Diskussion:Eiserne Furt

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Bresnice

Wikipedia:Bischofsweg (Meißen–Stolpen)

http://www.fropo.info/pdf/Cottaer_Froschpost_09_1.pdf


Ursprünglich stand eine kleine Kirche im Bereich des Burgwartes "Bresenice" (sorbisch "Birkenort"), dessen älteste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1071 stammt. Die Grundmauern dieses Gotteshauses wurden beim Bau der Bundesstraße 6 gefunden. Ein Teil ist mit einem Stück der Befestigung an der Haltestelle "Merbitzer Straße" zu sehen. Der Burgwart diente dem Schutz der "Eisernen Furt", dem Elbübergang des Bischofsweges von Meißen nach der Lausitz. Briesnitz gehörte dem Meißner Bischof. Oft hielt sich Bischof Benno in Briesnitz auf und machte sich um die Christianisierung der hier wohnenden Sorben durch Predigt und Seelsorge verdient. Er starb 96jährig 1106 in Meißen. Im Jahre 1223 wurde in einem Wettiner Hausmachtfeldzug durch den Thüringer Landgrafen Ludwig IV. (verheiratet mit der heiligen Elisabeth) der mit einem Erdwall und Palisaden geschützte Burgwart zerstört und nicht wieder aufgebaut. Um 1260 erfolgte der Neubau einer Kirche an der heutigen Stelle. Aus dieser Zeit soll der Triumphbogen am Abschluß des Chores (Altarraum) stammen. Der Schlußstein zeigt symbolisch die Herrschaft des Herrn Christus über den Erdkreis. Auch das frühgotische Sandsteingewände des Ostfen- sters hinter dem Altar paßt stilistisch in diese Zeit, wurde aber 1882 erneuert. Seit 1273 war Patron der Briesnitzer Kirche der Meißner Archidiakon für den Gau Nisan. Briesnitz wurde bischöflicher Gerichtsort. Zum Kirchspiel gehörten 27 Dörfer. Nach der Reformation (1539) wurden die Vorwerke des Bischofs und des Archidiakons verstaatlicht und das Land an Bauern verteilt. 1559 wurde auch die bischöfliche Gerichtsbarkeit aufgehoben. Aber das heutige "Bennogut", Altbriesnitz 4, hält die Tradition noch lebendig, ebenso die "Benno-Apotheke". Noch im 19. Jahrhundert zeigte das Dorfsiegel auf seinem Bild Justitia, die Gerechtigkeit, als Erinnerung an die Rolle, die Briesnitz in der Vergangenheit als Gerichtsort gespielt hat. Das heutige Kirchensiegel zeigt einen Turm als Zeichen des Burgwarts und für "Ein feste Burg ist unser Gott". Das Wasser ist nicht nur Hinweisauf die Elbe, sondern Erinnerung an die Taufe. Der Fisch ist Symbol für Christus, mit dem Schlüssel Insignie des Bischofs Benno. https://www.kirchspiel-dresden-west.de/gemeinden/briesnitz/kirchengebaeude/


Unsere Vorfahren siedelten bevorzugt an der Elbe, die hier dicht am Steilhang entlangschrammt. Heute verläuft dort die Trasse der Eisenbahn. Der Elberadweg ist gut ausgebaut, dennoch sind die mit Sandstein gepflasterten Wege der Bomätscher erkennbar: Auf ihnen zogen die Treidler die Frachtkähne an Ketten stromauf. Bei Niedrigwasser wie im Sommer 2015 tauchen riesige Plänerplatten im Flußbett auf: die „Eiserne Furt“. Durch sie verlief der Bischofsweg, von Meißen kommend, über die Elbe nach Kaditz und weiter nach Stolpen. Im Norden Dresdens – damals außerhalb der Stadtmauern – trägt er streckenweise bis heute seinen Namen. Direkt über der Elbe auf einem Bergvorsprung, neben dem tiefen Einschnitt des Borngrabens, erhob sich einst ein befestigter Burgward. Er diente dem Archidiakonat Nisan als Sitz. Die Burg wurde jedoch bereits 1226 zerstört. Restaurierte Reste einer Kapelle und des Burgwalls sind nach den Grabungen von 1991–93 neben der B6 als Bodendenkmal erhalten. https://dawo-dresden.de/2016/03/12/auf-zur-igel-stadtpartie-nach-briesnitz-stadt-land-fluss/

