Hirschleite

Die Straße Hirschleite in Loschwitz wurde erstmals 1897 im Adressbuch als Buttergasse verzeichnet. In einer Akte der damaligen Zeit steht dazu: „Der Name ‘Buttergasse’ entstammt aus der Tatsache, daß in früheren Zeiten dort Loschwitzer Butterhändler wohnten, die ihre Butter nach Dresden brachten.“ Wie bereits bei der Hietzigstraße erwähnt, besaß die Familie Hietzig in dem Gebiet Grundstücke. 1892 gaben Hietzig's Erben das „für die Verbreiterung der sogenannten Buttergasse“ erforderliche Areal ab. 1898 wurde die Straße auch verbreitert. Der Kommerzienrat Bruno Hietzig machte 1915 den Vorschlag zur Umbenennung der Buttergasse in Hirschleite. Der Vorschlag wurde scheinbar sehr lange geprüft und erst zwei Jahre später umgesetzt. Der Gemeinderat beschließt in seiner Sitzung am 19. September 1917 „Aus Anlaß des 400jahrigen Reformations-Jubiläums nach dem Vorschlage des Verfassungsausschusses die Weißer Hirschstraße in ‘Luther-Straße’ umzutaufen und die Buttergasse in Hirschleite.“ Die Weißer Hirschstraße ist die heutige Steglichstraße. Der Begriff "Hirschleite" hat sicherlich nichts mit Martin Luther zu tun. Wahrscheinlich wollte man bei der Gelegenheit die Umbenennung der Buttergasse gleich mit vollziehen, zumal sie in die Steglichstraße einmündet. Hirschleite ist ein alter Flurname. Der Begriff Leite kommt von Lehden (=Leiten, Hang).