Diskussion:Johann August Otto
[Bearbeiten] Rathsstuhl vs. Stadtrat u.a. Änderungen
Bevor ich die letzte Änderung von @Methodios wieder rückgängig mache: Die Aussage von ihm dass die Bezeichnung Stadrat im 18. Jahrhundert unhistorisch ist, ist nach meinen Recherchen nicht richtig:
- Der Rathsstuhl , des -es, plur. die -stühle, Stühle, welche für die Glieder eines Raths-Collegii, ingleichen des Stadtrathes, bestimmt sind..., Quelle: Wörterbucheintrag zu »Rathsstuhl, der«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 959
Natürlich ist der alte Begriff des Stadtrates (= heutige Rechtschreibung) oder des "Kollegiums" der Räte der Stadt nicht zu vergleichen mit dem heutigen Stadtrat. Darauf wies @Koschi schon in einer anderen Diskussion hin. Nur: eine Wortgleichheit muss im Deutschen nicht eine Sinngleichkeit sein: ein Beispiel aus aktuellem Anlass: Keiner Würde mit der Bank "Credit Suisse" eine (Park-)Bank verbinden. Außerdem sollten wir tunlichst vermeiden im Fließtext eine Rechtschreibung aus dem 18. Jahrhundert zu verwenden - bei Quellenangaben mit den entsprechenden Buchtiteln ist das natürlich anders. Gedenktage wie Walpurgis sind historisch auch überholt. Wenn - dann sollte man gleich schreiben: Am 1. Mai... Meine Meinung. Die Inflation der Rotlinks bitte ich auch einzudämmen. Es ist für mich nicht einzusehen, warum man in einem Regiowiki den Begriff Rathsstuhl erläutern muss.--Renhau 20:24, 20. Mär. 2023 (CET)
- Moin, moin. Ich wollte ja nur darauf hinaus, daß Stadtrat von einst und heutzutage zu unterschiedlich ist, um nicht zu Mißverständnissen zu führen. Ratsherren wie jetzt dort steht trifft es schon eher. Und ja, ich wollte den Begriff Rathsstuhl erläutern, weil er in Dresden nicht unbedeutend war. Genauso wie ich gerade zu Pfennigsteuereinnehmer in Dresden recherchiere etc. Auch die alten Innungen sind zu 90% (oder 80) mittlerweile ausgestorbene, unbekannte Berufe. Stadtgeschichtlich sind sie aber über ein halbes Jahrtausend relevant - von gut achthundert Jahren Dresden. Man könnte als Kompromiß ja solche Lemmata schaffen wie Rathsstuhl Dresden, Dresdner Pfennigsteuereinnehmer etc. Grüße --Methodios 06:44, 21. Mär. 2023 (CET)
- Fast vergessen: Man sollte Walpurgis schon stehen lassen, weil es damals so üblich war, in diesen Kategorien zu denken und zu schreiben und zu sprechen. 1. Mai kann ja in Klammern ergänzt werden, als Erklärung für diejenigen, welche das nicht (mehr) wissen. Der Kalender für Mai 1785 sah so aus ("Churfuͤrstlicher Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1785. Leipzig, bey M. G. Weidmanns Erben und Reich."). Walpurgis (1. Mai) 1785 war auch Sonntag Vocem iucunditatis/Rogate (5. Sonntag nach Ostern oder 6. Sonntag der Osterzeit). Jeder einzelne Tag hatte seinerzeit eine Bezeichnung, so hieß der 2. Mai 1785 "Sigismund" nach Sigismund von Burgund, König von Burgund, * um 474 in Burgund, Märtyrertod am 1. Mai 524 in Coulmiers bei Orléans im fränkischen Reich (Frankenkönig Chlodomir ließ Sigismund mit seiner Frau und den zwei Söhnen Gislahad und Gundobad in einen Brunnen stürzen - ab 529 beseitigte das fränkische Reich auch das Thüringer Königreich, nachdem dessen starker Bündnispartner Theoderich der Große am 30. August 526 in Ravenna gestorben war - der letzte Thüringerkönig Herminafried wurde zu Verhandlungen mit dem Merowinger Theuderich I. nach Zülpich gelockt und dort von den Festungsmauern gestürzt, Königsmord gehörte offenbar zu den christlichen Tugenden der römisch-katholischen Frankenkönige). Die Verehrung des Burgunderkönigs Sigismund war 1785 in Sachsen so populär, weil Karl IV. Reliquien von ihm 1354 nach Prag brachte, welche in einer spektakulären Übertragung der Gebeine mitten im 30jährigen Krieg am 21. März 1630 ins Hospiz nach Nürnberg in Sicherheit gebracht wurden. Auch jeder weitere Tag wurde nach einem/einer Heiligen benannt oder einem kirchenrechtlich vorrangigen Ereignis wie Himmelfahrt Christi am 5. Mai 1785. Grüße --Methodios 07:54, 21. Mär. 2023 (CET)