Von Briesnitz bis Dölzschen zieht sich eine Anhöhe hin - der Südwestrand des Dresdner Elbtales. Jenseits davon - zwischen der Autobahn A4 im Norden und dem Tharandter Wald im Süden - erstreckt sich ein überwiegend landwirtschaftlich genutztes, kaum bewaldetes flaches Gebiet, das nur von wenigen steileren Abschnitten bzw. Flusstälern unterbrochen wird.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der Westen des heutigen Dresdner Stadtgebietes ein ausgedehntes Wald- und Ackerland mit nur wenigen kleinen Dörfern sorbischen Ursprungs. Im Untergrund, unter dem fruchtbaren Lößlehm dieses Gebietes, steht Pläner an. In den Siedlungen ist noch heute viel altes Pläner-Mauerwerk zu finden.

Auf dem steil abfallenden Briesnitzer Geländevorsprung fand man dicht an der Elbe Reste eines Burgwalles aus slawischer Zeit. Der hinter einem Vorgraben gelegene Wall besaß eine steinerne Blendmauer als Außenfront. Im Inneren enthielt er eine mit Hölzern abgestützte Lehmfüllung. An der Rückseite war eine mehrfache Holzplankenwand angesetzt.

Im Jahr 965, kurz nach der Gründung der Mark Meißen, wurde der Briesnitzer Wall zum Burgward ausgebaut. An diesem führte der zwischen Meißen und Bautzen verlaufende Bischofsweg entlang, auf dem die Meißner Bischöfe zur Burg Stolpen fuhren, die sich von 1222 bis 1559 in ihrem Besitz befand. Der von Meißen kommende linkselbische Weg erreichte in Briesnitz die "Eiserne Furt". Noch bis etwa 1930 war der zum Elbufer führende Hohlweg am Borngraben vorhanden. Nach dem Elbübergang lief der Weg am rechten Elbufer im Verlauf der heutigen Scharfenberger Straße weiter nach Osten zur Bautzner Straße. Ein Abschnitt dieser Strecke im Norden der Dresdner Neustadt heißt noch heute Bischofsweg.

Schon um 1100 war Briesnitz ein wichtiges kirchliches Zentrum des Elbtalgaues Nisan. Im Jahr 1269 wird es als Hauptort des Archidiakonats Nisan erwähnt. Hier tagte das bischöfliche Gericht, der Dingstuhl. Der Bischof übte die Obergerichtsbarkeit in 40 Dörfern aus, in manchen auch das niedere oder Erbgericht, das gewöhnlich der Gutsherrschaft zustand. Zeitweise befand sich auch der Sitz des Erzpriesters von Dresden in Briesnitz.

Briesnitzer Kirche

Bauzeit, Architekt: vermutlich 10. Jahrhundert: romanischer Kirchenbau (am Ort eines elbsorbischen Heiligtums), 1474: Umbau, 1882: tiefgreifende Umgestaltung, Gotthelf Ludwig Möckel

Aus der Geschichte der Briesnitzer Kirche: 1233: Zerstörung (zusammen mit dem Burgward) durch Kampfhandlungen, um 1260: Neubau, 1273: urkundliche Ersterwähnung

Im bäuerlichen Gassendorf Altbriesnitz gab es das große Vorwerk des Archidiakonats und das kleine bischöfliche Vorwerk. Aus der Vereinigung der beiden Vorwerke ging das Bennogut (Altbriesnitz 4) hervor. Das turmartige Torhaus wurde einer Inschrift zufolge nach einem Brand im Jahr 1769 gebaut. Bei der Auflösung des Gutes zwischen 1555 und 1559 (nach der Reformation) vergab man die Felder zum großen Teil als Pachtland an die Bauern dieses Gebietes. Zusammen mit den umliegenden Dörfern gehörte Briesnitz nun zum kurfürstlichen Amt.

