuführen.
Am 10. Dezember 2007 konnte die Städtische Galerie Dresden einen bedeutenden Zuwachs in ihrer Sammlung verkünden. Mit dem Erwerb einer umfangreichen Sammlung mit Werken von A. R. Penck (Ralf Winkler) aus dem Besitz von Jürgen Schweinebraden und einer großzügigen Schenkung des Sammlers erhielt die Städtische Galerie Dresden etwa 40 Gemälde, Objekte und Assemblagen, 330 Aquarelle und Zeichnungen, 340 Übermalungen, 80 druckgrafische Arbeiten sowie über 100 Werke aus dem Umkreis der Künstlergruppe „Lücke“, in der A. R. Penck maßgeblich mitwirkte.
[Bearbeiten] Edition Dresden
Seit ihrer Gründung engagiert sich die Städtische Galerie Dresden für die zeitgenössische Kunst in Dresden. Anlässlich der Eröffnung der Galerie haben zehn Künstler – Franz Ackermann, Katalin Deér, Eberhard Havekost, Sabine Hornig, Kerstin Kartscher, Olaf Nicolai, Frank Nitsche, Manfred Pernice, Thomas Scheibitz und Silke Wagner – jeweils eine Arbeit für eine erste Grafik-Edition zur Verfügung gestellt. Die Edition Dresden erschien in einer Auflage von 50 Exemplaren, davon gelangen 33 nummerierte in den Verkauf. Für die kunstgerechte Aufbewahrung der grafischen Blätter und Fotografien wurde gemeinsam mit den Deutschen Werkstätten Hellerau eine besondere Holzschatulle entwickelt. Der Preis der Edition beträgt 3.424 Euro. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf der Edition dient dem Erwerb zeitgenössischer Kunst für die Sammlung der Städtischen Galerie Dresden.
[Bearbeiten] Literatur
- Gisbert Porstmann: Eine Neugründung auf dem Weg – die „Städtische Galerie Dresden“, in: Dresdner Geschichtsbuch, hrsg. vom Stadtmuseum Dresden, Altenburg 2003, Bd. 9, S. 241–254.
- Gisbert Porstmann (Hg.): Städtische Galerie Dresden – Führer durch die Sammlung der Gemälde, München/Berlin/London 2005, ISBN 3-7913-3394-1.
- Johannes Schmidt: Künstler, Kunst und Kunsterwerb. Die städtische Kunstsammlung in den Jahren 1924 bis 1933, in: Dresdner Geschichtsbuch, hrsg. vom Stadtmuseum Dresden, Altenburg 2007, Bd. 12, S. 181–202.
- Johannes Schmidt: „Deutsche“ statt moderner Kunst. Kunst in Dresden und die städtische Kunstsammlung in den Jahren 1933 bis 1935, in: Dresdner Geschichtsbuch, hrsg. vom Stadtmuseum Dresden, Altenburg 2008, Bd. 13, S. 191–218.
- Bertram Kaschek: Das muss man gesehen haben!, in: Die Zeit. Museumsführer. Die schönsten Kunstsammlungen in Deutschland, hrsg. von Hanno Rauterberg, Hamburg 2010, S. 86–89.
- Johannes Schmidt: Zwischen Künstlerförderung, Auftragskunst und Stadtdokumentation. Die städtische Kunstsammlung nach 1945, in: Dresdner Geschichtsbuch, hrsg. vom Stadtmuseum Dresden, Altenburg 2011, Bd. 16, S. 208–232.