Johann Alexander Thiele

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Johann Alexander Thiele

Johann Alexander Thiele (* 26. März 1685 in Erfurt; † 22. Mai 1752 in Dresden) war ein Landschaftsmaler und Radierer.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Thiele erlernte zunächst den Buchdruck. Er begann eine militärische Laufbahn, entschied sich jedoch bald für seine künstlerische Neigung, die er als Kopist von Landschaftsbildern auslebte, und ließ sich in der Malerei ausbilden. Thiele lernte bei Christoph Ludwig Agricola und in Dresden bei Adam Manyoki Ölmalerei.

Thiele lebte seit etwa 1715 in Dresden. Besonders Jakob Heinrich von Flemming war sein großer Gönner. Nach dessen Tod ging Thiele nach Arnstadt, wo ihn Fürst Günther zu Schwarzburg-Sondershausen zum Hofmaler ernannte. Nach dem Tod von August dem Starken im Jahre 1733 wuchs der Einfluss des kunstsinnigen Heinrich von Brühl. Der holte Thiele zurück nach Dresden, wo er 1738 zum Hofmaler ernannt wurde. Thiele oblag es, jährlich vier Werke an den Hof zu liefern. 1743 wurde er Hofcommissarius.

Thiele fand auf dem Neustädter Friedhof die letzte Ruhe. 1755 würdigte Christian Ludwig von Hagedorn den großen sächsischen Landschaftsmaler mit einer Biografie.

Dorothea Sophia Thiele, von Anton Raphael Mengs gemalt
Johann Alexander Thiele 1747 gemalt von Bernardo Bellotto (Mitte), links Thieles Schüler Christian Wilhelm Ernst Dietrich
Blick von den Lößnitzhöhen auf Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, 1751

[Bearbeiten] Familie

Thiele war zweimal verheiratet und hatte insgesamt fünf Kinder. 1710 heiratete er in Arnstadt Clara Benigna Dönicke.[1] Seine zweite Frau, Dorothea Sophia Thiele, geb. Schumann verw. Axt (1718-1777), wurde 1744, ein Jahr nach der Heirat mit Thiele, von Anton Raphael Mengs porträtiert.[2] Der Maler Johann Friedrich Alexander Thiele war sein Sohn.

[Bearbeiten] Künstlerisches Schaffen

Thiele war der früheste deutsche Vertreter der Prospekten- oder Ansichtenmalerei, die in Canaletto ihren berühmtesten Vertreter hatte. Wie Canaletto dokumentierte er in seinen Werken Reichtum und Schönheit von Sachsen im 18. Jahrhundert. Thiele gab die Landschaften jedoch nicht nur möglichst genau wieder, sondern er verlieh seinen Gemälden einen eigenen, über die bloße Naturtreue hinausreichenden Charakter. In diesem Sinne prägte er auch seine Schüler, so Christian Wilhelm Ernst Dietrich.

Die meisten Motive für seine Bilder widmete Thiele sächsischen und thüringischen Landschaften. Zu den bekanntesten Motiven zählen Bilder aus der Sächsischen Schweiz. Zudem hat er eine Anzahl Bilder mit mecklenburgischen Ansichten geschaffen. Die sächsischen Gemälde malte Thiele im Auftrag von August dem Starken bzw. August III., die mecklenburgischen für Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg-Schwerin, mit dem er seit 1738 korrespondierte. Dessen Auftrag blieb unvollendet, die fertigen Bilder gingen an das Schloss Ludwigslust.

Thiele ist mit einer größeren Anzahl von Werken im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vertreten. Berühmt ist seine „Ansicht von Dresden mit der Augustusbrücke“ von 1746. Sie gehört heute zum Besitz der Gemäldegalerie Alte Meister.[3] Im Kupferstichkabinett befindet sich sein Aquarell „Blick in den Plauenschen Grund bei Dresden“.[4] Die Gemäldegalerie Alte Meister erhielt zudem u. a. „den Kyffhäuser“ und „die Zeche Kurprinz Friedrich bei Freiberg“ sowie „Die Elbe bei Sörnewitz in Reif und Nebel“, „Der Oybin im Zittauer Gebirge“ und „Blick von den Lößnitzhöhen auf Dresden“.[5] Weitere Bilder gingen an das Museum Schwerin, das Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg und an Galerien in St. Petersburg, Leipzig, Gotha, Weimar, Kiel[6] und Hamburg.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gemalte Heimat von hohem Wert. Zur Ausstellung "Die schönsten Ansichten aus Sachsen - Johann Alexander Thiele" in Dresden
  2. Dorothea Sophia Thiele, geb. Schumann (1718-1777), Frau des Landschaftsmalers Johann Alexander Thiele, von Anton Raphael Mengs, Gemäldegalerie Alte Meister
  3. Ansicht von Dresden mit der Augustusbrücke, Thiele, Johann Alexander (Maler), 1746, Gemäldegalerie Alte Meister
  4. Blick in den Plauenschen Grund bei Dresden, Thiele, Johann Alexander (Hersteller), 1729, Kupferstich-Kabinett
  5. Staatliche Kunstsammlungen Dresden: Gemäldegalerie Dresden Alte Meister, 20. Auflage, 1978
  6. Werke von Thiele in der Kunsthalle Kiel

[Bearbeiten] Weblinks

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