- Hallo Methodios, das mag alles interessant sein und zeugt von deinen profunden Kenntnissen. Aber an dieser Stelle sei ein Hinweis auf die erste Regel auf der Seite Stadtwiki:Willkommen erlaubt: Das Thema des Stadtwikis Dresden ist die Stadt Dresden und ihre nähere Umgebung. Jeder Artikel hat einen klaren Bezug zu Dresden. Alles andere hat hier nichts zu suchen. Auch wenn hier Regeln nicht so streng gehandhabt werden wie in der Wikipedia, sollte man sich grundsätzlich daran halten. Insofern kann ich mich dem Appell von Renhau bezüglich der Rotlinks nur anschließen. Allerdings wäre aus meiner Sicht gegen "Walpurgis" nichts einzuwenden, wenn es dazu die Angabe des Datums und einen Link zum erklärenden Artikel auf Wikipedia gäbe. Nur bitte hier keinen eigenen Artikel zu diesem Begriff. Auch einen Artikel Dresdner Ratsstuhl könnte ich mir vorstellen. Generell sollten wir hier aber Begriffe verwenden, die heute noch verständlich sind, wie ich auf deiner Diskussionsseite bereits ausgeführt habe. Nichts für ungut und beste Grüße! --Koschi73 13:35, 21. Mär. 2023 (CET)
- Zuerst: Ratsstuhl Dresden (heutige Rechtschreibung), Dresdner Pfennigsteuereinnehmer sind für mich auch relevante Artikel. Ansonsten kann ich auch gut mit dem Begriff der Ratsherren anstatt dem Stadtrat leben. Ich kann auch nochmals bestätigen und mich @Koschi anschließen: Ich freue mich über jeden neuen Artikel, v.a. mit historischem Bezug. Gibt es allgemeine Begriffserläuterungen dann gerne die Verlinkung zu einem WP-Artikel nutzen, Rotlinks am besten wirklich nur, wenn der Artikel in Vorbereitung ist und einen Bezug zu Dresden (und Umgebung) hat. VG --Renhau 20:01, 21. Mär. 2023 (CET)
- Hallo Methodios, das mag alles interessant sein und zeugt von deinen profunden Kenntnissen. Aber an dieser Stelle sei ein Hinweis auf die erste Regel auf der Seite Stadtwiki:Willkommen erlaubt: Das Thema des Stadtwikis Dresden ist die Stadt Dresden und ihre nähere Umgebung. Jeder Artikel hat einen klaren Bezug zu Dresden. Alles andere hat hier nichts zu suchen. Auch wenn hier Regeln nicht so streng gehandhabt werden wie in der Wikipedia, sollte man sich grundsätzlich daran halten. Insofern kann ich mich dem Appell von Renhau bezüglich der Rotlinks nur anschließen. Allerdings wäre aus meiner Sicht gegen "Walpurgis" nichts einzuwenden, wenn es dazu die Angabe des Datums und einen Link zum erklärenden Artikel auf Wikipedia gäbe. Nur bitte hier keinen eigenen Artikel zu diesem Begriff. Auch einen Artikel Dresdner Ratsstuhl könnte ich mir vorstellen. Generell sollten wir hier aber Begriffe verwenden, die heute noch verständlich sind, wie ich auf deiner Diskussionsseite bereits ausgeführt habe. Nichts für ungut und beste Grüße! --Koschi73 13:35, 21. Mär. 2023 (CET)
- Fast vergessen: Man sollte Walpurgis schon stehen lassen, weil es damals so üblich war, in diesen Kategorien zu denken und zu schreiben und zu sprechen. 1. Mai kann ja in Klammern ergänzt werden, als Erklärung für diejenigen, welche das nicht (mehr) wissen. Der Kalender für Mai 1785 sah so aus ("Churfuͤrstlicher Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1785. Leipzig, bey M. G. Weidmanns Erben und Reich."). Walpurgis (1. Mai) 1785 war auch Sonntag Vocem iucunditatis/Rogate (5. Sonntag nach Ostern oder 6. Sonntag der Osterzeit). Jeder einzelne Tag hatte seinerzeit eine Bezeichnung, so hieß der 2. Mai 1785 "Sigismund" nach Sigismund von Burgund, König von Burgund, * um 474 in Burgund, Märtyrertod am 1. Mai 524 in Coulmiers bei Orléans im fränkischen Reich (Frankenkönig Chlodomir ließ Sigismund mit seiner Frau und den zwei Söhnen Gislahad und Gundobad in einen Brunnen stürzen - ab 529 beseitigte das fränkische Reich auch das Thüringer Königreich, nachdem dessen starker Bündnispartner Theoderich der Große am 30. August 526 in Ravenna gestorben war - der letzte Thüringerkönig Herminafried wurde zu Verhandlungen mit dem Merowinger Theuderich I. nach Zülpich gelockt und dort von den Festungsmauern gestürzt, Königsmord gehörte offenbar zu den christlichen Tugenden der römisch-katholischen Frankenkönige). Die Verehrung des Burgunderkönigs Sigismund war 1785 in Sachsen so populär, weil Karl IV. Reliquien von ihm 1354 nach Prag brachte, welche in einer spektakulären Übertragung der Gebeine mitten im 30jährigen Krieg am 21. März 1630 ins Hospiz nach Nürnberg in Sicherheit gebracht wurden. Auch jeder weitere Tag wurde nach einem/einer Heiligen benannt oder einem kirchenrechtlich vorrangigen Ereignis wie Himmelfahrt Christi am 5. Mai 1785. Grüße --Methodios 07:54, 21. Mär. 2023 (CET)