Hermann Prell

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Hermann Prell
„Prometheus“, 1899

Hermann Prell (* 29. April 1854 in Leipzig; † 18. Mai 1922 in Loschwitz) zählte zu den wichtigsten Vertretern der Monumentalmalerei seiner Zeit.[1]

1872 wurde Prell wurde an der Dresdner Kunstakademie immatrikuliert.[2] Er lernte in Dresden bei Theodor Grosse und dann bei Gussow in Berlin. Nachdem Prell aus einer Konkurrenz um die Ausmalung des Festsaals im Berliner Architektenhaus als Sieger hervorgegangen war, nahm er sich um 1890 einen zweijährigen Aufenthalt in Italien, wo er sich besonders dem Studium der Freskotechnik widmete.[3]

Ab 1892 lehrte Prell selbst als Professor und Mitglied des akademischen Rates an der Kunstakademie Dresden, wo er auch das Meisteratelier für Geschichtsmalerei leitete. Osmar Schindler und Hans Unger waren Schüler bei ihm. In dieser Zeit gehörte er auch zum Umfeld von Carl Bantzer, aus dem sich schließlich die Künstlerkolonie Goppeln formierte. 1897 wurde Prell zum Mitglied der Berliner Akademie der Künste ernannt. Er hatte sein Atelier Pillnitzer Straße 26[4] sowie zeitweise im Künstlerhaus Loschwitz. Prell trug den Titel Geheimer Hofrat.[5]

Bedeutende Werke gingen 1945 verloren, darunter in Dresden seine Darstellungen aus der griechischen Mythologie im Albertinum und im Festsaal des Neuen Rathauses. Sein Sohn Heinrich Prell, ein bekannter Zoologe und seit 1923 Leiter der Forstakademie Tharandt, erwarb sich nach dem Krieg Verdienste um den Verbleib der Forstwissenschaft in Tharandt.[6] Die Hermann-Prell-Straße trägt den Namen des Künstlers.

[Bearbeiten] Künstlerisches Schaffen

Prell trat zuerst auf der Berliner Kunstausstellung von 1878 mit einem Genrebild ("die letzte Jagd") hervor. In Freskotechnik führte er 1881 bis 1882 einen Zyklus von elf Wandgemälden aus, welche die Hauptepochen der Geschichte der Baukunst symbolisierten. Dazu kam noch 1886 ein in Ölfarben gemaltes allegorisches Deckengemälde ("Ars victrix"). Vorher hatte er den Auftrag erhalten, den Saal des Rathauses in Worms ebenfalls in Fresko auszumalen. Hier stellte er die Personifikationen der Gerechtigkeit und der Tapferkeit und die Verleihung von Gerechtsamen an die Bürger von Worms durch Kaiser Heinrich IV. dar. Von seinen Staffeleigemälden sind hervorzuheben: "Judas Ischariot" (Galerie Neue Meister), "die Ruhe auf der Flucht", "Leopold von Dessau und die Annaliese" sowie das Bildnis "Kaiser Wilhelms II." für das Generalstabsgebäude in Berlin. Die Galerie Neue Meister bewahrt zudem unter anderem "Bildnis einer alten Frau", "Weiblicher Halbakt mit Orange" und "Weibliches Brustbild mit schwarzem Kopf-Hals-Tuch" auf.[7]

1888 bis 1891 malte Prell im Auftrag des preußischen Staates im Rathaus zu Hildesheim einen Zyklus von Wandgemälden aus der Geschichte der Stadt. Die Kartons dazu trugen ihm auf der Berliner Ausstellung von 1893 die große goldene Medaille ein. 1889 hatte Prell den Wettbewerb um die Deckengestaltung in der Skulpturensammlung gewonnen. Als Motiv wählte er den "Sturz der Sturz der Titanen und Giganten durch die olympischen Götter". In den Jahren 1893 und 1894 führte er im Treppenhaus des schlesischen Museums zu Breslau zwei dreiteilige Wandgemälde aus, welche die antike und die mittelalterliche Kultur in ihren Grundbedingungen symbolisierten.[8] 1894 erhielt Prell vom deutschen Kaiser den Auftrag, den Thronsaal im Palazzo Caffarelli (Sitz der deutschen Botschaft) zu Rom mit einem Fries auszumalen, der die Jahreszeiten nach Motiven der nordischen Mythologie darstellte. Für das Rathaus in Danzig malte er 1895 zwei große Darstellungen aus der Geschichte der Stadt: der Empfang einer Danziger Gesandtschaft durch den Dogen in Venedig und die Verteidigung von Weichselmünde gegen die Polen.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Hermann Prell's Neueste Wandgemälde
  2. Kunstakademie Dresden - Studentenordnung 1778-2012, Immatrikulationen im Bereich der bildenden Kunst anhand der archivierten Matrikelbücher der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden
  3. Hermann Prell, Brief an den Vater aus Rom mit einem Bericht zu den Studien für die Fresken im Berliner Architektenhaus.
  4. Adressbuch der Stadt Dresden, 1904
  5. Adressbuch der Stadt Dresden, 1913
  6. Zeitschrift für Jagdwissenschaft Volume 8, Number 4, 165-166
  7. Eintrag in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Online Collection
  8. Bilderzyklus von Hermann Prell in Breslau

[Bearbeiten] Weblinks

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