Ida von Lüttichau
Ida von Lüttichau (* 1798 in Sellin/Neumark; † 1856 in Dresden), geb. von Knobelsdorff, war philosophisch gebildet und künstlerisch begabt, "eine zweite Bettina oder Rahel", verheiratet mit dem Dresdner Intendanten Wolf Adolf August von Lüttichau (1786–1863).
Lüttichau unterstützte die Berufung von Ludwig Tieck nach Dresden und arbeitete mit an Carl Gustav Carus' "Psyche" (Abschnitt über unbewusstes Seelenleben). Sie wohnte Lange Gasse (später Zinzendorfstraße), gegenüber dem Prinzenpalais, das Haus war 1835 erbaut, ab 1841 in Pillnitz, Lüttichaustraße 1c. Sie (bzw. ihr Mann) besaß ein Gut in Ulbersdorf bei Sebnitz. Hierher zog sie sich zurück, wenn sie längere Krankheitsphasen durchzustehen hatte, und betrieb ihre Studien in der Einsamkeit. Richard Wagner widmete ihr die Partitur des "Holländer", sie erfasste die Bedeutung des "Tannhäuser" als eine der ersten.
Ernst Rietschel schuf eine Gipsbüste [1] Lüttichaus und nach ihr zu späterem Zeitpunkt eine Marmorbüste [2].
Während ihres jahrelangen Siechtums besuchte Carl Gustav Carus sie täglich. Ida von Lüttichau wurde auf dem Trinitatisfriedhof begraben. Ein Lebensbild wurde von Elisabeth Lemaitre verfasst. Ihr Sohn Karl von Lüttichau wurde später Wirklicher Geheimer Rat und Oberhofmeister der Königin Carola.
[Bearbeiten] Literatur
- FIEBIGER, Otto: Ludwig Tieck und Ida von Lüttichau in ihren Briefen, o. J.
- KUMMER, Friedrich, Dresden und seine Theaterwelt, Dresden 1938
- SCHNOOR, Hans, Dresden - 400 Jahre deutsche Musikkultur, Dresden 1948
- MENDE, Erich: Einheimisch zugleich in beiden Leben: Ida von Lüttichau - eine Wiederentdeckung. München, Bayrischer Rundfunk 1975
- KANTSCHEW, Stefan: Ludwig Tieck in Dresden; in: DNN 15.6.1998
- LÜTTICHAU, Mondrian v./Petra Bern (Hrsg.): Wahrheit der Seele, Leipzig 2010 und 2017 (zweibändige Dokumentation, als PDF: [1])