Dynamo Dresden

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Wimpel von Dynamo Dresden mit den Original-Unterschriften der Mannschaft von 1977 u.a. von Walter Fritzsch (Trainer), Reinhard Häfner, Frank Richter, Dieter Riedel, Matthias Müller, Gerd Heidler, Peter Kotte u.a.
Das alte Rudolf-Harbig-Stadion im November 2005
Naamoo!

Dynamo Dresden (eigentlich: Sportgemeinschaft Dynamo Dresden e. V.) ist der populärste und derzeit erfolgreichste Fußballverein in Dresden. Dynamo konnte achtmal den DDR-Meistertitel in der höchsten ostdeutschen Spielklasse, der Oberliga gewinnen und war zudem siebenmal FDGB-Pokalsieger (am Anfang unter dem Namen Sportvereinigung Deutsche Volkspolizei Dresden).

Zu Beginn der 1990er Jahre spielte Dynamo in der 1. Bundesliga. Zuletzt erfolgt nach mehrere Spielzeiten in der 2. Bundesliga zur Beginn der Saison 2022/23 der Abstieg in die 3. Liga.

[Bearbeiten] Geschichte

Am 2. September 1950 spielte erstmals die Mannschaft der Sportvereinigung Deutsche Volkspolizei (SVDVP) Dresden in der höchsten Spielklasse der DDR, in der Oberliga und konnte erste Erfolge verbuchen. Die Dresdner Dynamo-Spieler Heinz Klemm, Herbert Schoen und Günter Schröter wurden 1951 in die DDR-Auswahl berufen und spielten während der III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin gegen Dynamo Moskau. 1952 konnte die Sportvereinigung der Polizei Dresden den Vizemeistertitel der DDR-Oberliga erringen und holte zudem den FDGB-Pokal im gleichen Jahr.

Die Gründungskonferenz der zentralen Sportvereinigung „Dynamo“ der Deutschen Volkspolizei fand am 27. März 1953 in Berlin statt. Bereits wenige Tage später, Anfang April 1953 begannen in Dresden die Vorbereitungen zur Gründung der örtlichen Sportvereinigung „Dynamo“. Die feierliche Festveranstaltung fand dazu am 12. April 1953 im FilmtheaterSchauburg“ statt. Es entstanden verschiedene Dynamo-Sektionen in Dresden:

1953 wurde Dynamo Dresden im Fußball erstmals DDR-Meister. Ein Jahr darauf, 1954 wurde die Oberligamannschaft von Dynamo Dresden per Befehl nach Berlin „delegiert“, um in der DDR-Hauptstadt ab der Spielsaison 1954/55 ein siegreiches Team zu etablieren. Die in Dresden verbliebene Nachwuchsmannschaft wurde zwar zuerst in die zweitklassige sogenannte „1. Liga“ eingestuft, stieg aber mangels sportlichen Erfolgs in die Drittklassigkeit ab. Erst 1958 gelang der Wiederaufstieg in die 1. DDR-Liga. Die Fans in Dresden mussten weitere vier Jahre warten, bis 1962 der Aufstieg in die Oberliga gelang. Die Spielsaison 1962/63 begann am 19. August im heimischen Dynamo Stadion gegen den SC Lok Leipzig mit einem vielversprechenden 2:0-Heimerfolg. Letztlich kam Dynamo jedoch am Ende der Saison nicht über einen 13. Rang hinaus und stieg wieder in die 1. Liga ab.

1964 erfolgte jedoch der direkte Wiederaufstieg in die höchste DDR-Spielklasse und am Ende der Saison 1965/66 qualifizierte sich Dynamo mit einem fünften Rang in der Oberliga auch am Intercup, was den bis dahin größten internationalen Erfolg darstellte. Ebenfalls 1966 wurde der entscheidende Beschluss zur Gründung der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden (kurz: SG Dynamo Dresden) als selbstständige Fußball-Sportgemeinschaft gefasst. An der Profilierung dieser Mannschaft hatten die beiden Trainer Helmut Petzold und Kurt Kresse ihren ersten Anteil, bevor im Juli 1969[1] Walter Fritzsch als neuer Cheftrainer die Mannschaft übernahm.

Walter Fritzsch gilt als der Vater des berühmten „Dresdner Kreisels“, einem publikumswirksamen Offensivfußball. Schnell stellten sich die großen sportlichen Erfolge der siebziger Jahre ein:

Ab der Saison 1978/79 übernahm Gerhard Prautzsch das Amt des Cheftrainers bei Dynamo. Er konnte aber Anfang der achtziger Jahre nicht mehr ganz an die glanzvolle Ära unter Fritzsch anknüpfen. Dynamo wurde im Zeitraum von 1978 bis 1986 noch drei Mal FDGB-Pokalsieger (1982, 1984 und 1985) sowie fünf Mal DDR-Vizemeister, konnte aber den Meistertitel in der Oberliga nicht mehr erreichen. 1986 kam mit Eduard Geyer ein neuer Trainer, der bereits als Spieler in den siebziger Jahren unter Fritzsch große Erfolge mit Dresden feiern konnte. 1987, im Jahr darauf wurde Dresden erneut Vizemeister und 1989 gelang nach elf Jahren wieder der nächste Meistertitel. In der gleichen Saison konnte Dynamo im UEFA-Cup bis ins Halbfinale vordringen. 1990, im Folgejahr konnte das dritte Doppel, der DDR-Meistertitel und der Gewinn des FDGB-Pokals erneut gefeiert werden. Im gleichen Jahr gewann Dynamo Dresden gegen den FC Bayern München den Deutschland-Cup, der als Pokal zwischen den beiden deutschen Meistern ausgetragen wurde. Ebenso 1990 wurde als Folge der politischen Wende in der DDR der Verein in 1. FC Dynamo Dresden umbenannt.

Von 1991 bis 1995 spielte Dynamo Dresden in der 1. Bundesliga, konnte allerdings nur im unteren Drittel der Tabelle mitspielen, nachdem eine Reihe ehemaliger Stammspieler zu anderen Vereinen gewechselt waren. 1995 begann mit dem letzten Platz in der 1. Bundesliga die Talfahrt des Vereins. Sie gipfelte in den Zwangsabstieg in die Regionalliga Nordost aufgrund finanzieller Probleme. Im Jahr 2000 erfolgte gar der Abstieg in die viertklassige Oberliga Nordost. 2002 erfolgte der Wiederaufstieg in die drittklassige Regionalliga Nord, 2004 gar der Aufstieg in die 2. Bundesliga, aus der Dresden als Viertletzter 2006 wieder abstieg. Nach weiteren fünf Jahren in der 3. Liga schaffte Dynamo zu Beginn der Saison 2011/12 den erneuten Aufstieg in die 2. Liga, den sie mit einem beachtlichen 9. Platz abschließen konnten.

Seit dem 1. Juli 2007 lautet der Name des Vereins wieder „SG Dynamo Dresden“. Gleichzeitig mit der Namensänderung wurde auf einer Mitgliederversammlung auch wieder beschlossen, das alte weinrote Logo des Vereins aus DDR-Zeiten zu tragen.

[Bearbeiten] Sonstiges

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dynamo – Ein Almanach, herausgegeben vom Präsidium der SV Dynamo der DDR, Berlin, 1977, erste Auflage, Interdruck Graphischer Großbetrieb Leipzig, Herbert Lee, Zwei Jahrzehnte Fußball bei Dynamo Dresden, S. 156

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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