Jakob Buk

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Jakob Buk (18251895)

Jakob Buk, auch Jacob Buck, sorbisch Jakub Buk, latinisiert Jacobus Buk (* 6. März 1825 in Siebitz bei Kamenz/ Oberlausitz; † 15. August 1895 in Nieder-Wildungen, heute Bad Wildungen) war ein katholischer Geistlicher sorbischer Herkunft, Theologe, Philologe und Königlicher Hofkaplan zu Dresden sowie Präses des katholisch-geistlichen Konsistoriums.

[Bearbeiten] Familie

Jakob Buk entstammte der sorbischen Familie Buk (eingedeutscht auch Buck) in der Lausitz. Jacob wurde am 6. März 1825 als Sohn des Kleinbauern und Häuslers Peter Buk (sorbisch: Petr Buk) und dessen Ehefrau Anna geb. Kockel (sorbisch: Hanka Koklic) geboren.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Jakob Buk besuchte von 1838 bis 1846 das deutsche Kleinseitner-Gymnasium in Prag und wohnte von 1838 bis 1850 - während seiner Zeit als Gymnasiast und Student - im Prager Wendischen Seminar. In diesem Internat beschäftigten sich die Zöglinge - unter anderem in der sorbischen Schüler- und Studentenvereinigung „Serbowka“ - mit der obersorbischen Sprache und Kultur.

Nach zwei Jahren Philosophiestudium (von 1846 bis 1847) studierte Buk anschließend bis 1850 Theologie und wurde von 1848 bis zum Ende seines Studiums auch Präfekt. Sein Theologiestudium absolvierte er auch an der deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag, eine der bedeutendsten Universitäten im damaligen Reich der Habsburger Monarchie.

1850 ging Buk zurück nach Sachsen und wurde zuerst Lehrer, später auch Vizedirektor des damals neu gegründeten katholischen Lehrerseminars in Bautzen, wo er unter anderem die Schüler auch in Sorbisch unterrichtete. Später wurde er in Bautzen auch noch zum Ehrenkapitular des dortigen Domkapitels ernannt.

1854 wurde Jakob Buk als Kaplan an die katholische Hofkirche nach Dresden berufen, wo er parallel auch Lehrer am katholischen Progymnasium in der sächsischen Residenz wurde. Von 1859 bis 1876 war er Direktor des Progymnasiums und Präfekt der Anstalt für Kapellknaben. Während dieser Zeit arbeitete er an der Übersetzung des Neuen Testaments in die sorbische Sprache, deren erster Teil 1862 erschien. Die Arbeit blieb aber unvollendet. 1868 wohnte Buk in der Schloßstraße 18.[1]

Von 1876 bis 1886 wirkte Buk als Superior und Pfarrer an der Hofkirche und war anschließend, von 1886 bis zu seinem Tod im Jahr 1895 Präses des katholischen Konsistoriums und erster königlicher Hofkaplan zu Dresden. Er hielt seine Predigen in fünf verschiedenen Sprachen. Jakob Buk starb am 15. August 1895 in Nieder-Wildungen und wurde nach seinem Tod auf dem Friedhof in Storcha bei Bautzen in der Oberlausitz begraben.

[Bearbeiten] Sorbisches Engagement

Jakob Buk engagierte sich außerordentlich für die Erhaltung der sorbischen Sprache und Lebensweise. So gründete er am 21. Oktober 1846 gemeinsam mit anderen Studierenden im Wendischen Seminar in Prag die sorbische Schüler- und Studentenvereinigung "Serbowka",[2] deren erster Vorsitzender er war. Ab 1849 war Buk Vorsitzender des Gesamtvereins „Lipa Serbska“ für sorbische Studenten.

Seit 1847 war Jakob Buk ebenfalls Mitglied der in jenem Jahr in Bautzen gegründeten wissenschaftlichen Gesellschaft "Maćica Serbska", wo er 1854 Mitbegründer der sprachwissenschaftlichen Abteilung dieses sorbischen Vereins war. Jakob Buk veröffentlichte von 1848 bis 1857 in der Vereinszeitschrift der wissenschaftlichen Gesellschaft, der "Časopis Maćicy Serbskeje" viele sprachwissenschaftliche und volkskundliche Studien, vor allem zu Sprichwörtern. Die Zeitschrift selbst redigierte er von 1853 bis 1867.

Buk galt als der einzige katholische, sorbische Sprichwortsammler. Viele seiner gesammelten Sprichwörter erschienen lange nach seinem Tod in dem 1971 veröffentlichten Buch „Wie der Vogel – so das Lied“.[3]

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, Seite 34 auf adressbuecher.genealogy.net
  2. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Wendisches Seminar“
  3. Sprichwörtlich - sorbische Weisheiten aus alten Zeiten auf www.sorbe.de

[Bearbeiten] Weblinks

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