Friedrich Martin von Reibisch
Friedrich Martin von Reibisch, * 1792 in Staßfurt (heute Salzlandkreis, Sachsen-Anhalt); † nach 1854 in Dresden, war ein Maler und Lithograph. Er wurde vor allem bekannt durch seine "Auswahl merkwürdiger Gegenstände aus der Königl. Sächsischen Rüstkammer" und seinen Privatdruck "Perspektivischer Plan von Alt-Dresden vom Jahr 1634".
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[Bearbeiten] Leben
Friedrich Martin Reibisch heiratete um 1810 nach Zeitz, welches als ehemalige Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz (1657 bis 1712) damals zum Königreich Sachsen gehörte. Hier wurde am 18. Februar 1816 sein Sohn Günther Friedrich Reibisch geboren.
Nach den Napoleonischen Kriegen fiel auf Beschluss des Wiener Kongresses 1814/15 fast das gesamte Stiftsgebiet an Preußen und Zeitz wurde Sitz des preußischen Landkreises Zeitz. Friedrich Martin Reibisch entschied sich, in königlich-sächsischen Diensten zu bleiben und zog deshalb schon vor 1820 nach Dresden.
1825 und 1826 veröffentlichte er im Selbstverlag und in Komission der Waltherschen Buchhandlung "Eine Auswahl merkwürdiger Gegenstände aus der Königl. Sächsischen Rüstkammer" in neun Teilen. 1827 folgte der Privatdruck "Perspektivischer Plan von Alt-Dresden vom Jahr 1634 : nebst seinen Merkwürdigkeiten und vorzüglichen Gebäuden, vom Jahre 1221 bis auf die gegenwärtige Zeit; als Nachtrag der Rüstkammer", ebenfalls in Komission der Waltherschen Buchhandlung.
Friedrich Martin Reibisch wurde vor 1842 wegen seiner Verdienste um die Königlich Sächsische Rüstkammer geadelt. Sein Standardwerk: "Der Rittersaal. Eine Geschichte des Ritterthums, seines Entstehens und Fortgangs, seiner Gebräuche und Sitten." wurde 1842 mit dem Untertitel: "Artistisch erläutert von Friedrich Martin von Reibisch; historisch beleuchtet von Dr. Franz Kottenkamp" im Verlag von Carl Hoffmann in Stuttgart gedruckt. Hier beschrieb er die Ausbildung, Bewaffnung und Kampfesweisen sowie die Sitten und Gebräuche der gepanzerten Ritter. Auf 98 Farbtafeln stellte er Schilde, Lanzen, Armbrüste und Rüstungen sowie die Regeln eines Ritterturniers dar. In einer Nachauflage von 1854 wird er noch als in Dresden lebend erwähnt. Sein Todesjahr ist nicht überliefert.
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Auswahl merkwürdiger Gegenstände aus der Königl. Sächsischen Rüstkammer
Eine Auswahl merkwürdiger Gegenstände aus der Königl. Sächsischen Rüstkammer
9 Teile in 1 : 35 kolorierte Platten; 22 x 26 cm, Verfasserangabe: gezeichnet und beschrieben von Friedrich Martin Reibisch, Dresden : im Verlage des Herausgebers und in Commission der Waltherschen Buchhandlung, [1825]
Neue verbesserte Auflage - Platten sind handkoloriert: Gebunden mit dem Privatdruck Perspektivischer Plan von Alt-Dresden von 1827.
- 1. 8 Seiten, 4 Tafeln : Illustrationen, Verfasserangabe: gezeichnet und beschrieben von Friedrich Martin Reibisch . Verlag: Dresden : Walther, 1826. Gedrucktes Buch : Neue verb. Aufl.
- 2. ([1825]). 7 Seiten, Tafeln 5-8. :llustrationen. Verfasserangabe: gezeichnet und beschrieben von Friedrich Martin Reibisch;
- 3, ([1825]). 8 Seiten, Tafeln 9-12. :Illustrationen. Verfasserangabe: gezeichnet und beschrieben von Friedrich Martin Reibisch. ; Drittes Heft, Dresden : Verl. des Hrsg., 1826, 8 Seiten, Blatt 9 - 12, Friedrich Martin Reibisch; Carl August Böttiger; Walther'sche Hofbuchhandlung;
- 4, ([1825]). 8 Seiten, Tafeln 13-16. : Illustrationen. Verfasserangabe: gezeichnet und beschrieben von Friedrich Martin Reibisch.
- 5, ([1825]). 4 Seiten, Tafeln 17-20. :Illustrationen. Verfasserangabe: gezeichnet und beschrieben von Friedrich Martin Reibisch.
- 6, ([1825]). 4 Seiten, Tafeln 21-24. : Illustrationen;
- 7, ([1825]). 4 Seiten, Tafeln 25-27. : Illustrationen ;
- 8, ([1825]). Verlag: Dresden : Walther, 1825. 4 Seiten, Tafeln 28-31. : Illustrationen
- 9, ([1825]). 4 Seiten, Tafeln 32-35. : Illustrationen. Verfasserangabe: gezeichnet und beschrieben von Friedrich Martin Reibisch; Neuntes Heft, Dresden : Verl. des Hrsg. : Walther, 1826. Gedrucktes Buch : Deutsch : Neue verbesserte Auflage, 4 Seiten, Blatt 32-35 : Illustrationen (Lithogr., farbig) Verfasserangabe: gezeichnet und beschrieben von Friedrich Martin Reibisch. [C.A. Böttiger.].
[Bearbeiten] Perspektivischer Plan von Alt-Dresden vom Jahr 1634
Perspektivischer Plan von Alt-Dresden vom Jahr 1634 : nebst seinen Merkwürdigkeiten und vorzüglichen Gebäuden, vom Jahre 1221 bis auf die gegenwärtige Zeit; als Nachtrag der Rüstkammer.
Erschienen als Eine Auswahl merkwürdiger Gegenstände aus der Königl. Sächsischen Rüstkammer; Nachtrag.
12 Seiten und eine Faltkarte; quer-8°
Erscheinungsjahr dem Vorwort entnommen. Vorlageform des Erscheinungsvermerk: Dresden, im Verlage des Verfassers und in Commission der Waltherschen Buchhandlung.
Verfasserangabe: beschrieben und lithographirt von Friedrich Martin Reibisch.
Der ursprüngliche Plan stammt von Andreas Vogel (1588 - 1638).
[Bearbeiten] Der Rittersaal
Der Rittersaal. Eine Geschichte des Ritterthums, seines Entstehens und Fortgangs, seiner Gebräuche und Sitten. - Artistisch erläutert von Friedrich Martin von Reibisch; historisch beleuchtet von Dr. Franz Kottenkamp.
Stuttgart,: Druck und Verlag von Carl Hoffmann., 1842.
[Bearbeiten] Familie
Friedrich Martin von Reibisch ist der Vater des Porträtmalers und Lithographen Günther Friedrich Reibisch, geboren am 18. Februar 1816 in Zeitz. Günther Friedrich Reibisch studierte 1833-1837 an der Dresdner Kunstakademie und setzte anschließend seine Studien in Antwerpen an der dortigen Kunstakademie fort. Nach seiner Rückkehr blieb er in Dresden ansässig. Er spezialisierte sich auf Porträts, besonders en miniature. Seine kleinen Bildnisse sind noch in vielen Museen, auch dem Stadtmuseum Dresden, erhalten. Er lebte in Dresden-Plauen, wo er am 20. März 1899 starb.
[Bearbeiten] Weblinks
- Perspektivische Stadtansicht Dresdens um 1634. auf Wikimedia Commons