Jacob von Thalheim

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Jacob von Thalheim, auch Jakob von Thalheim († 27. August 1584 in Zwickau) war ein kurfürstlich-sächsischer Offizier, u.a. als Stadthauptmann von Dresden, zuletzt als Schloss- und Festungshauptmann in Zwickau im Rang eines Obristen (Oberst).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Jacob von Thalheim entstammt dem württembergischen Uradelsgeschlecht von Thalheim mit dem gleichnamigen Stammhaus Schloss Thalheim bei Heilbronn. Als die ältesten Mitglieder der Familie werden im Jahre 1230 Dieter von Talheim als Zeuge bzw. Teidigungsmann und in den Jahren 1231–1255 Hagen von Talheim und sein Bruder Reinboto Hermannus als „miles“ (Ritter) von Talheim erwähnt. Als die ältesten Mitglieder der Familie werden im Jahre 1230 Dieter von Talheim als Zeuge bzw. Teidigungsmann und in den Jahren 1231–1255 Hagen von Talheim und sein Bruder Reinboto Hermannus als „miles“ (Ritter) von Talheim erwähnt.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ab wann Jacob von Thalheim in kursächsische Dienste übertrat, ist derzeit nicht nachvollziehbar. Er wurde am 1. Mai 1567 im Rang eines Hauptmanns dem damaliigen Oberzeug- und Baumeister Melchior Haufe beigegeben, weil letzterer nunmehr veraltere und unvermögend werde. Beide Offiziere einigten sich aber freundlich in einem Vergleich, dass sie dem damaligen sächsischen Kurfürst August nutzen und fromm sein wollten.

In der Festung Dresden sollte Jacob von Thalheim unter den [Stadt-]Thoren und wo es sonst die Nothdurft erfordere, die Tag- und Nachtwacht, wie es einem Hauptmann gebühre, bestellen und verordnen. Damit hatte von Thalheim ab Mai 1567 die tatsächliche Befehlsgewalt über alle Dresdner Stadttore, Melchior Haufe dagegen blieb nominell sein Vorgesetzter.

Nach dem Tod von Haufe wurde Jacob von Thalheim am 4. November 1569 von Kurfürst August als neuer Stadthauptmann bestallt. Zu dieser Zeit unterhielt der sächsische Kurfürst mit nicht unbeträchtlichen Kosten eine Anzahl von Obristen, Rittmeistern und Hauptleuten von Haus aus, so wie bei von Thalheim, die ohne eine offizielle Bestallung Wartegeld bezogen und Falle des Erfordernisses Kriegsvolk anzuwerben hatte.

Von Thalheim übte das Amt des Oberkommandierenden der Dresdner Festung bis 1573 aus. Sein Nachfolger im Amt wurde Georg von Czettritz.

Am 28. November 1575 wurde Jacob von Thalheim unter gleichzeitiger Beförderung zum Obristen (Oberst) in einer neuen kurfürstlichen Bestallung mit dem Zusatz betraut, dass er sich mit dem Schlosse zu Zwickaw wesentlich enthalten und die Festung daselbst in Acht haben haben solle. Sein Jahresgehalt in Zwickau betrug 2.000 Talergroschen.

Am 8. Dezember 1583 soll Jacob von Thalheim dem Magister der Rechte, David Baldauff an dem Haus des Zwickauer Bürgermeisters Wunderlich weggelagert und ihm dabei in den Arm gestochen haben, daran er lahm geworden. Das Messer soll ihm von einem Amtsschösser gereicht worden sein und bis zum Stoß soll es von Thalheim verborgen gehalten haben.[1]

Von Thalheim starb als Kriegsobrister am 27. August 1584. Sein Leichnam wurde unter dem Chor der Stadtkirche St. Marien (auch Liebfrauenkirche) zu Zwickau in einer Gruft beerdigt.[2][3]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Lorenz Wilhelm: Descriptio urbis Cycneae: Das ist Warhafftige und Eigendliche Beschreibung der uhralten Stadt Zwickaw..., Zwickau 1633, Digitalisat auf Google Books, S. 244.
  2. Tobias Schmidt: Chronica cygnea, Oder Beschreibung der sehr alten Löblichen und Churfürstlichen Stadt ZWICKAW..., Zwickau 1656, Digitalisat auf Google Books, S. 75.
  3. Dr. Emil Herzog: Chronik der Kreisstadt Zwickau: Topographie und Statistik, 1. Teil, Zwickau 1839, Digitalisat auf Google Books, S. 112.

[Bearbeiten] Weblinks

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