Theater 50

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Das theater 50 befand sich im Erdgeschoss des Hauses Clara-Zetkin-Straße 44 im Stadtteil Löbtau.[1] Seinen Namen erhielt es, weil nur 50 Zuschauer Platz hatten. Laut Internetseite des ersten Leiters Rainer König wurde das Theater 1986 gegründet[2], in der Sächsischen Zeitung (SZ) fand sich von Januar bis April 1987 kein Hinweis auf Vorstellungen. Am 1. Mai 1987 lud das theater 50 zum Tag der offenen Tür[3], in den Wochen bis zur Sommerpause gab es einen sporadischen Spielbetrieb. Im September vermeldete die SZ dann, dass das Theater seine neue Spielzeit am 11. September eröffnet.[4]

Das kleine Theater bot der pantomimischen Kunst immer viel Raum, beispielsweise spielten das Pantomimestudio Dresden und zahlreiche auswärtige Gäste hier.[5]

Ab 1987 nutzte auch das Theaterensemble Dresden-West der Deutschen Reichsbahn für Proben und Aufführungen.[6]

Nach einem Intermezzo auf der Maternistraße – welches aufgrund der Feuerschutzbedingungen nicht lange währte – zog die Bühne Mitte der 90er Jahre in das ehemalige Jugendklubhaus „Rudi Arndt“, Fechnerstraße 2a, im Stadtteil Kaditz. Die Theatermacher bespielten einen großen Saal und nutzten das Kellertheater für kleine Formen und Gastspiele. Heute wird das Gebäude als Theaterhaus Rudi für Amateurtheateraufführungen genutzt.

Mitbegründer und erster Theaterleiter war der Schauspieler und Pantomime Rainer König.[7] Von 1987 bis 1996 leitete der Schauspieler, Kabarettist und Filmemacher Olaf Böhme das theater 50. Nachdem das theater 50 nach Kaditz umgezogen war, betrieb Böhme die Räume von 1995 bis 2001 als Privatbühne bebe.[8] Während seiner Zeit am theater 50 organisierte Olaf Böhme auch das jährlich stattfindende Pantomimefestival.[9]

Im Sommer und Herbst 1998 arbeitete das theater 50 unter Leitung von Wolf-Dieter Gööck mit dem neu gegründeten „dresdner ensemble“ (de) zusammen, diese Kooperation scheiterte jedoch. Das theater 50 hatte sich im Mai „auf den steinigen Weg der Umstrukturierung“ begeben und suchte nach einem neuen Profil. Das Dresdner Ensemble war ein Zusammenschluss von Künstlern, die von 1994 bis 1998 unter der Leitung von Volker Metzler am Theater in der Fabrik gearbeitet hatten und nun eine Spielstätte suchten. Innerhalb freier Strukturen, d.h. ohne direkte Förderungen von Stadt oder Land, wollten die Mitglieder ihre hohen künstlerischen Ziele verwirklichen und Inszenierungen mit aktuellem Zeitbezug, Qualität und Professionalität auf die Beine stellen.[10] Daher vereinbarten die beiden Parteien, dass das Dresdner Ensemble „wesentliche Teile des Saalspielplans“ des theater 50 bestreiten sollte. Bereits am 6. November jedoch kündigte der „kompromißlose Visionär“ Volker Metzler die Zusammenarbeit wieder auf. „Daß ein dresdner ensemble mit seinem Totaltheater-Anspruch mit dem Kulturbetrieb ‚Theater 50‘ nur bedingt kompatibel ist, hätte auch Metzler erkennen können; dieser Vorwurf wird ihm gemacht werden müssen.“, urteilte Paul Simang im Kulturmagazin Dresdner. Weiterhin erläutert er, dass die gemeinsame Arbeit von de und theater 50 auch daran gescheitert sei, dass beide Partner aufgrund von Stress und auswärtigen Produktionen zu wenig über das angestrebte Profil und ihr Theaterverständnis gesprochen hätten bzw. hätten sprechen können.[11] Das theater 50 schrieb rückblickend: „Unsere Entscheidung für das ‚de‘ war eine Entscheidung für die Theaterkunst dieser Gruppe. Alles weitere war und ist immer wieder davon abhängig, wie man ‚miteinander kann‘, und das erweist sich erst in der Arbeit.“[12]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Dresdner Stadtteile: Clara-Zetkin-Straße (Archivversion)
  2. http://www.clown-koenig.de/Vita/
  3. SZ vom 30.4./1.5.1987
  4. SZ vom 10.9.1987
  5. SZ vom 10.9.1987
  6. Kulturhaus der Eisenbahner (Hrsg.): Jahreskulturangebote des Kulturhauses der Eisenbahner 1987, S. 11.
  7. http://www.clown-koenig.de/Vita/
  8. http://www.avitrea.de/Sites/ich_vita.htm
  9. http://www.presseanzeiger.de/meldungen/gesellschaft-kultur/230508.php
  10. Selbstvorstellung des Förderverein des Dresdner Ensemble e.V. im Spielplan des theater 50, November 1998
  11. Paul Simang: Fehde über den Bürohalden. In: Dresdner 12/1998. S. 13.
  12. wie die übrigen Zitate aus „Schon wieder in eigener Sache“ im Spielplan des theater 50, Dezember 1998
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