1987
Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
[Bearbeiten] Ereignisse
- Januar/Februar: Sehr kalter Winter, in Dresden herrscht an 36 Tagen in Folge Frost.[1]
- Galeristin „Wanda“ (Claudia Reichardt) muß ihre Galerie „fotogen“ in der Villa Marie schließen
- Anfang März: Die ersten beiden Geldautomaten der DDR werden in der Sparkasse Güntzplatz aufgestellt und zur Nutzung freigegeben.[2]
- 1. Mai: Eröffnung des Klubkino Turmhaus Cotta (und des theater 50?)
- 3. Mai: 3. Elbe-Friedenslauf
- 10. Juli: Das erste zentrale Katholikentreffen der DDR wird begangen[3]
- Sommer 1987: Die Leuchtschrift „Der Sozialismus siegt!“ am Hochhaus Grunaer Straße 5 wird abmontiert.[4]
- 28. September: Ex-Gestapo-Kommissar Henry Schmidt, u. a. verantwortlich für den am 16. Februar 1945 geplanten Abtransport der letzten 100 Dresdner Juden nach Auschwitz, wird im Alter von 74 Jahren zu lebenslänglicher Haftstrafe verurteilt[5], siehe auch Bs 17/87
- 3. Oktober: Die X. Kunstausstellung der DDR wird eröffnet, im Albertinum ist dazu u. a. der Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzender des Staatsrates, Erich Honecker, zu Gast. Es war die letzte Kunstausstellung dieser Art in Dresden.
- 28. November: Am Dresdner Staatsschauspiel wird nahezu zeitgleich mit Theatern in Essen und Zürich Christoph Heins Stück „Passage“ uraufgeführt. Ein Kulturabkommen zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 1986 hatte das ermöglicht. Die Brisanz des Stückes liegt im Thema: Es geht um Emigranten im deutsch besetzten Frankreich der 1940er Jahre, die hoffen, mit der Flucht über die Grenze nach Spanien ihr Leben zu retten. Der Dresdner Regisseur Dieter Kirsten vermeidet deutliche Bezüge zur Grenzsituation in der DDR.[6]
- 5. Dezember: Eröffnung des Jugendklubs Marschnerstraße („Club Eule“) in Johannstadt[7]
- 14. bzw. 16. Dezember: Städtepartnerschaft mit Hamburg
- Gründung der Anti-Nazi-Liga Dresden (Mitbegründer: Roman Kalex) als Reaktion auf einen Überfall von Neonazi-Skinheads auf ein Punkkonzert in der Berliner Zionskirche[8]
[Bearbeiten] Geboren
- 2. Juni in Riesa: Benjamin Kirsten, Fußballer (Torwart)
- Cornelia Gröschel, Schauspielerin
[Bearbeiten] Gestorben
- 24. Januar in Dresden-Loschwitz: Maria Schwauß, Dichterin, Schriftstellerin
- 10. Mai in Berlin: Hermann Glöckner, Maler, Grafiker und Bildhauer
- 11. November in Dresden-Loschwitz: Gottfried Schmiedel, Musikkritiker und Publizist
- 14. November in Bangkok: Pan Walther, Fotograf
- Elly Schreiter, Malerin und Grafikerin
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Ralf Hübner: Katastrophenwinter in Dresden. In: Sächsische Zeitung 29.12.2018
- ↑ Ekkehard Simmert: Geldautomat made in GDR. In: Prohliser Zeitung 9/2014, S. 2.
- ↑ Chronik des Munzinger-Archivs
- ↑ Dokumentation „Dresdner Filmschätze“, Teil 3, vom 1. Mai 1968 bis 1987
- ↑ Eintrag zum DEFA-Film „Herr Schmidt von der GESTAPO“ bei cine-holocaust.de
- ↑ Sächsische Zeitung 28.11.2012, S. 2
- ↑ SZ vom 8.12.1987
- ↑ Come together - Dresden und der 13. Februar. Dokumentarfilm von Barbara Lubich. Dresden 2012. http://www.antifa-nazis-ddr.de/neue.html.