Moritzburg
Die Gemeinde Moritzburg liegt 14 Kilometer nordwestlich von Dresden und ist aufgrund des bekannten Jagdschlosses eines der schönsten und beliebtesten Ausflugsziele in Dresdens näherer Umgebung.
[Bearbeiten] Geschichte
Der heutige Ort Moritzburg hieß noch bis 1934 Eisenberg und wurde erstmals 1294 urkundlich erwähnt. 1542 bis 1546 ließ Kurfürst Moritz ein Jagdhaus nördlich des Ortes errichten, das allmählich erweitert wurde. 1661 bis 1671 wurde die Schlosskapelle erbaut. Das heutige Areal am Schloss wurde von 1723 bis 1736 nach Plänen der großen kurfürstlich-sächsischen Baumeister Pöppelmann, Longuelune und Knöffel für den sächsischen Kurfürsten und polnischen König August dem Starken erbaut. Von Dresden läuft eine zuletzt fünf Kilometer lange schnurgerade Allee direkt auf das Schloss zu.
Seit 1900 trug der Ort den Doppelnamen „Eisenberg-Moritzburg“, bis sie in den 30er Jahren nur noch den Namen des Schlosses führte. Zur Gemeinde zählen heute sechs Ortsteile: Auer, Boxdorf, Friedewald, Moritzburg, Reichenberg und Steinbach. Moritzburg ist mit den öffentlichen Buslinien 326, 457 und 458 zu erreichen. Seit 1884 hat Moritzburg auch einen Eisenbahnanschluss an der Schmalspurstrecke Radebeul Ost – Radeburg, der sogenannten Lößnitzgrundbahn. Über den S-Bahn-Verkehr ab Dresden-Hauptbahnhof oder anderen Bahnhöfen erreicht man mühelos den Dresdner Vorort Radebeul, wo man am Bahnhof Radebeul Ost eine romantische Dampfzugfahrt nach Moritzburg unternehmen kann.
[Bearbeiten] Weitere Gebäude
Moritzburg hat neben dem Schloss noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, u. a.:
- das Fasanenschlösschen, erbaut von 1769 bis 1782,
- das ehemalige Zeughaus zwischen dem Schloss Moritzburg und dem Fasanenschlösschen, das bereits 1782 in der von Karl Wilhelm von Daßdorf in seiner „Beschreibung der Vorzüglichsten Merkwürdigkeiten der Churfürstlichen Residenzstadt Dresden“ als „Churfürstliche Waldschänke“ aufgeführt wird. Demnach wurde die „...Special-Erlaubniß zum Betreten der Räume durch den Ober-Cämmerey an Personen von Stande, mit gnädigstem Privilegio...“ gewährt.
- Mole, Hafen und Leuchtturm (Sachsens einziger und Deutschlands ältester Binnenleuchtturm) am nahen Großteich, der 1502 als Fischteich für den Kurfürsten angelegt wurde,
- Wildgehege,
- Hengstdepot mit teilweise schon 1733 erbauten Pferdeställen.
Im Ort selbst finden sich weitere barocke Häuser, wie zum Beispiel der Rüdenhof, wo ab 1944 bis zu ihrem Tod Käthe Kollwitz lebte. Bekannt sind auch die historischen Häuser von „Adams Gasthof“ und der „Goldenen Brezel“.
[Bearbeiten] Literatur
- TOURIST Stadtführer Atlas Dresden. Herbert Wotte u. Siegfried Hoyer, VEB Tourist Verlag Berlin/Leipzig, 1978.
- Parkwanderungen im Dresdner Elbtal. Ernst Schäfer, VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin, 1979.
- Knaurs Kulturführer in Farbe Deutschland. Lizenzausgabe der Bertelsmann Club GmbH Gütersloh, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1993.