Neuer Annenfriedhof
Der Neue Annenfriedhof befindet sich auf dem Areal zwischen Kesselsdorfer, Deubener, Clara-Zetkin- und Bünaustraße. Der Haupteingang liegt an der Kesselsdorfer Straße, ein Nebeneingang hinter der Hoffnungskirche an der Ecke Clara-Zetkin-/Deubener Straße. Der Friedhof umfasst etwa 6000 Grabstätten auf rund 14 Hektar Fläche.
Genau genommen besteht der Neue Annenfriedhof aus zwei Friedhöfen: dem eigentlichen Neuen Annenfriedhof und dem westlich angrenzenden schmalen Friedhof „Friede und Hoffnung“ (im Volksmund Löbtauer Friedhof genannt). Die frühere Grenze zwischen beiden Begräbnisstätten ist noch erkennbar. Beide Friedhöfe stehen unter Denkmalschutz.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Neue Annenfriedhof wurde 1875 geweiht. Die Gräberanordnung und das Wegesystem plante der Gartenarchitekt Max Bertram, der auch den Waldpark Blasewitz und viele Gärten im Schweizer Viertel gestaltete. Das repräsentative Gebäudeensemble am Haupteingang entwarf der Semperschüler Robert Wimmer im Stil der Neorenaissance. Es ist als Camposanto gestaltet, d. h. die Gebäude mit ihrem nach innen offenen Bogengang umschließen eine Art Hof/Vorplatz. 1897 wurde mit der Weihe des Friedhofs „Friede und Hoffnung“ der Neue Annenfriedhof in westlicher Richtung erweitert.
Bei den Bombenangriffen 1945 wurde ein Teil der Gebäude am Haupteingang zerstört.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, Grabstätten und Denkmale
- Oberlandeskirchenrat Roland Adolph und seine Frau Petra, ermordet am 5. Februar 1997 im Karauschenholz bei Moritzburg
- Lothar Barke, Animationsfilmer des DEFA-Trickfilmstudios
- Albert Bierling, Gießereibesitzer, und Familie
- Paul Büttner, Komponist
- Eduard Grube, Arzt und Kommunalpolitiker; Grabstätte inzwischen nicht mehr vorhanden
- Hermann Reichelt, Luftfahrtpionier
- Willy Schulze, Kinobesitzer
- Alfred Thiele, antifaschistischer Widerstandskämpfer; überführt in den Ehrenhain auf dem Heidefriedhof
- Friedrich Friedrich, Schriftsteller und Journalist, und seine Frau Emmy, ebenfalls Schriftstellerin (u. a. Verfasserin des „Backfisch-Romans“ „Der Trotzkopf“)
- Manfred Wolf, Opernsänger
- Bäcker-Familie Jäger (Geschäft vor dem Zweiten Weltkrieg an der Kesselsdorfer Straße 12; Familiengrabstätte auf dem Friedhof „Friede und Hoffnung“)
- Bäcker- und Gastwirt-Familie Birnstein (Geschäft an der Poststraße 27; Familiengrabstätte auf dem Friedhof „Friede und Hoffnung“)
- Gedenkstein für Abraham Gottlob Werner rechts des Haupteingangs an der Kesselsdorfer Straße
- An der östlichen Grundstücksgrenze befinden sich zahlreiche Grabstätten wohlhabender Einwohner aus dem 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Darunter sind zahlreiche Fabrikbesitzer, Handwerksmeister, Kaufleute sowie höhere Eisenbahn- und Staatsbedienstete.
- An der Südseite des Friedhofs, hinter der Schule, liegen Hunderte teils unbekannte Opfer des Zweiten Weltkriegs begraben. Ein großes Holzkreuz und mehrere Gedenktafeln erinnern an sie.
- An der südöstlichen Ecke steht etwas versteckt ein Denkmal für Opfer des Luftangriffs am 17. April 1945: „Hier ruhen Bürger der Polnischen Republik, Bürger der Tschechoslowakischen Republik und Deutsche Bürger, umgekommen bei dem Bomben-Angriff auf Dresden am 17. April 1945“.
Wernerstein an der Kesselsdorfer Straße
[Bearbeiten] Kontakt und Erreichbarkeit
- Gemeinsame Friedhofsverwaltung Neuer Annenfriedhof und Friedhof „Friede und Hoffnung“ im Verband der Annenfriedhöfe
- Kesselsdorfer Straße 29
- 01159 Dresden
- Tel.: 4 21 32 61
- Fax: 4 24 20 01
Straßenbahn-Linien 6, 7 und 12 bis Haltestelle Bünaustraße
[Bearbeiten] Quellen
- Der Friedhofswegweiser. Hrsgg. vom Mammut-Verlag Leipzig in Zusammenarbeit mit der Stadt Dresden. 1. Ausgabe Mai 2011. S. 56-58.
- Informationstafeln am Friedhofseingang