Auf einem Teil des ehemaligen Vorwerksgeländes legte die Gemeinde im Jahr 1768 den Volkspark an. https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/briesnitz.htm


Ein Vorgänger der Emmauskirche in Dresden-Kaditz wurde bereits 1273 urkundlich erwähnt und ist damit eine der ältesten Kirchen im Dresdner Raum. Es dürfte sich aber nur um eine kleine Kapelle gehandelt haben. Die Gründung ist im Zusammenhang mit der Entstehung der Briesnitzer Kirche und dem Vorhandensein der "Eisernen Furt", einer Elbquerung, zu sehen und lag am Weg von Meißen nach Briesnitz bzw. weiter nach Bautzen. Teile dieses Weges sind heute noch in der Dresdner Neustadt als Bischofsweg bekannt.

Die Kapelle war wahrscheinlich dem heiligen Laurentius gewidmet; im Untergeschoß des Turmes, dem ältesten Teil der Kirche, ist auf dem Schlussstein des Kreuzgewölbes das Relief dieses Heiligen zu finden.

In den Visitationsakten von 1539 wird die Kaditzer Pfarrei als eine "wüste Hofstatt" bezeichnet .Das Kirchlein wurde von Kötzschenbroda aus verwaltet. Nach dem 30-jährigen Krieg erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt (bis auf den Turm). Die Stützpfeiler an den Außenmauern deuten darauf hin, dass sie eine Gewölbedecke hatte. Um 1680 wurde dieses Gewölbe wieder entfernt und eine Holzdecke eingezogen.

In den Jahren 1750-1756 erfolgte der nächste Umbau. Der Dresdner Bildhauer Knöffler errichtete einen Kanzelaltar, der ursprünglich weiter im Kirchenraum stand. Zwei Emporen liefen um das gesamte Kirchenschiff. In dieser Zeit gehörten außer Kaditz die umliegenden Gemeinden Mickten, Übigau, Pieschen, Trachau, Serkowitz, Radebeul, Trachenberge und Oberlößnitz zum Kaditzer Kirchspiel. Der Kaditzer Kirchfriedhof war Begräbnisstätte für diese Ortschaften.

Im Jahre 1686 wurde das Pfarrhaus, Altkaditz 25, erbaut.

Die nächste große Umgestaltung erfolgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1869 errichteten die Gebrüder Ziller aus Oberlößnitz den Turm in seiner jetzigen Gestalt. 1887 wurden die Umfassungsmauern um 2,5 m erhöht. Außerdem erhielt die Kirche ein Schieferdach, und es wurde eine Heißwasserheizung eingebaut. 1903 wurde Kaditz zusammen mit weiteren Orten nach Dresden eingemeindet. Im Jahr 1904 erhielt sie ihren heutigen Namen: Emmauskirche. https://www.laurentius-dresden.de/ueber-uns/kirchen-und-friedhoefe/emmauskirche

Übigau ist ein rechtselbischer Stadtteil, der 1324 erstmals als Vbegowe (slaw.) urkundlich erwähnt wird. Die Gründungszeit von Übigau, aber auch Pieschen, Gleina, Trachau fällt in das 10. und 11. Jahrhundert, als die Sorben schon dauerhaft der Herrschaft des deutschen Königs und des beauftragten Adels unterworfen waren. Die Herkunft des Namens ist nicht endgültig geklärt. Er könnte vom altsorbischen ubeg = Flucht oder aus einem bisher nicht belegten Personennamen abzuleiten sein. Wahrscheinlicher ist aber die Ableitung von ubeg=Flucht, da der Ort erhöht lag und sich die Bewohner hierher bei Hochwasser zurückziehen konnten.

Die Flur von Übigau beginnt an der heutigen Scharfenberger Straße. Der Ortskern, heute Altübigau, bildet ein etwa 8 Meter über der Elbe hochwasserfrei gelegenes, zur Elbe offenes Sackgassendorf. Den Dorfplatz nannte man früher "Die Tränke" und die Rethelstraße war die Vieh-"Triebe". In der Wand des Gebäudes Nr. 8 ist ein Schlussstein von 1720 erhalten. Leider wurden am 2. März 1945 von den sechs Gehöften vier zerstört, sodass das alte Dorfbild nicht mehr erhalten ist.

