Kadettenanstalt
Die Königlich Sächsische Kadettenanstalt war eine militärische Lehr- und Ausbildungseinrichtung der sächsischen Armee in der Dresdner Albertstadt. Die Anlage lag von Westen kommend nach der Carolabrücke über die Prießnitz an der Ecke Marienallee und der Heerstraße, der späteren Carola-Allee und heutigen Stauffenbergallee.
Die Kaserne bestand aus fünf rechtwinklig angeordneten Gebäuden:
- dem Kadettenhauptgebäude,
- dem Exerzierhaus,
- dem Kommandantenhaus,
- einem Wirtschaftsgebäude,
- dem seitlichen Torhaus an der Marienallee und
- einem kleinen Wachgebäude an der Carola-Allee.
Eingebettet in die Ausläufer der Dresdner Heide bestand die Kaserne aus einer Reihe von Grünanlagen und einem großen Exerzierplatz. 1892 errichtete man auf dem Gelände der Kadettenanstalt an der Ecke Carola-Allee/ Marienallee das Fabrice-Mausoleum zu Ehren des sächsischen Kriegsministers und Generals der Kavallerie, Alfred Graf von Fabrice. 1903 wurde direkt dahinter das Offizierskasino des neuen sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 177 errichtet, das später auch als Offizierskasino der Truppenteile der NVA in der Marienallee diente.
[Bearbeiten] Trivia
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne der ehemaligen Kadettenanstalt ab 1956 von Einheiten der 7. Panzerdivision der Nationalen Volksarmee (NVA) genutzt. Im Hauptgebäude der ehemaligen sächsischen Kadettenanstalt befand sich bis 1990 der Stab der 7. Panzerdivison der NVA. Stabsoffiziere konnten den Nebeneingang der Kaserne (den ehemaligen Eingang der Kadettenanstalt) in der Marienallee nutzen. Mannschaftsdienstgrade und andere Offiziere müssten dagegen über den KdL (Kontrolldurchlass) am Haupteingang in der Nähe der früheren Carolabrücke (heute Prießnitztalviadukt) über den Prießnitzgrund die Kaserne betreten.
Nach der politischen Wende in der DDR übernahm die Bundeswehr mit der Heimatschutzbrigade 37 die Kaserne. Zusammen mit dem ehemaligen Garnisonlazarett entstand dort beidseitig der Marienallee, ab Ende der 1990er Jahre die neue Offizierschule des Heeres der Bundeswehr.
[Bearbeiten] Quellen
- Dresden als Garnisonstadt in Dresdner Hefte Nr. 53, 1/1998, 16. Jahrgang, Beiträge zur Kulturgeschichte, Dresdner Geschichtsverein e.V., 1998, Gesamtredaktion Hans-Peter Lühr, Sandstein-Verlag Dresden, ISBN 978-3-910055-94-0