Margarita Salicola
Margarita Salicola (auch: Margherita Salicola) war die erste Dresdner Sängerin. 1685 wurde sie von Johann Georg III. aus Venedig entführt, sie stand in Beziehungen zu Carlo Gonzaga, dem Herzog von Mantua, er ließ den Kurfürsten von gedungenen Mördern verfolgen, forderte ihn zum Duell, warf Margaritas Verwandte ins Gefängnis und ließ sie misshandeln, der Konflikt wurde aber gütlich beigelegt - drei sächsische Regimenter traten den Weg nach Venedig an und halfen bei der Eroberung von Morea - und Margarita wurde eine einflussreiche Diplomatin am Dresdner Hof. Sie blieb bis 1693 in Dresden. Über ihren weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.
Vermutlich war sie die Mutter des illegitimen Sohnes von Johann Georg III., des bedeutenden Architekten Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff.
[Bearbeiten] Literatur
- FÜRSTENAU, Moritz: Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden, Dresden 1861/62, Reprint Leipzig 1971
- STRICH, Michael, Der Streit zwischen Kursachsen und Mantua um die erste Primadonna in Deutschland (Margarita Salicola); in: Hist. Zeitschr. 1928
- KUMMER, Friedrich, Dresden und seine Theaterwelt, Dresden 1938
- HOEGG, Die Gesangskunst der Faustina Hasse, Berlin, Diss. 1939
- SCHNOOR, Hans, Dresden- 400 Jahre deutsche Musikkultur, Dresden 1948
- Belletristik: Heller, Wilhelm Robert: Primadonna. Roman aus der kursächsischen Vergangenheit, Berlin 1871