Übigau besaß eine Gewannflur (im frühen Mittelalter entstandene Einteilung des Ackerflurs eines Dorfes in meist drei Abschnitte=Gewanne) von nur 82 ha Fläche, die in 10 Hufe unterteilt war (Eine Hufe war ab dem Mittelalter eine Messgröße für ein Stück Ackerland. Von einer Hufe konnte eine Bauersfamilie leben. In der Regel waren es 40 Morgen, also etwa 10 Hektar=100.000 qm).

Die Rethel- und Werftstraße bildeten die Triebe, d.h. die Viehdrift. Da der Dorfplatz sehr klein war, errichtete man auch auf der Rethelstraße Höfe. Am Gut Rethelstraße 28/Ecke Thäterstraße sind zwei Schlusssteine von 1693 und 1695 erhalten.

1559 gab es in Übigau 13 Bauern, 1764 17 Bauern, einen Gärtner und vier Häusler (Als Häusler bezeichnete man früher Kleinstbauern mit eigenem Haus, aber nur wenig Grundbesitz). 1801 betrug die Zahl der Einwohner 131, 1834 152. Sie ernährten sich von der Landwirtschaft (auch Weinbau) und vom Fischfang. Der Weinbau der Übigauer in der Lössnitz und in der Ebene muss beachtlich gewesen sein, da 1630 die kurfürstliche Kellerei in Übigau 9 Fass Wein kaufte.

Übigau unterstand im Mittelalter der Gerichtsbarkeit und Grundherrschaft des Hochstifts Meißen und war bis 1559 dem bischöflichen Amt Stolpen, dann dem landesherrlichen Amt Dresden unterstellt. Nach dem Bau des Schlosses Übigau im Jahre 1725 ging die Grundherrschaft 1732 durch Tausch von der Stiftbaumeisterei des Hochstifts Meißen an das kurfürstliche Amt Dresden über. An der Flurgrenze gegen Mickten zog sich der Bischofsweg als wichtiger Verkehrsweg hin (Meißen-Stolpen-Bautzen). Dieser führte von Briesnitz durch die "Eiserne Furt" der Elbe über die heutige Scharfenberger Straße, die Böcklinstraße, Kötzschenbroder Straße, weiter über Konkordienstraße, Fritz-Reuter-Straße zum Bischofsplatz, Bischofsweg, über die Prießnitz weiter bis Stolpen.

Die Anwesen Rethelstraße 17 und 19 wurden als Bischofsgüter bezeichnet.

Bis zum 16. Jahrhundert lag zwischen Übigau und Mickten das kleine Dorf oder Einzelgehöft Borschen (letzte urkundliche Erwähnung 1556 und 1570). Als Borschen zur Wüstung wurde, kam das Ortsgelände zu Übigau, die meisten seiner Felder übernahm aber Mickten. (Wüstung ist die Bezeichnung für eine Siedlung oder Wirtschaftsfläche, die vor der Neuzeit aufgegeben wurde, an die aber noch Urkunden, Flurnamen, Reste im Boden oder örtliche mündliche Überlieferungen erinnern)

1725 ließ der Kabinettsminister Graf Jakob Heinrich von Flemming (1667-1728) von Johann Friedrich von Eosander das barocke Schloss Übigau errichten. Es war ab 1736 im Besitz des Landesherrn, wurde 1831 von Ratszimmermeister PAUL SIEMEN gekauft und 1836 von der Maschinenbauanstalt Übigau erworben, in der Johann Andreas Schubert das erste sächsische Dampfschiff "Königin Maria" und die erste deutsche Lokomotive "Saxonia" baute. Die etwas südlich gelegene Schiffswerft ging 1877 an die Gesellschaft "Kette" über.

