Cholerabrunnen
Zwischen dem Taschenbergpalais und dem Glockenspielpavillon des Zwingers wurde 1927 der Cholerabrunnen an seinen neuen Standort versetzt, nachdem er dem verkehrlichem Ausbau des Postplatzes im Wege war. Die nunmehrige Standortwahl der neogotischen Säule sollte eine passende Symbiose zum letzten großen rein gotischen Baudenkmal Dresdens (Sophienkirche) bilden. Mit dem Verzicht auf den Wiederaufbau der zerstörten Kirche in den 1960er Jahren und der modernen Überbauung des Platzes entfällt heute diese Beziehung der Baustile.
Ursprünglich stand der Brunnen seit 1846 auf dem Postplatz. Eugen Freiherr von Gutschmid stiftete ihn zum Gedenken daran, dass Dresden von der Cholera verschont blieb, die zwischen 1840 und 1841 in Sachsen wütete. Der neugotische Turm des Brunnens ist 17 m hoch. Der Entwurf stammt von Gottfried Semper.
Fabelhafte Reptilien als Wasserspeier symbolisieren „abscheuerregend“ die gesundheitlichen Gefahren unreinen Trinkwassers und weisen damit indirekt auf den Wert der zur Entstehungszeit schon verhältnismäßig guten Trinkwasserversorgung Dresdens hin. Das erste städtische Wasserwerk Saloppe ging allerdings erst 1875 ans Netz.
An den vier Seiten in den Bogennischen sind Heilige dargestellt, die in gewisser Weise mit den Themen Wasser und Gesundheit bzw. Krankenpflege in Verbindung gebracht werden können, darunter besonders prominent die Hl. Elisabeth v. Thüringen.
Die plastische Ausführung des Denkmales macht diesen Brunnen zum ornamentreichsten gestalteten Wasserspiel Dresdens.