Fabrice-Mausoleum
Dresden-Albertstadt / Sachsen
- Zugehörigkeit, aktuell
- Bundesrepublik Deutschland > Bundesland Sachsen > Direktionsbezirk Dresden > Dresden, Stadtteil Albertstadt
- historisch (1914)
- Königreich Sachsen > Dresden-Albertstadt
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Art des Denkmals
Mausoleum für Kriegsminister Georg Friedrich Alfred Graf von Fabrice
- mit einem Standbild des Grafen
[Bearbeiten] Beschreibung des Denkmals
Das Mausoleum erinnert mit seiner Sandsteinverblendung und Rustika an ein Festungstor. Über dem Eingang ist das bekrönte Wappen des Grafen zu sehen, darüber eine breite Inschrifttafel.
Den bekrönenden Mittelabschluß bildet das Standbild des Grafen, das auf einem Sandsteinsockel steht. Graf von Fabrice ist barhäuptig in großer Generalsuniform mit vorn geöffneten Paletot dargestellt, die Blickrichtung leicht nach links in die Ferne gerichtet. Das rechte Bein ist leicht angewinkelt nach vorn über die Plinthe hinaus gesetzt, die rechte Hand hält den auf den Schenkel gestützten Helm. Mit den Linken Hand hält der den Korb des Säbels.
Das Inne des quadratisch gehaltenen Raumes betrrägt 7 m². Bis zum Scheitel des Kreuzgewölbes, welches mit Wachsmalerei verziert ist, sind es 5,80 m. In der Mitte befanden sich die Sarkophage des Grafen und seiner Gemahlin. Am Ende des Raumes stand ein kleiner Altar.
[Bearbeiten] Inschriften
- Inschrifttafel an der Vorderseite des Mausoleums
-
DEM
KRIEGSMINISTER GRAFEN v. FABRICE
DIE SÄCHSISCHE ARMEE
1892
[Bearbeiten] Standort
Friedhof Carolaallee,
auf dem Gelände der ehemals sächsischen Kadettenanstalt am südlichen Ende der Militäranstalt
[Bearbeiten] Verbleib
Das Mausoleum ist ohne das Standbild erhalten. Die Inschrift wurde entfernt.
[Bearbeiten] Entwurf und Ausführung des Denkmals
[Bearbeiten] Entwurf
- Architekt Constantin Lipsius, Dresden
- Bildhauer Johannes Schilling, Dresden
[Bearbeiten] Bauleitung
Baumeister Döhler
[Bearbeiten] ausführende Werkstätten / Material
- - Mausoleum
- » Sandsteinverblendung
- - Sockel
- » Sandstein
- - Inschrifttafel, Standbild
- Gießerei der Lauchhammerwerke
» Bronzeguss
[Bearbeiten] Werdegang des Denkmals
[Bearbeiten] Projekt
- Stifter: Offiziere und Beamte der Kgl. Sächsischen Armee
- Gesamtkosten: -?-
[Bearbeiten] Errichtung des Denkmals
Einweihung am 12. Oktober 1893
[Bearbeiten] Tabellarische Darstellung
Datum | Geschehen |
---|---|
25.03.1891 | Kriegsminister Graf von Fabrice stirbt in Dresden. Seine erste Ruhestätte findet er auf dem Inneren Neustädter Friedhof, wo schon andere bedeutende sächsische Soldaten beerdigt wurden. |
noch 1891 | Unter dem Vorsitz des Kommandierenden Generals des XII. (1. K.S.) Armeekorps, Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, konstituiert sich ein Denkmalkomitee, das im Auftrag des Sächs. Offizierskorps die Aufgabe hat, ein Mausoleum mit einem Standbild des bzw. für den den verstorbenen Kriegsminister zu verwirklichen. Dieser Kommision gehören als weitere Mitglieder an:
|
27.07.1891 | König Albert von Sachsen genehmigt den Standort des Mausoleums innerhalb der Kadettenhausanlage unweit der Carolabrücke. |
um 1891/92 | Aufträge an den Architekten Lipsius zum Bau des Mausoleums und an den Bildhauer Schillung zur Anfertigung einer das Mausoleum bekrönenden Statue. |
1893 | Nach Plänen des Architekten Constantin Lipsius wird das an ein Festungstor erinnernde Mausoleum für den sächsischen Kriegsminister Graf von Fabrice erbaut. |
11.10.1893 | Überführung des Grafen von Fabrice in das Mausoelum. Zwei Schwadronen des Garde-Reiter-Regiments geleiteten den Saarg nach dem Mausoleum. |
12.10.1893 | In Gegenwart des Königs wird das Mausoleum eingeweiht. |
1945 | Das Standbild auf dem Mausoleum ist ohne Schäden erhalten. |
nach 1945 | Die beiden Särge werden aufgebrochen und aller Wertgegenstände beraubt. |
06.1946 | Der Bronzefigur des Grafen wird der Kopf abgeschlagen. Anschließend erfolgte ihre Beseitigung als „militaristisches“ Denkmal. |
1950er Jahre | Die sterblichen Überreste des Generals und seiner Gattion werden geborgen und in der Familiengruft auf dem St.-Pauli-Friedhof beigesetzt. |
nach 1989 | Die Bundeswehr, als neuer Eigentümer des Geländes, lässt die Gesamtanlage des Mausoleums mit großem Aufwand restaurieren. |
[Bearbeiten] Literatur- und Quellenangaben / Weblinks
- Stephan, Bärbel: Sächsische Bildhauerkunst - Johannes Schilling 1828 - 1910, Berlin 1996, S. 91, 207 (Kat-Nr. 148), 233f (Kat.-Nr. 198)
- Register der Nicht-Preußischen Personen- und Kriegerdenkmäler - N 2.050 (Stand: 05.04.1997)
- Beyer, Manfred: Das General Alfred Graf von Vafrice-Mausoleum und das Fabrice-Denkmal –
in: Militärhistorische Schriften des Arbeitskreises Sächsische Militärgeschichte e.V. (Hrsg.): Verschwundene Denkmale – Vernichtet - Vergessen
(Militärdenkmale in Dresden), Heft 7, Dresden 2005, S. 23f - Dresden als Garnisonstadt in Dresdner Hefte Nr. 53, 1/1998, 16. Jahrgang, Beiträge zur Kulturgeschichte, Dresdner Geschichtsverein e.V., 1998, Gesamtredaktion Hans-Peter Lühr, Sandstein-Verlag Dresden, ISBN 978-3-910055-94-0