1870-1871 befand sich in Übigau ein Barackenlager für 16000 französische Kriegsgefangene, die in den hiesigen Betrieben arbeiten mussten (Grabmäler für 116 verstorbene Gefangene findet man auf dem Friedhof Serkowitzer Straße in Kaditz). Zu dieser Zeit hatte Übigau knapp 500 Einwohner, zumeist waren es Bauern.

1903 wurde Übigau gemeinsam mit Pieschen, Trachau, Mickten, Löbtau, Plauen, Naußlitz, Wölfnitz und Cotta nach Dresden eingemeindet. Dies erfolgte nicht ohne Widerstand, wie eine historische Karte oder das folgende Festlied belegen. Der Mann, der die Vororte in den Sack kehrt, ist übrigens der damalige Dresdner Bürgermeister Beutler.

Die alte Übigauer Pionierkaserne an der Elbe (Rethelstraße) diente seit 1879 als Wohnhaus und wurde 1988 abgerissen. Reste der dörflichen Bausubstanz sind in Altübigau, an der Rethel- und Kaditzer Straße erhalten. Die Scharfenberger Straße bildet die nördliche Flurgrenze Übigaus; somit ist das oft zu Übigau gerechnete Siemenswerk (Trafowerk, Koch & Sterzel) Mickten zuzuordnen.

Mickten und Übigau bildeten einen Schulbezirk, 1897 wurde die Schule Thäterstraße erbaut (1928-1929 erweitert). Die soziale Struktur wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der Industrialisierung bestimmt. Seit dem Ersten Weltkrieg befanden sich zwischen Scharfenberger und Washingtonstraße Kasernen und Funktürme der "Luftschiffer" und des Telegraphenbataillons Nr. 7. Zur Erschließung eines im Elbbogen von Übigau, Mickten und Kaditz geplanten Industriegebietes wurde 1929-1930 die "Flügelwegbrücke" (Kaditzer Elbbrücke) als damals längste Blechträgerbrücke Europas errichtet. Der Luftangriff am 16. Januar 1945 zerstörte Gebäude in der Schiffswerft, am 2. März 1945 wurde ein Großteil der Wohnhäuser in Übigau zerstört. (Situationsbericht 1946) 1964-1965 wurden die Wohnblocks an der Mengsstraße gebaut. Vorrangig für die Beschäftigten des Transformatoren- und Röntgenwerk wurden 1979-1980 die Wohnblocks an der Klinger-, Rethel-, Thäter- und Werftstraße errichtet (6 Blocks mit 320 Wohnungen). 1997-1998 entstand das neue Stadtteilzentrum "Elbarkaden" an der Carriera- bzw. Werftstraße. Im Zuge der Errichtung weiterer Wohnneubauten ab 2010 wurde 2012 auch die frühere Schule an der Thätertsraße zum Wohnhaus umgebaut.

https://www.dresden-uebigau.de/geschichte


Das ist wieder eine Stadtwanderung – wir werden Dresden nicht verlassen. Wir nehmen den Bus 94, und zwar den, der bis Niederwartha fährt. An der Haltestelle Amselgrund steigen wir aus. Auf der anderen Straßenseite beginnt unser Wanderweg. Mit dem Wegweiser nach Cossebaude geht es am Hang durch den Cossebauder Park. Mehrere gewaltige Rotbuchen fallen hier auf. Nach ein paar Metern zeigt ein Wegweiser, der nur aus Richtung Cossebaude zu lesen ist, hinauf zum Gesundbrunnen, 1896 angelegt vom Cossebauder Verschönerungsverein. Wir machen den kleinen Abstecher nach rechts, gehen aber nicht in den kleinen Grund hinein, sondern vor dem Hang scharf links; dort finden wir den schwarzen Brunnenstein. Gingen wir hier weiter, kämen wir nach etwa 300 Metern zur „Rotbuche hinter dem Weißen Schloss“, der eindrucksvollsten Rotbuche im Stadtgebiet Dresden. Allerdings ist sie bereits derart von Pilzen befallen, dass sie nicht mehr lange stehen wird. Das Weiße Schloss übrigens ist die große Villa, die weithin am Hang über Cossebaude zu sehen ist. Erbaut wurde sie 1890. Wer den Abstecher gemacht hat, kehrt nun wieder zurück. Unten am Hang geht es weiter nach Cossebaude. Der Weg senkt sich zur Eisenbahn hinab, 1875 gebaut als Verbindung zwischen Dresden und Berlin. Während wir hier entlanglaufen, werden mehrere Güterzüge an uns vorbeidonnern. Zwischen Weg und Bahndamm fließt der Lotzebach. Wir kommen nach Cossebaude. Ein Abstecher nach links über die Bahnbrücke lohnt sich, der alte Dorfkern zeigt sich dort mit einer schönen platzartigen Erweiterung.

