Heinrich Tscharmann

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Landhaus in der Gartenstadt Hellerau
Grabmal auf dem Urnenhain

Heinrich Tscharmann (* 28. Dezember 1859 in Leipzig; † 22. Mai 1932 in Arnsdorf) war ein Architekt, Gartengestalter und Professor an der TH Dresden.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Tscharmann hatte in Chemnitz die höhere Gewerbeschule besucht [1] und in Dresden sowie in Leipzig und Berlin studiert.[2] Tscharmann blieb bis zum Ende des Jahrhunderts in Leipzig ansässig und erwarb sich mit der dekorativen Ausgestaltung von Ausstellungen einen Namen. Als Mitarbeiter von Edmund Waldow war er in den Jahren 1900 bis 1904 für die künstlerische Oberleitung beim Bau des sächsischen Gesamtministeriums (heute die Sächsische Staatskanzlei) zuständig, das sie im Stile des Neobarocks gestalteten und mit Elementen des Klassizismus und des Jugendstils versahen.

Tscharmann gehörte zur Zeit der aufkommenden Heimatschutz- und Reformarchitektur zu den namhaftesten Autoren über Villen und Landhäuser, die er in einer gemeinsamen Firma mit Gustav Hänichen auch selbst baute. Er publizierte wiederholt in der Zeitschrift Der Kunstwart, wo er z. B. darüber referierte, ob moderner Städtebau eher Kunst oder Ingenieurwissenschaft sei. Für die Gartenstadt Hellerau entwarf er mehrere Haustypen.[3] Zudem war er 1906 an den Planungen der Außenbereiche von Dippoldiswalde beteiligt.[4]

Tscharmann war Mitglied der Künstlervereinigung Die Zunft, im Sächsischen Altertumsverein und im Deutschen Werkbund. 1908 erhielt er ein Stipendium der Villa Romana in Florenz, das er aber nur für wenige Monate wahrnahm.[5]

In Dresden baute er außerdem:

Tscharmann wohnte zeitweise in der Silbermannstraße 1 bzw. in der Wintergartenstraße 21. Als Eigentümer der Lipsiusstraße 5 zeichnete er wohl für den Entwurf auch dieser Villa verantwortlich.[8] Er besaß hier offenbar eine Wohnung bzw. ein Büro.[9]

Bis 1918 wirkte Tscharmann im Range eines Baurates im Hochbautechnischem Bureau des Finanzministeriums.[10] Seine letzte Ruhe fand er auf dem Urnenhain Tolkewitz.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Schülerverzeichnis Höhere Gewerbeschule Chemnitz
  2. Walther Killy, Rudolf Vierhaus: Deutsche biographische Enzyklopädie. 10. Thibaut - Zycha, Band 10, Verlag Saur, 1999
  3. Hans Wichmann: Deutsche Werkstätten und WK-Verband, 1898-1990: Aufbruch zum neuen Wohnen. Verlag Prestel, 1992
  4. Technisches Gemeindeblatt, Band 8, 1906
  5. Almut Berchtold: Ein Arkadien der Moderne?: 100 Jahre Künstlerhaus Villa Romana in Florenz: eine Ausstellung des Villa Romana e.V. in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar und der Deutsche Bank Stiftung. G+H Verlag, 2005
  6. Dresdner Anzeiger 19.07.1910
  7. Zentralblatt der Bauverwaltung, Verlag Ernst und Sohn, 7. Oktober 1911
  8. Adressbücher der Stadt Dresden 1904/1932
  9. Mitgliederverzeichnis des Deutschen Werkbundes 1913
  10. Zentralblatt der Bauverwaltung, Bände 38-39, Verlag Ernst und Sohn, 1918

[Bearbeiten] Weblinks

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