Frieden von Bautzen
Der Frieden von Bautzen kam auf anhaltendes Bitten des Polenherzogs Bolesław I Chrobry und auf Befehl des Kaiser Heinrichs II. am 30. Januar 1018 auf der Ortenburg zu Bautzen zustande. Die Unterhändler des Reiches waren Erzbischof Gero von Magdeburg, Bischof Arnulf von Halberstadt, Markgraf Hermann I. von Meißen, Graf Dietrich und der kaiserliche Kämmerer Friedrich. Sowohl das Reich als auch die Polen stellten hierzu ausersehene Geiseln.[1] Der beschlossene und beschworene Frieden war allerdings nicht so, wie es sich gehörte, sondern wie es sich für dieses mal tun ließ.[2]
Dieser Aussage des Merseburger Bischofs Thietmar folgend, sehen und sahen viele Historiker die Ergebnisse dieses Friedens aus der Sicht des Reiches noch hinter denen des Friedens von Merseburg vom 24. Mai 1013 liegend. Während in Merseburg nicht nur Bolesław I Chrobry, sondern auch der böhmische Herzog Othelrich einen Lehnseid ablegten, erhielt der Polenherzog in Bautzen die Marken Lausitz mit dem Gau Milsca um Bautzen lehnsfrei, wodurch diese Gebiete rein polnisch blieben.
Der Gau Nisan im Dresdener Elbtalkessel blieb wie bereits 1013 infolge der Schwäche des Reiches weiterhin unter böhmischer Herrschaft.
Seit 2015 inspiriert der Frieden von Bautzen den gemeinnützigen Verein Bautzner Frieden[3] zum Jahrestag des Friedensschlusses den Bautzner Friedenspreis zu verleihen. Anlässlich des 1000. Jahrestags werden am 30. Januar 2018 der Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann und Rainer Rothfuß[4] mit dem Bautzner Friedenspreis ausgezeichnet. Der Preis wird verliehen für beispielhaftes Engagement für Frieden und Völkerfreundschaft.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Thietmar VIII, 1 (1); Ann. Quedlinburg. (SS. 3, 84).
- ↑ Thietmar VIII, 1 (1): „non ut decuit, set sicut tunc fieri potuit”
- ↑ Webseite des Vereins Bautzner Frieden
- ↑ Vorsitzender von Druschba Global e.V.