Fechnerstraße
Die Fechnerstraße war ursprünglich Teil eines Verbindungsweges von Kaditz nach Trachau. Der erste Teil wurde später Grimmstraße genannt. Nach dem heutigen Riegelplatz teilte sich der Weg. Etwas nördlicher führte ein Weg direkt nach Trachau. Nach dem Autobahnbau wurde die Straße dort unterbrochen und führt östlich der Autobahn als Peschelstraße nach Trachau. Der andere Weg führte in östlicher Richtung nach dem alten Dorfkern von Trachau. Die Straße wurde ebenfalls durch die Autobahn unterbrochen. Danach wurde das erste Stück überbaut. Dort befindet sich heute der Elbepark Dresden. Erst östlich des Einkaufszentrums beginnt heute die Fechnerstraße.
Das erste Haus an diesem unbefestigten Weg baute sich 1872 der Trachauer Windmüller Karl Friedrich Trentzsch (1821-1887). In den Jahren 1898/99 wurde es abgerissen und mit dem ehemaligen Restaurant „Feldschlößchen“ (heute Theaterhaus Rudi) ein mehrstöckiges Gebäude errichtet.
Nach dem Ausbau der Straße wurde sie 1895 zunächst mit Albertstraße bezeichnet nach König Albert (1828–1902). Da es in Dresden-Neustadt bereits eine Albertstraße gab, erfolgte nach der Eingemeindung von Kaditz (1903) eine Umbenennung. Seit dem 1. Januar 1904 trägt die Straße ihren heutigen Namen nach dem Physiker und Philosophen Gustav Theodor Fechner.
Der Physiker, Psychologe und Naturphilosoph Gustav Theodor Fechner wurde am 19. April 1801 in Groß-Särchen[1] geboren. Obwohl er nach dem Medizinstudium in Leipzig das Examen erfolgreich bestanden hatte, verdiente er zunächst seinen Lebensunterhalt durch Übersetzung und Bearbeitung physikalischer und chemischer Lehrbücher. Im Jahre 1834 berief ihn die Philosophische Fakultät der Universität Leipzig zum Ordinarius für Physik.
Die wissenschaftliche Arbeit, verbunden mit vielen Experimenten, führte 1840 zu einer mehrere Jahre anhaltenden Augenerkrankung. Nach seiner Genesung widmete er sich der Beziehung zwischen dem Physischen und Psychischen und begründete auf diesem Weg die Psychophysik und die experimentelle Ästhetik.
Gustav Theodor Fechner war korrespondierendes Mitglied mehrerer ausländischer Akademien und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Am 3. Oktober 1884 war ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Leipzig verliehen worden. Fechner starb am 18. November 1887, seine Beisetzung fand auf dem Leipziger Neuen Johannesfriedhof statt.
[Bearbeiten] Quellen und Anmerkungen
- Dr. Karlheinz Kregelin „Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden“ (Manuskript)
- Gustav-Theodor-Fechner-Gesellschaft e.V. (Leipzig)
- ↑ Groß Särchen (heute Żarki Wielkie/Polen) liegt fünf Kilometer nordöstlich von Bad Muskau. Auf Initiative der Gemeinde von Zarki Wielkie und zahlreicher deutscher und polnischer Bürger entstand eine steinerne Tafel, die in polnischer, sorbischer und deutscher Sprache an den berühmten Sohn des Ortes erinnert. Aus Anlass seines 115. Todestages wurde sie am 18. November 2002 an dessen Geburtshaus angebracht.