Ludwig Schnorr von Carolsfeld

Ludwig Schnorr von Carolsfeld (* 2. Juli 1836 in München; † 21. Juli 1865 in Dresden), zweiter Sohn des Kunstakademieprofessors Julius Schnorr von Carolsfeld, war ab 1860 dramatischer Sänger (Heldentenor) am Dresdner Hoftheater.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Schnorr verlebte seine Kinderjahre in München, wo der Vater an der Kunstakademie lehrte. Nachdem die Familie im Zuge der Berufung des Vaters an die hiesige Kunstakademie nach Dresden gezogen war, besuchte Schnorr das Vitzthum-Gymnasium, das von seinem Onkel Karl Justus Blochmann geleitet wurde, und hospitierte an der Kreuzschule.

1854 ging Schnorr zum Studium am Konservatorium nach Leipzig. Nach Bühnenstudien unter Eduard Devrient in Karlsruhe erhielt er dort 1858 ein erstes Engagement. In Karlsruhe hatte Schnorr die Sängerin Malvina Garrigues kennengelernt, die wie er an der Hofbühne engagiert war und ihm gleichzeitig Vorbild und Lehrerin wurde. Er heiratete sie und ging 1860 mit ihr nach Dresden. Sie wohnten Wiener Straße 3.^[1]

1862 gab Schnorr ein Gastspiel in Karlsruhe, dem auch Richard Wagner beiwohnte. Schnorr und seine Gattin blieben danach Wagner eng verbunden und als 1865 in München »Tristan und Isolde« uraufgeführt wurde, gaben sie die beiden Hauptrollen. Kurz nach seiner Rückkehr nach Dresden verstarb Schnorr.

Schnorr wurde auf dem Alten Annenfriedhof beigesetzt. Nach dem Tod ihres Gatten wirkte Malvina von Schnorr in Hamburg, dann in Karlsruhe. Eine Hellseherin machte ihr weis, der Geist ihres verstorbenen Mannes wolle, dass sie Richard Wagner heiratet, der ihr daraufhin die Freundschaft kündigte.^[2] Schnorrs Bruder Franz beschrieb seinen Lebenslauf in der Allgemeinen Deutschen Biographie.

[Bearbeiten] Quellen

• Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 648.
• Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 934-935.
• Franz Schnorr von Carolsfeld: Artikel „Schnorr von Carolsfeld, Ludwig“ in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 190–191

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ Adressbuch der Stadt Dresden, 1862
2. ↑ Artikel zu Malvina Garrigues im Frauenwiki

[Bearbeiten] Weblinks

• Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema "Ludwig Schnorr von Carolsfeld"