Litfaßsäule
Die Litfaßsäule ist benannt nach ihrem Erfinder, dem Berliner Ernst Litfaß (1816–1874). Er gilt als der „Vater der Litfaßsäule“. Er erfand die runde, etwa 3 Meter hohe Säule für Bekanntmachungen und Werbung. Er war so erbost über den Wildwuchs an Zetteln und Postern an den Hauswänden, dass er 1855 die erste „Annonciersäule“ in Berlin aufstellen durfte. Sämtliche Informationen – nicht nur Kultur und Veranstaltungen, sondern auch politische Informationen, Wahlkampfplakate, amtliche Bekanntmachungen, Steckbriefe – waren auf dieser Litfaßsäule angebracht. Bis dato gab es nur gerade Anschlagtafeln (wenn überhaupt). Der Vorteil bestand darin, dass die Passanten zum Lesen rundherum gehen konnten und nicht wie bisher sich schubsen mussten, um eine andere Nachricht lesen zu können.
Anlässlich des 100. Geburtstages von Friedrich Schiller 1859 schafft der Dresdner Bildhauer Wolf ein Schillerdenkmal, das im heutigen Schillergarten aufgestellt wurde. Litfaß ist der Stifter des Denkmals.
Eine historische Litfaßsäule vom Beginn des 20. Jahrhunderts steht in Dresden auf dem Güntzplatz vor dem Stadthaus/Sparkassenhaus, erbaut von Hans Erlwein.
Die Litfaßsäule ist das quicklebendige Fossil unter den Werbemedien. Doch immer mehr werden abgebaut. Einige neue sogenannte Litfaßsäulen, z. B. auf dem Pirnaischen Platz, verfügen über die Zusatzfunktion als öffentliche Toilette (WC).
Sparkassenhaus am Güntzplatz mit einer Litfaßsäule, 2019