Wir folgen nun der Talstraße nach rechts aufwärts. Auch hier erfreuen uns hübsche kleine Häuschen, und an mancher Stelle können wir auf kleinen Tafeln Lehrreiches lesen. Gleich am Anfang rechts zum Beispiel finden wir mit Nummer 8 die alte Schule und das Wohnhaus von Johann Ludewig, einem der früheren gelehrten Bauern der Dresdner Gegend. Bereits im 13. Jahrhundert gab es hier wohl eine Kapelle. Der spätgotische Bau wurde Anfang des 17. Jahrhunderts Privatbesitz und später um zwei Etagen zu seiner jetzigen Form aufgestockt. 1921 wurde aus dem Gebäude ein Wohnhaus, die Kirchgemeinde baute sich später die Weinpresse rechts neben dem Hügel zum Betsaal um. Der Glockenturm steht hinter der alten Kapelle. Rechts neben der Fleischerei Wolff beginnt der Fleischerweg, auf dem wir nun nach Neuleuteritz hinaufsteigen. Oben biegen wir rechts in die Straße Albrechtshöhe ein. Im Bogen führt sie um den Ort herum. Von der Kehre aus schweift der Blick über das Lotzebachtal in Richtung Oberwartha. Das obere Pumpenhaus des Pumpspeicherwerkes Niederwartha lugt über den Horizont. Gegenüber sehen wir einen Weinberg. Die Hänge rund um Cossebaude sind die ältesten zwischen Meißen und Böhmen. Bereits 1066 sollen hier die ersten Reben gestanden haben. Cossebaude selbst wird 1071 das erste Mal schriftlich erwähnt, in einer Urkunde des Meißner Bischofs Benno. Da war von Dresden noch gar nicht die Rede.

Weiter geht es auf dem Altleuteritzer Ring, auf dem wir das gleichnamige Dörfchen erreichen. Zwischendurch genießen wir den Blick über Radebeul und die Lößnitzhänge. In Altleuteritz biegen wir nach einer scharfen Linkskurve der Straße um eine Mauer herum nochmals scharf links ab und gehen hinein ins Dorf. Hier hat der Zahn der Zeit ganze Arbeit geleistet, Freunde des Zerfalls kommen auf ihre Kosten. Der Weg ist schließlich abgesperrt, aber rechts führt ein Pfad hinunter über den kleinen, überaus romantischen Dorfplatz. Das einzige noch bewohnte Gehöft dort zeigt im Schlussstein der Scheune die Jahreszahl 1853. Beim Weitergehen bemerkt man, mit welcher Größe sich dieses Anwesen über das Tal des Tummelsbaches erhebt, der hier beginnt. An der tiefen Einkerbung biegt scharf nach links der Postweg ab und führt rechts des Grundes nach Mobschatz. Dort heißt er dann Buschweg. Im Ort geht es rechts herum nach Altmobschatz hinein. Der Ort hat in den vergangenen Jahren ein hübsches Gesicht erhalten. Die alten Höfe um den Dorfplatz wurden liebevoll hergerichtet und erfreuen das Auge mit manch hübschem Detail. In der Mitte des Platzes steht das kleine alte Spitzenhäuschen. Aus Altmobschatz hinaus treten wir auf die Elbhangstraße, gehen ein paar Meter nach rechts und gleich wieder nach links in den Kirchenweg hinein. Nach 200 Metern biegt die Straße rechts weg, wir aber gehen fast geradeaus den Feldweg hinab. Das gelbe Wegzeichen weist uns nach links eine anmutige Senke mit alten und neugepflanzten Obstbäumen hinab. Allerdings ist der Weg durch Pferde, auf denen wahrscheinlich Menschen sitzen, ziemlich mitgenommen, und durch den in Dresdens Süden üblichen Lehm kann er bei Nässe ziemlich unangenehm werden. Unten empfangen uns die Bewohner eines Tierheimes mit lautem Gebell, wenn sie nicht gerade schlafen oder fressen. Parallel zur Eisenbahn kommen wir zur Autobahnbrücke in Dresden-Kemnitz.

