Johann Georg III.

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Johann Georg III.
Apotheose, von Samuel Bottschild

Johann Georg III. (* 20. Juni 1647 in Dresden; † 12. September 1691 in Tübingen), Sohn von Johann Georg II. und Magdalena Sibylle II., war Kurfürst von 1680 bis 1691. Er machte sich besonders als Förderer der Künste verdient und besaß eine Vorliebe für alles Italienische. Als Kriegsherren wurde ihm wegen seiner Konsequenz und persönlichen Tapferkeit der Beiname "sächsischer Mars" gegeben.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Am 9. Oktober 1666 heiratete Johann Georg zu Kopenhagen Anna Sophie von Dänemark. 1672 wurde er als Kurprinz zum Landvogt der Oberlausitz bestellt, als solcher hatte er seine Residenz auf der Ortenburg in Bautzen. Unmitelbar nach dem Beginn seiner Regentschaft 1680 gründete er eine Zeichen- und Malerschule, aus der später die Kunstakademie hervorging. Als Direktor berief er mit Samuel Bottschild einen Maler, der selbst stark in Italien geprägt worden war. Bis 1683 baute Johann Georg Starcke für ihn das Palais im Großen Garten.[1] Um das Palais herum gestaltete Johann Friedrich Karcher die Gartenanlage.

Johann Georg III. führte während seiner Regentschaft mehrere Kriege. Dafür reduzierte er auch die Ausgaben des Hofes für Prunk und Festivitäten und setzte eine umfangreiche Heeresreform durch. Nach dem Beispiel Brandenburgs wurde ein stehendes Heer gegründet. Er setzte die geheime Kriegskanzlei als oberste Militärbehörde ein, regelte das Verhältnis des Heeres zur Einwohnerschaft und schuf einen festen Heeresetat mithilfe der Stände, was aber nicht verhinderte, dass das Militärwesen schwer auf den Untertanen lastete und die Rekrutierung zur Menschenjagd ausartete.

Sachsen gehörte unter Johann Georg III. in Deutschland zu den politisch einflussreichsten Kräften. So schloss sich das Land Kaiser Leopold im Kampf gegen die Türken an. Unter Johann Sobieskys Oberbefehl war die sächsische Streitmacht maßgeblich an der Befreiung des belagerten Wiens am 12. September 1683 beteiligt.

Mehrfach führte Johann Georg Krieg gegen Frankreich. Als Ludwig XIV. 1688 das Reich angriff, war er der Erste, der an der Spitze seines Heeres zur Verteidigung der deutschen Grenze herbeieilte. 1689 vereinigte er sich mit der Armee unter Karl von Lothringen und nahm an der Belagerung von Mainz teil. 1690 führte er das Kommando der Reichsarmee gegen die Franzosen.

Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff (geb. 1686) war vermutlich sein illegitimer Sohn mit der Sängerin Margarita Salicola, die er 1685 hatte aus Venedig entführen lassen.[2] Mit ihr hielt die Italienische Oper Einzug in Dresden. 1686 holte er Philipp Jacob Spener als Oberhofprediger nach Dresden, 1688 bestellte er Steffano Pallavicini zum Hofdichter.

Johann Georg III. fand seine letzte Ruhe in Freiberg. Auf dem Thron folgten ihm seine Söhne Johann Georg IV. und August der Starke.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Ausmalung des Palais im Großen Garten durch Samuel Bottschild
  2. Robert Heller: "Primadonna", historischer Roman, 1871, 2 Bände, S. 304+284, Janke Berlin

[Bearbeiten] Weblinks

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