Diskussion:1813

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[Bearbeiten] Begrüßung Napoleons durch die Abgesandten des Rates

Das Chausseehaus, der spätere Drei-Kaiser-Hof an der Weißeritzbrücke (Bismarckbrücke) in Löbtau wurde 1811 erbaut und 1885 abgebrochen. 1813 fand hier die Begrüßung Napoleons durch die Abgesandten des Rates statt.[1]

Wahrscheinlich 8. Mai 1813.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Deutsche Schlachtfelder. Ereignisse und Wanderfahrten, hrsg. von Dr. Artur Brabant, kgl. Archivrat in Dresden, Bd. 3, Dresden 1913., S. 160, 252, 382.

Napoleon ließ die Kesselsdorfer Straße zur Chaussee ausbauen, an der Ecke Tharandter Straße wurde ein Einnehmerhäuschen errichtet

--Methodios 19:54, 1. Nov. 2023 (CET)

[Bearbeiten] Kapitulation November

[Bearbeiten] DNN 1927

DNN Mi 14. Sept. 1927

"Eine unbekannte historische Stätte"

"Ein kleines Haus in Niedergorbitz, mit dem Blick nach den Aeckern und der fernen Stadt. Das Haus Nr. 139 auf der äußeren Kesselsdorfer Straße. Eine Idylle in unmittelbarer Nähe der großen Stadt, mit einem altmodischen Baum= und Blumengarten vor der hellen Front, einem Friseurladen an der Seite. Nach rückwärts ist Weinbehang am Hause, stehen ein paar niedrige Wirtschaftsgebäude in der Hofenge.

Es heißt, daß niemand im Hause wisse, was für ein bedeutungsvoller Akt sich einmal zwischen seinen Mauern zugetragen habe. Wie viele oder wie wenige in Dresden mögen davon wissen? Eine Wanderung, die der Verein für Geschichte Dresdens dieser Tage über das alte Gebiet der Schlacht bei Dresden unternahm, führte an diesem Hause vorbei. Mit einem Schlag wurde so das alte, unbekannte Gebäude in den Nimbus der historischen Bedeutung gerückt. Wir haben nicht viele in und bei Dresden, die so treu und kaum verändert im Aeußeren und Inneren die Erinnerung an eine große Handlung bewahren.

Im Hause Kesselsdorfer Straße 139 - früher Wilsdruffer Straße 15 - wurden am 8. und 9. November 1813 die Verhandlungen über die Uebergabe der Stadt Dresden gepflogen und zum Abschluß gebracht. Eine kaum noch tragbare Last wurde damit von den Schultern der geängstigten, siech und arm gewordenen Bevölkerung genommen.

Das Grundstück gehörte damals der Witwe des Kreishauptmanns Sahrer v. Sahr, war städtisch und mit einigem Komfort eingerichtet. Als Vertreter Saint Cyrs, der mit seinem stark zusammengeschmolzenen kranken Heer die ausgeplünderte Stadt zu verlassen und nach Frankreich abzuziehen wünschte, waren Oberst Perrin und Oberst Marion gekommen. Die Oesterreicher vertrat der Generalquartiermeister Klenaus, der Freiherr v. Rothkirch. Aber es kam am ersten Tag noch nicht zu einer Einigung. [Klenau, an] den man sich noch persönlich wandte, versprach nur, nicht auf die Stadt zu schießen und eine ihm überreichte Denkschrift über die Dresdner Not ins Große Hauptquartier zu schicken. Um 10 Uhr abends verließen die Unterhändler das kleine Haus, unverrichteter Dinge.

Am zweiten Tag, als Graf Dumas selber zu den Verhandlungen nach Gorbitz kam und sich zwischen ihm und dem später eintreffenden Marquis Chasteler vom andrn Lager gewisse Berührungspunkte ergaben, kamen die Besprechungen in ein günstigeres Fahrwasser. Dumas schilderte sehr beredt die Leiden der Belagerer und schlug schließlich die Uebergabebedingungen vor, die Napoleon 1796 dem General Wurmser in Mantua gewährt hatte.

Nach langem Hin und Her wurden diese schließlich am 9. November abends als Grundlage eines Vertrages angenommen. Am 14. November begann der Abmarsch der Franzosen aus der gequälten Stadt.

--Methodios 18:03, 1. Nov. 2023 (CET)


Vgl. Carl Wilhelm Sahrer von Sahr gest. 1803.

Nach google street view steht das Haus Kesselsdorfer Straße 139 noch baulich relativ unverändert, aber saniert da. Aus den Aeckern wurde der Gorbitzer Park ( in den 1990er Jahren angelegt). Das Haus liegt nahe der Ecke Kesselsdorfer Straße/Hilbertstraße (Ende der 1920er Jahre verlängert bis zur Kesselsdorfer Straße). Nach hinten liegt die Uthmannstraße.

Eine Photographie von 2013 bei WMF Commons zeigt das Haus in noch unsaniertem Zustand:

Auf der Liste der Kulturdenkmale in Gorbitz wird das Haus in der drei Objekte umfassenden Liste

erwähnt.

Zur Erklärung wird beigefügt:

ehemaliges Wohnhaus des Kreishauptmannes Sahrer von Sahr; Verhandlungsort der Kapitulation vom 11. November 1813 zum Abzug des in und um Dresden liegenden, rund 30.000 Mann zählenden französischen Armeecorps unter Marschall Laurent de Gouvion Saint-Cyr.

Als Quelle wird erwähnt:

Das Haus, in welchem die Capitulation vom 11. Novbr. 1813 geschlossen ward. In: Karl von Weber: Zur Chronik Dresdens. Tauchnitz, Leipzig 1859, S. 188 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).

--Methodios 19:54, 1. Nov. 2023 (CET)

[Bearbeiten] Zur Chronik Dresdens 1859 (Karl von Weber)

Das Haus, in welchem die Capitulation vom 11. Novbr. 1813 geschlossen ward.

Nach der Schlacht bei Leipzig blieb Dresden noch von einem französischen Armeecorps von beinahe 30000 Mann, unter dem Commando des Marschalls Grafen Gouvion St. Cyr besetzt: der Stadt drohte, nach so vielen Drangsalen, die sie schon erlitten, abermals die Gefahr einer Belagerung, welche aber durch die Capitulation vom 1. Novbr. 1813 beseitigt wurde, nach der die Franzosen sich ergaben. Dieser für die Stadt sehr wichtige Vertrag ward im Dorfe Niedergorbitz abgeschlossen, in einem städtisch eingerichteten, unmittelbar neben dem Gasthofe gelegenen Hause, dessen Garten an die Chaussee stößt, welches damals der verwittweten Kreishauptmann Sahrer von Sahr gehörte, im J. 1827 aber Karl Lorenz Stiefel besaß. Die Erinnerung, welche sich an dieses Haus knüpfte, lockte viele Besucher dahin, die der Besitzer, der eine "camera obscura" darin aufgestellt hatte, auch, natürlich gegen Bezahlung, gern bewirthet hätte. Seine wiederholten Gesuche um Gestattung des Caffeeschenkens etc. wurden aber damals zurückgewiesen.

--Methodios 18:28, 1. Nov. 2023 (CET)

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