An der Ampel gehen wir über die Meißner Straße und auf deren Elbseite in Richtung Dresden. Die Autolawine lärmt, was das Zeug hält, und so nehmen wir beizeiten rechts die Straßen Pfaffengrund und dann gleich nach links Am Kirchberg. So kommen wir nach Altbriesnitz. Stolz überragt die Kirche den alten Dorfkern. Ihre Substanz geht auf einen Bau von 1474 zurück, damit ist sie eine der ältesten Kirchen Dresdens. Allerdings wurde sie seitdem mehrfach umgebaut. Unter der Kirche steht ein unscheinbares graues Haus, an dem geschrieben steht, dass es sich um die älteste erhaltene Landschule Sachsens handelt. Und dass hier schon 1511 der erste Lehrer erwähnt wird. Und dass das Haus 1695 erneuert werden musste. Dass es in Briesnitz noch älter geht, zeigt sich beim Blick über die B6 an der Ampel. Drüben wurden Grundmauern sichtbar gemacht, die davon berichten, dass hier einst eine Burg stand und die Bischöfe auf ihrem Weg von Meißen nach Stolpen genau hier durch die „Eiserne Furt“ die Elbe querten. Wer bis jetzt nur mit Auto oder Bus an diesen Ruinen vorbeigesaust ist, kann sich jetzt einmal davorstellen und die Schilder lesen.

Wieder zurück über die Ampel, geht es weiter auf der Alten Meißner Straße, vorbei an der alten Schmiede und der Schmiedeschänke. Rechts auf dem Grundstück Nummer 59 wurde 1910 die Brauerei Briesnitzer Stahlquelle gegründet, nachdem man 1904 eine eisenhaltige Mineralquelle erbohrt hatte. Bis 1990 wurden dann hier in einem Betriebsteil von Margon Mineralwasser und Limonade hergestellt. Danach verschwanden die Anlagen. Direkt hinter der Schmiedeschänke führt links ein schmaler Weg zum Pfarrhof; von hier aus ist der Blick über die alten Höfe bis zur Kirche besonders schön. Wir gehen durch den Pfarrhof und kommen drüben in Altbriesnitz heraus. Sollte der Pfarrhof geschlossen sein, gehen wir zurück und nahe der Ampel nach Altbriesnitz hinein. Dominierendes Bauwerk dort ist das Bennogut. Es geht auf ein Vorwerk des gleichnamigen Bischofs zurück und entstand in seiner jetzigen Form nach einem Brand von 1769. Früher war die Anlage größer, viel ist im Lauf der Zeit verloren gegangen, manches in letzter Zeit wieder hinzugekommen.

Am ehemaligen Gasthof Briesnitz kommen wir wieder zur Alten Meißner Straße und gehen nach links bis zu einem kleinen Park, dort wieder nach links und an der Fußgängerampel über die B6. Gleich neben dem Eingang zum Theater der Jungen Generation führt links ein Weg hinab Richtung Elbe. Hier finden wir noch zwei Sehenswürdigkeiten. Nummer eins ist ein Weinberghäuschen von 1827; der alte Weinberg, auf dem es steht und der dem Bahnbau fast zum Opfer fiel, trägt sogar wieder ein paar Reben. Und rechts erhebt sich der letzte Rest des einstigen Hofbrauhauses Cotta, ein Schornstein. Dort betreten wir den großen Parkplatz des Kauftempels, der nun hier steht, und kommen zu den Haltstellen von Bus und Straßenbahn. Gute Heimfahrt! PS: Wir sind noch weitermarschiert. Erst auf dem Elberadweg, nach der Hafenbrücke nach links auf den Elbwiesen immer nah an der Elbe bis zur Marienbrücke und dann zum Bahnhof Mitte. Da kommen nochmal etwa 6 Kilometer hinzu. Langweilig war es nicht

Weinberghaus an der Meißner Landstraße.

