Filmtheater am Hauptbahnhof
Das Gebäude des ehemaligen Filmtheater am Hauptbahnhof befindet sich an der Nordseite des Dresdner Hauptbahnhofs und beherbergte bis zum 6. Dezember 2000 ein Filmtheater. 1987 verfügte das Kino über 194 Plätze.[1]
Zunächst wurde der Königspavillon als "Bahnhof für die allerhöchsten Herrschaften" im Jahr 1887 errichtet. Diese Empfangshalle mit separatem Eingang diente ab 1918 als Fahrkartenausgabe. Am 13. Juli 1956 wurde schließlich das in diesem ehemaligen Eingang eingerichtete Kino mit 170 Plätzen eröffnet.
Wenigstens noch in den 1960er Jahren wurde es auch als Zeitkino (auf westdeutsch: Aktualitätenkino) unter dem Namen Zeitkino am Hauptbahnhof[2] für wartende Bahnreisende geführt.
In den 1980er Jahren wurde das Kino noch einmal umfangreich renoviert. Dabei erhielt es einen neuen Fußbodenbelag, eine neue Wandbespannung, eine neue Filmleinwand sowie neue Polster für das Gestühl. Am 31. März 1987 wurde das Filmtheater am Hauptbahnhof wieder eröffnet und fungierte seitdem wieder als Zeitkino, denn "das Zeitkino ist zweifellos eine Einrichtung, die zu einer Großstadt gehört". Montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr konnten sich Reisende und übrige Kinobesucher die Zeit mit kurzen Spiel-, Animations- und Dokumentarfilmen vertreiben. Das Programm, für das man 50 Pfennig Eintritt zahlen musste, wiederholte sich etwa aller 60 Minuten. Zwischen 9 und 11 Uhr liefen Kinderfilme in Dauerschleife. Nachmittags ab 15 Uhr und abends zeigte das Kino am Hauptbahnhof aktuelle Filme.[1][3]
Legendär waren die orangefarbene Tapete im Stil der 1970er Jahre, eine Pelzmütze zur Isolierung im Lüftungsschacht und die beiden Platzanweiserinnen, die immer kurz vor Filmende laut mit dem Schlüsselbund klappernd in ihre Umkleide gingen – und die befand sich neben der Leinwand ...[4]
Nach Jahren des Leerstandes wurde das Gebäude mit Mitteln des Konjunkturpaketes II zunächst vollständig entkernt und wieder als Empfangshalle hergerichtet. Ein neues Nutzungskonzept gibt es bisher nicht.
Nutzung um 1913
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b SZ vom 31.3.1987
- ↑ Spielpläne der Sächsischen Zeitung
- ↑ Kalenderblatt: Kinobesuch verkürzt Warten auf den Zug; SZ vom 31.3.2012
- ↑ Erzählung von Frank Apel, Programmkinomacher