Ehregott Franz
Julius Ehregott Franz (* 18. Oktober 1858[1] in Riesa[2]; † 5. März 1927 in Dresden) war ein deutscher Erzgießer. Er war Mitbegründer und langjähriger Inhaber der renommierten Dresdner Erzgießerei Pirner & Franz, welche einst als größte Kunstgießerei Sachsens galt. Neben seiner Tätigkeit als Unternehmensinhaber wirkte er außerdem als Sachverständiger der Landesstelle für Glockenguß.[3]
[Bearbeiten] Leben
Ehregott Franz wurde 1858 als Sohn des Werkmeisters Friedrich Julius Franz und dessen Ehefrau Wilhelmine Ernestine, geb. Hering, in Riesa geboren. Im Jahre 1884 hatte er Marie Louise Pauline, geb. Richter, geheiratet.[4] Zusammen mit dem aus Mückenberg stammenden und damals 57jährigen Eduard Pirner (1824-1891) hatte er im jungen Alter von erst 20 Jahren im Jahre 1881 in der Neuen Gasse das Unternehmen Pirner & Franz gegründet,[1] welches in späterer Zeit vor allem durch seine Monumentalplastiken berühmt wurde. Aber auch zahllose Kleinplastiken, Medaillen und Plalketten renommierter Dresdner Künstler wurden in der Gießerei hergestellt, die weltweit vertrieben wurden. Das Betriebsgelände der Erzgießerei befand sich seit 1899 in der Löbtauer Zietenstraße 12.[3]
Nach dem das Unternehmen in der Zeit des Ersten Weltkrieges in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, übergab er die Gießerei an den aus Gorden im heutigen Landkreis Elbe-Elster stammenden Erzgießermeister Oswald Haberland (1877-1948). Haberland galt als erfahren und hatte sich bereits im Jahre 1911 in Dresden-Neustadt mit einem eigenem Unternehmen angesiedelt. Deshalb genoß er das Vertrauen des alten Inhabers, das Unternehmen in seinem Sinne weiterzuführen, was auch einige Jahre recht gut funktionierte..[5] Das 40jährige Jubiläum der Firma beging man mit einer Feier im engen Kreis mit nahestehenden Künstlern und Geschäftsfreunden, während welcher auch der Firmengründer Ehregott Franz geehrt wurde.[6]
Ehregott Franz verstarb schließlich im März 1927 im Alter von 68 Jahren.[3]
Seine inzwischen in Berlin wohnhafte Tochter Margarethe Gertrud März (1885-1947) übernahm das väterliche Unternehmen im Mai des Jahres 1931 nach einer Zwangsversteigerung vom Vorbesitzer Oswald Haberland.[7] Sie war mit dem Oberregierungsinspektor Franz Alfred Maerz verheiratet.[7]
[Bearbeiten] Trivia
Im Jahre 1893 kaufte das Stadtmuseum Dresden ein von M. Geißler geschaffenes Medaillonbildnis von Eduard Pirner an, welches ihm einst Ehregott Franz zum Geschenk machte. [8]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b Dresdner Nachrichten (Abendausgabe), 07.März 1927, S. 3
- ↑ Sammlung Dresden, Sterberegister, Ancestry, abgerufen am 26. November 2023
- ↑ a b c Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse, 08. März 1927, S. 3
- ↑ Sammlung Dresden, Heiratsregister, Ancestry, abgerufen am 26. November 2023
- ↑ Paul Schumann: Die Erzgiesserei Pirner & Franz (Inhaber Oswald Haberland) in Dresden, Laubedruck, Dresden 1922, S. 12
- ↑ „Die Erzgießerei Pirner & Franz…“ In: Vorabendblatt Dresdner Nachrichten, 19. Oktober 1921, S. 2
- ↑ a b Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger, 25. Juli 1931. S. 2
- ↑ Verwaltungsbericht des Rathes der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1892 der stadt Dresden, Dresden 1893, S. 10