Anna Fischer-Dückelmann
(5. Juli 1856 Wadowice/heute Polen - 5. Dezember 1917 Ascona)
Dr. med. Anna Fischer-Dückelmann, Tochter des K.u.K. Oberstabsarztes Dr. med. Friedrich Dückelmann, war verheiratet mit dem Philosophen Arnold Fischer. Sie begann ihr Medizinstudium mit 34 Jahren als Mutter von drei Kindern, promovierte 1896 in Zürich, arbeitete evtl. im Sanatorium Weißer Hirsch, sicher aber 1896 bei Bilz in Radebeul. Ihre Wohnung befand sich ab 1896/97 in Dresden-Loschwitz, Malerstraße 18. Um 1897 bis 1914 betrieb sie eine eigene Praxis in Loschwitz. Sie kritisierte das Verhalten der Ärzte zu ihren Patientinnen. Die Verfechterin der Naturheilkunde und der Lebensreform kaufte 1913 ein Grundstück auf dem Monte Verita bei Ascona in der Nähe der "Naturheilanstalt auf freigenossenschaftlicher Grundlage". Sie war Mitglied im Zentralverband für Parität der Heilmethoden und im im Freien Deutschen Hochstift für Wissenschaft, Kunst und höhere Bildung.
[Bearbeiten] Werke
- Die Geburtshilfe vom psychiatrischen Standpunkt für Ärzte und Gebildete aller Stände (1898)
- Das Geschlechtsleben des Weibes (Berlin 1900)
- Die Frau als Hausärztin (Stuttgart 1901, 1908 (Abb.), 1917, 1954)
- Der Geburtenrückgang (1914)
[Bearbeiten] Literatur
- PATAKY, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder, Berlin 1898
- BRINKSCHULTE, Eva: Weibliche Ärzte, Edition Hentrich, Reihe Deutsche Vergangenheit, Band 108, Berlin 1993]
- BLEKER, Johanna und SCHLEIERMACHER, Sabine: Ärztinnen aus dem Kaiserreich. Lebensläufe einer Generation, Weinheim 2000
- Auskunft von Frau Dr. Marina Lienert, Institut für Geschichte der Medizin Dresden.
- Meyer, Paulette: Physiatrie and German Maternal Feminism: Dr. Anna Fischer-Dückelmann Critiques Academic Medicine. In: CBMH/BCHM, Volume 23:1; 2006, pp.145-182. - Auch im Internet.