Kurfürst August
Der Kurfürst August von Sachsen (* 31. Juli 1526; † 11. Februar 1586) war ein Herzog von Sachsen, der von 1553 bis 1586 das albertinische Sachsen, d. h. im Wesentlichen die Mark Meißen, regierte. Er ist nicht zu verwechseln mit August dem Starken (1670–1733). Sein Vater war Herzog Heinrich der Fromme von Sachsen (1473–1541) und seine Mutter Katharina von Mecklenburg (1487–1561).
Sein Vorgänger Moritz von Sachsen war sein Bruder. Dieser hatte die Kurwürde ins albertinische Sachsen gebracht.
[Bearbeiten] Augusts Politik
Im Gegensatz zu seinem kriegerisch geübten und durchaus erfolgreichen Vorgänger erwarb der „Vater August“ genannte bleibende Verdienste durch eine nach den verheerenden Religionskriegen auf Frieden orientierte nachhaltige Wirtschaftspolitik. August förderte den Bergbau und die Landwirtschaft. Mit Hilfe der Dresdner Kunstkammer dokumentierte er den Stand modernster Technik seiner Zeit. Sein Interesse für landwirtschaftliche Verbesserung schlug sich im Ostra-Gut nieder, das er unmittelbar vor den westlichen Stadtbefestigungen anlegen und zu einem Muster-Gut gestalten ließ. Die zuvor dort ansässigen Bauern wurden auf Leubnitzer Flur umgesiedelt und erhielten im planmäßig angelegten Straßendorf Neuostra großzügige neue Höfe und Felder. Experimentierfreude zeigte der Fürst mit eigenhändigen Versuchen zur Obstveredlung. wobei er durchaus auch die Veredlung von Kernobst auf Walnuß versuchte - und sei es auch nur, um das Unmögliche mit Gewißheit auszuschließen. Handwerkliches Interesse und Geschick bewies August mit eigenen Elfenbein-Drechselarbeiten, die heute im Grünen Gewölbe zu sehen sind.
Der in Dresden aufgewachsene Schriftsteller Ludwig Renn bezeichnet den Kurfürsten „Vater August“ in seinem Buch „Anstöße in meinem Leben“ als Vertreter eines „patriarchalischen Absolutismus“, was soviel heißen soll, dass der Fürst sich durchaus als verantwortlicher Landesvater gefühlt und auch so gehandelt hat, jedoch immer noch mit drakonischer Strenge („absoluter Fürst“) seine Wünsche und Vorstellungen als Landesherr durchsetzte. Von einem nachsichtigen Regime konnte also keine Rede sein. Ebenso verhielt es sich mit seiner Ehefrau „Mutter Anna“.