Willy Schulze
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Willy Schulze betrieb gemeinsam mit seiner Ehefrau Martha in den 1920er bis 1940er Jahren mehrere Dresdner Kinos, vorrangig in der Wilsdruffer Vorstadt und im Westen der Stadt. Martha Schulze, geb. Sauer, wurde am 27. Juli 1888 geboren und starb am 7. Dezember 1944. Ihr Mann Willy wurde am 14. Juli 1889 geboren und verstarb am 18. Januar 1948.[1] Beide liegen auf dem Neuen Annenfriedhof in Löbtau begraben. Die Enkelin von Willy Schulzes Bruder erinnert sich an den Kinobesitzer als „nicht sehr großen“ Mann mit braunem Haar.[2]
- 1920er Jahre: Willy Schulze betreibt die Drei-Kaiser-Hof-Lichtspiele und das Reform-Lichtspielhaus in Löbtau, kurzzeitig auch die Apollo-/Regina-Lichtspiele in Striesen.[3]
- 1932–1934: Alfred Willy Schulze nebst Ehefrau Martha M. betreiben die Saxonia-Lichtspiele und die Drei-Kaiser-Hof-Lichtspiele.[4] Carola Zeh gibt zudem Willy Schulze als Besitzer der Rädelsburg-Lichtspiele und Martha Schulze als Besitzerin des Westend- und des Walhalla-Theaters an.[5] Schulzes wohnen in der Annenstraße.[6]
- ab dem Jahr 1934 ist seine Firma als Kino-Vertriebsunternehmungen Willy Schulze mit Sitz in der Annenstraße 28 bzw. Tharandter Straße 2 in das Handelsregister (HRB 22711) eingetragen[7]
- 1941–1942: Willy Schulze wohnt in der Paradiesstraße 20, I. Stock.[8] Zu den Kino-Betriebsunternehmungen gehören: Saxonia, DKH, Lichtspieltheater Musenhalle, Westend-Theater.[9]
- 1943/44: Lichtspielhausbesitzer Alfred Willy Schulze wohnt weiterhin in der Paradiesstraße 20, I. Stock[10], zu seinen Kino-Betriebsunternehmungen gehören die Li-Mu, die Saxonia-Lichtspiele, das Westend-Theater, die Drei-Kaiser-Hof-Lichtspiele.[11]
- Die Enkelin von Willy Schulzes Bruder nennt zudem das Kino im Kaufhaus Renner (?) und das Kino Weinböhla als Besitz der Familie Schulze.[12]
- 1945 verliert Willy Schulze die meisten seiner Kinos (Saxonia, Westend, Li-Mu). Aus der ausgebrannten Musenhalle kann er mit Hilfe engagierter Einwohner die Vorführmaschinen und das Gestühl und aus einem anderen Filmtheater die Leinwand retten. Mit dieser Ausstattung eröffnet er die Filmbühne Wölfnitz. Vermutlich 1948 wurde Schulze enteignet und starb im selben Jahr.[13]
- 2003 die Firma Kino-Betriebsunternehmungen Willy Schulze wird aus dem Handelsregister gelöscht (HRA 4379 alt; AR 1963/02)[14]
siehe auch: ehemalige Kinos
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Grabstein-Inschrift
- ↑ Erinnerung von Frau Kieschnick, Jg. 1945, Dresden. Kontakt auf dem Dresdner Geschichtsmarkt, 27.3.2011.
- ↑ Carola Zeh: Lichtspieltheater in Sachsen. Hamburg 2007. S. 191-193.
- ↑ Adreßbuch für Dresden und Vororte (Zeitschriftenband 1932)
- ↑ Carola Zeh: Lichtspieltheater in Sachsen. Hamburg 2007. S. 192, 197.
- ↑ [1]
- ↑ Adressbuch von 1934
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ Adressbuch 1943/44
- ↑ [4]
- ↑ Erzählung von Frau Kieschnick, 27.3.2011
- ↑ Heinz Fiedler: Vom Kintopp zum modernen Lichtspielhaus. In: Stadtmuseum Dresden (Hrsg.): Dresdner Geschichtsbuch, Band 1. Dresden 1995. S. 161. Erzählung von Frau Kieschnick, 27.3.2011
- ↑ Auszug der Handelsregister-Bekanntmachungen vom 17.09.2003 im Bundesanzeiger