Grunaer Straße
Die Grunaer Straße befindet sich am Rande der inneren Altstadt, im Stadtteil Pirnaische Vorstadt. Sie ist eine Hauptstraße mit Straßenbahnanbindung. Sie mündet im Norden in die Stübelallee und im Süden in die St. Petersburger Straße. Sie wurde 1864 nach dem Dorf Gruna benannt, das 1901 einverleibt wurde. Entlang der Straße befinden sich Häuser aus den 1950er Jahren mit ansprechender Umfeldgestaltung, ein 4-Sterne-Hotel, kleinere Geschäfte und auch ein Teil des Gebäudekomplexes der Lingner-Stadt nebst Gästehaus.
Das Gebiet entlang der Grunaer Straße und ihre weiträumige Umgebung war einst Teil der barocken Innenstadt Dresdens. Sie fiel den Bombenangriffen im Februar 1945 zum Opfer. 1951 erfolgte in dieser Straße der Beginn des Wohnungsneubaus, sehr zur Freude der damals 200.000 Bewohner der Stadt. In der großflächig enttrümmerten Pirnaischen Vorstadt entstand ein geschlossenes, von Grünflächen durchzogenes Gebäudeensemble mit 350 Wohnungen. Die „Aktivisten der ersten Stunde“ und die „Neuerer in der Produktion“ sollten hier einziehen. Die Häuser wurden in traditioneller Bauweise errichtet. Die aus den Trümmern geborgenen Ziegel waren das Baumaterial. Erker, Loggien, Torbögen und der Sandsteinputz sind Zeitzeugen der Dresdner Bautradition. Der Architekt Bernhard Klemm schaffte mit diesem ersten größeren Neubauvorhaben der Nachkriegszeit eine optimistische Stimmungslage. Ein Dreivierteljahr nach der Grundsteinlegung konnten am 2. Januar 1952 die ersten Mieter ihre komfortablen Mietwohnungen beziehen.
[Bearbeiten] Adressen (hist. Auswahl)
- Nr. 48: Künstlerhaus der Dresdner Kunstgenossenschaft, sächsische Anwaltskammer, Sektionsräume des Alpenvereins, Loge zur Wahrheit und Treue und zu den drei Säulen
[Bearbeiten] Aktuelle Adressen (Auswahl)
- Nr. 5: 14-geschossiges Hochhaus; errichtet von 1964 bis 1966 nach Plänen des Architekten Peter Sniegon sowie dem Architektenkollektiv Herbert Löschau, Hans Kriesche und Gerhard Landgraf; bis 1987 mit Spruch „Der Sozialismus siegt“ (im Volksmund „Der Sozialismus siecht“); im Flachbau zunächst Fischgrillbar „Gastmahl des Meeres“, später Restaurant „Pirnaisches Tor“ und ein Delikatessenladen; etwa 2008 Gebäude durch die Stadt an die israelische Segal-Group verkauft; im Oktober 2015 Spruch „Der Kapitalismus siecht“ unterm Dach; im Sommer 2017 Verkauf des Hauses an die Creo7 GmbH; Ende September 2017 Wohnnutzung-Untersagung wegen gravierender brandschutztechnischer Mängel; Gebäude muss bis Ende Februar 2018 leer gezogen sein[1] Zur Zeit (Juni 2023) sieht man, dass das Haus eingerüstet wird.
- Nr. 14: Dorint-Hotel
- Nr. 18: Wohn-Hochhaus
- Nr. 20: ehemals Pavillonbau, errichtet 1964; zunächst „Howa-Möbelhaus“, später HO-„Sportpavillon“[2] für Camping- und Reisebedarf (gehörte zum Sporthaus am Pirnaischen Platz)[3]; 1991 bis November 2012 Filiale „Teppichfreund“, danach Leerstand; Neubaupläne der TLG scheiterten; erneuter Verkauf; Abriss 2016 für Neubau eines Wohnhauses[4]
- Nr. 24: Wohn-Hochhaus
- Nr. 28: früher HO-Schnellgaststätte „pick-nick“ („Der dreggsche Löffel“), eröffnet am 14. Juli 1961[5]; Abriss und mehrgeschossiger Neubau geplant[6]
- Nr. 30 (laut Selbstauskunft Nr. 28): „Susis Sportsbar“ (bis 2019 „Ackis Sportsbar“), Treffpunkt von Dynamo-Dresden-Fans
- Ecke Güntzstraße: seit 9. März 2016 Neubau eines gemeinsamen Schulcampus der AWV-Gruppe (Akademie für Wirtschaft und Verwaltung AWV, Akademie für Berufliche Bildung AFBB sowie Fachhochschule Dresden FHD) für rund 1500 Auszubildende und Studenten; Grundsteinlegung: 10. Juni; geplante Fertigstellung: August 2017; Architekt: Dresdner Planungsbüro IPROconsult GmbH
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Sandro Rahrisch: Also doch zurück in die 60er. In: SZ 19.9.2017.
- ↑ Fernsprechbuch Bezirk Dresden, 1988, S. 126
- ↑ Information einer Globetrotter-Mitarbeiterin, 12.4.2021
- ↑ Nina Schirmer: Alte Teppichfreund-Filiale verfällt. In: SZ 16.10.2015. Dirk Hein: Ist dieses Gebäude wirklich ein Denkmal? In: Mopo 19.4.2016.
- ↑ http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/81198811
- ↑ Wochen-Kurier: Restaurant »Dreckscher Löffel« verschwindet. 6. Januar 2021.
[Bearbeiten] Weblinks
- Adressbücher: 1932