Westend-Theater

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
historische Ansichtskarte
Eröffnungs-Anzeige im Dresdner Anzeiger

Das Westend-Theater befand sich im Dresdner Westen im Stadtteil Löbtau an der Kesselsdorfer Straße 20. Eröffnet wurde das Lichtspielhaus am Samstag, dem 31. August 1912.[1] Folgende (Kurz-)Filme liefen an diesem Tag vor den geladenen Gästen: Theodor Körner, von seiner Wiege bis zu seinem Heldentod, Fritzchen in der Schule, Das malerische Tasmanien, Ritterszene aus der Oper Martha, Die Kennzeichen des Banditen und Stromschnellen von Kiawatsch [?]. Am Tag nach der Eröffnung schrieb der Dresdner Anzeiger:

"Die Theateranlagen sind großzügig angelegt. Der Saal hat zirka 500 Sitzplätze und entspricht den modernsten Anforderungen hinsichtlich der Feuersicherheit, Hygiene und Ausstattung. [...] Die einzelnen Vorführungen gelangen vortrefflich, namentlich wurden die tadellosen Films allseitig gelobt. Durch eine Künstlerkapelle wurden die Bilder stimmungsvoll begleitet. Die Gesellschaft [Betreibergesellschaft des Filmtheaters] hat es sich zur Aufgabe gemacht, bei mäßigen Eintrittspreisen dem Publikum das Beste auf dem Gebiete der Kinematographie und Tonbildkunst zu bieten. Es kann daher der Besuch dieses Unternehmens empfohlen werden."[2]

Schon wenige Monate nach der Eröffnung übernahm Friedrich August Wache die Kinogeschäfte von der ersten Westend-Betreiberin Louise Hoffmann, im Jahr 1913 folgt der erste Eintrag als GmbH im Handelsregister unter Geschäftsführer Otto Bark[3]. Ab Oktober 1918 nennt Carola Zeh Elias Goldhammer und Julius Riegler als Besitzer des Lichtspielhauses. Ab Oktober 1934 betrieb Martha Schulze[4], die Frau des damaligen "Kinokönigs" Willy Schulze[5], das Westend-Lichtspieltheater.

Im Jahr 1945 wurde das Kino zerstört. Heute gibt es auf der Kesselsdorfer Straße keine Hausnummer 20 mehr, auf dem in Frage kommenden Gelände stehen Neubauten mit Einzelhandel und Wohnungen.

siehe auch: ehemalige Kinos

Bereits vor der Eröffnung des Westend-Theaters bestand im benachbarten Stadtteil Plauen ein Konzert- und Ballhaus "Westend". Das Etablissement an der Chemnitzer Straße 107 wurde von O. Haase betrieben.[6]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dresdner Anzeiger, 30.8. und 1.9.1912
  2. Dresdner Anzeiger, 1.9.1912, S. 7
  3. HRB 12997 im Adressbuch 1913
  4. Carola Zeh: Lichtspieltheater in Sachsen. Hamburg 2007. S. 192.
  5. Information von Frau Kieschnick, Enkelin von Willy Schulzes Bruder, auf dem Dresdner Geschichtsmarkt am 27.3.2011
  6. Dresdner Anzeiger, 29.7.1912
Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge