Villa Weigang
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- Die Villa Weigang in der Goetheallee 55 im Stadtteil Blasewitz, errichtet 1895 durch Grundstückseigentümer Max Poscharsky in einem eklektizistischen Stil mit Neorenaissance-Elementen.
- Am 21. Dezember 1895 durch Bautzner Kaufmann Karl Ernst Otto Weigang (Besitzer einer chromolithographischen Kunstanstalt und Steindruckerei in Bautzen, Herstellung von Verpackungen für Zigarettenindustrie und Schokoladen) erworben und bis 1914 als Sommerwohnsitz genutzt.
- Ausstattung: eine der ersten Dampfheizungen, zentrale Ventilation, Deckenvergoldungen, Kassettendecke; lateinischer Spruch im Fenster über der Holztreppe „Beatus Ille Qui Procul Negotis“ („Glücklich, wer fern von den Geschäften weilt“).
- Nach langem Ringen folgt die späte Eingemeindung des Ortsteiles Blasewitz am 1. April 1921.
- Der Stadtteil ist wie die meisten Villenviertel außerhalb der Innenstadt vergleichsweise wenig von dem Luftangriffe 13. Februar 1945 unmittelbar betroffen.
- Das Haus diente seit den 1950er Jahren als Standesamt und Polizeimeldestelle (I. Etage) des Stadtbezirkes Ost.
- Zu Beginn der Rekonstruktionsarbeiten im Herbst 1991 war von der wertvollen Innenausstattung nicht mehr viel zu sehen und das setzte sich im Außenbereich fort, obwohl das Haus seit 1978 auf der Bezirksdenkmalliste stand. Das Dachgebälk war vom Schwamm befallen, die Wandbespannung, Deckenvergoldungen und viele Details waren nicht mehr vorhanden. Die Gemälde und Verzierungen in der Kassettendecke, an den Wänden und im Außenbereich waren übertüncht. Beide Türme waren gekappt und die Brunnenanlage war mit Erdmassen verfüllt. Nach 3-jähriger Bauzeit fand am 30. September 1994 wieder eine Eheschließung statt.
- Die Villa Weigang ist nun für »Traumhochzeiten« in Dresden hochgradig beliebt, sodass in Doppelschichten geheiratet wird. Die Schönheit der Räume erschließt sich seitdem den Brautpaaren und ihren Gästen in voller Pracht – angeblich das Schönste Standesamt von Dresden.