Hôtel de Saxe

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Grab von Johann Heinrich Gerstkamp, im 19. Jahrhundert ein Besitzer des Hôtel de Saxe
Nach Schließung des renomierten Hauses am Neumarkt nutzte ein findiger Geschäftsmann den Namen weiter für das neugebaute Hotel an der Johann-Georgen-Allee. (Anzeige von 1893)


Das Hôtel de Saxe auf dem Dresdner Neumarkt wurde 2006 nach über 100 Jahren wieder eröffnet.

Die Geschichte dieser noblen Herberge reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, schon 1787 befand sich im Eckhaus Neumarkt/Moritzstraße ein Hotel. Der Hotelier Johann Heinrich Gerstkamp legte das Gebäude 1834/35 mit weiteren Nachbarhäusern am Neumarkt zusammen. Die drei ehemaligen Häuser erhielten eine einheitliche Fassade und ein zusammenfassendes Mansarddach. Innen wurde ein geräumiger Konzert- und Ballsaal eingebaut, in dem sich die vornehmen Dresdner Bürgerfamilien trafen. Als Austritt setzte man vor das erste Geschoss einen breiten Balkon mit einem geschmiedeten Eisengitter. Das „Hotel de Saxe" wurde überwiegend von wohlhabenden Hotelgästen frequentiert, doch die Hoteliers versäumten es, das Haus zu modernisieren und den gestiegenen zeitgemäßen Ansprüchen anzupassen. 1888 musste deshalb der Hotelbetrieb eingestellt werden.[1].

Ein geschäftsorientierter Hotelier nutzte den Namen des Hauses, um die edle Tradition in einem Hotel-Neubau an der Johann-Georgen-Allee weiterzuführen.

Das Gebäude am Neumarkt wurde abgerissen und durch ein herrschaftliches Wohn- und Geschäfts­haus ersetzt, welches mit einer neobarocken Sandsteinfassade den Platz beherrschte. Das „Palais de Saxe", wie das weit in die Moritzstraße hineinreichende Gebäude nun genannt wurde, nahm ein Weinlokal, diverse Geschäfte und Restaurants sowie in der Moritzstraße ein Postamt auf. 1945 wurde das Gebäudeensemble zerstört.[2].

Nach 1945 wurde das Gelände für die Lagerung der Steine der Frauenkirche genutzt. Im Zuge der Wiederherstellung der Kirche und der Neugestaltung des alten Neumarktes entstand ein sechsstöckiger Hotelkomplex mit Ladengeschäften.

In der Gestaltungssatzung des Neumarktes war es nicht zum Wiederaufbau vorgesehen. Um die prä­gende Platzansicht des 19. Jahrhunderts zurückzugewinnen, hat sich der Investor entschieden, den Hotelneubau mit der Fassade des 1888 abgerissenen „Hotel de Saxe" zu versehen[3].

Das heutige Hotel, welches wieder unter dem historischen Namen am Platz zu finden ist, verfügt über 176 Zimmer und sieben Suiten, 10 Tagungsräume, gastronomische, Fitness- und Wellness-Einrichtungen und wird derzeit von der Steigenberger Hotel Gruppe betrieben.


[Bearbeiten] Weblink

[Bearbeiten] Quellen

  1. DONATH, Matthias, "Der Dresdner Neumarkt", Verlag: Edition Sächsische Zeitung 2006, ISBN 3-938325-26-7
  2. DONATH, Matthias, "Der Dresdner Neumarkt", Verlag: Edition Sächsische Zeitung 2006, ISBN 3-938325-26-7
  3. DONATH, Matthias, "Der Dresdner Neumarkt", Verlag: Edition Sächsische Zeitung 2006, ISBN 3-938325-26-7
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