Links: Kumthalle in einem Altleuteritzer Gehöft. Solche Gewölbe dienten der Aufbewahrung des Pferdegeschirrs, damit es an der Luft trocknen konnte und nicht zu schimmeln begann. Rechts: Altleuteritz 4

http://www.dwbv.de/Wandervorschlaege/SW05_CossebaudeCotta.pdf


Es ist schon eine ziemlich spannende Sache: der alte Weg der Bischöfe im Jahren 1218 von Meißen nach Stolpen. Was war der Grund für diese lange Wanderung, warum sind die Heiligen nicht an der Elbe gelaufen, warum haben sie den lange Umweg über Klipphausen in Kauf genommen? Das sind Dinge, die ich auf meiner Wanderung erkunden wollte. Die Entstehung des Bischofsweges ist schnell erklärt. Es ging nicht um Religion und Glaube sondern um Besitz, Macht und Geld. Das war also früher auch nicht anders als heute. Die genaue Geschichte erkläre ich nicht, die kann hier nachgelesen werden. Ich habe mir mal ein paar Gedanken zum Verlauf des Weges gemacht. In der sumpfigen und nassen Elbaue konnte man damals nicht laufen, und an den schönen Elberadweg hatte sicherlich auch noch keiner gedacht. Wenn man sich das Gelände anschaut, dann wird klar, warum die Bischöfe über Klipphausen gewandert sind. Hier mal ein Bild:

Man sieht mindestens 8 richtig steile Täler, welche die Bischöfe weitläufig umgehen mussten, dabei sind sie fast bis Wilsdruff gekommen. Ein anderer Weg war auf Grund der Topografie gar nicht möglich. Wie steil die Täler sind, habe ich auf meiner Wanderumg von Dresden nach Meißen zu spüren bekommen. Das war der Hammer!!

Auf meiner Tour bin ich durch die Ortschaften gelaufen, die in den alten Quellen erwähnt wurden. Das sind: Bockwen, Reichenbach, Reppnitz, Naustadt, Röhrsdorf und Klipphausen. Weiter nach Sachsdorf, Hühndorf, Brabschütz, Merbitz und hinab in den Elbtalkessel nach Dresden Briesnitz (Borngraben). An den Borngraben erinnert nur noch ein Straßenname. Kurz vor Dresden Briesnitz bin ich durch den Zschonergrund gewandert. Den Stausee in Oberwartha gab es 1218 sicherlich noch nicht. Den musste ich umlaufen. Die Elbquerung "Eisernen Furt" wäre sicherlich ganz schön für mich gewesen, ich habe die moderne Autobahnbrücke gewählt und mich am Lärm und Gestank der dahin rasenden Menschheit erfreut. Auf meiner Wanderung habe ich mal wieder gemerkt: langsam kommt man auch ans Ziel. Was gibt es sonst noch zu sagen? Komoot hat mir bei der Tourenplanung geholfen. Es gab die üblichen kleinen Wehwehchen, die einem Komoot so bereitet. Das sind Durchquerungen von privaten Grundstücken und ein paar Wege, die es gar nicht gibt. Nun ja, für was hat man eine gute Garmin-Karte. Für mich war es wichtig, auch in Dresden so etwa den alten Bischofsweg zu laufen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. An der Brauerei am Waldschlösschen endet vorerst meine historische Tour. Der zweite Teil des Bischofsweges nach Stolpen wird dann genau hier beginnen. Weit über die Hälfte habe ich schon geschafft, denn nach Stolpen sind es nur noch lächerliche 28 Kilometer!

Länge der Tour: 41 Kilometer Gesamter Anstieg: 614 Meter

http://piperpit.de/index.php?/archives/502-Der-Bischofsweg-von-Meissen-nach-Dresden-2.html

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