Anna Sophie von Dänemark
Anna Sophie von Dänemark (* 1. September 1647 in Kopenhagen; † 1. Juli 1717, Grab zu Lichtenburg, 1812 nach Freiberg überführt), eine Tochter des dänischen Königs Friedrich III., war als Gemahlin Johann Georg III. Kurfürstin von Sachsen.
Die Hochzeit mit dem sächsischen Kronprinzen fand am 9. Oktober 1666 in Kopenhagen statt. Am 18. Oktober 1668 bzw. am 12. Mai 1670 wurden ihre Söhne Johann Georg IV. und August der Starke geboren. 1672 wurde ihr Mann als Kurprinz zum Landvogt der Oberlausitz bestellt. Die Residenz befand sich auf der Ortenburg in Bautzen.
1680, im Jahr der Inthronisierung ihres Mannes, floh das Ehepaar vor der Pest nach Wittenberg. 1687 förderte die Kurfürstin die Gründung des protestantischen Waisenhauses in Dresden. Sie hielt Freundschaft mit dem Pietisten Philipp Jacob Spener, obwohl er wegen seiner freimütigen Kritik beim Kurfürsten in Ungnade gefallen war. Nach seiner Vertreibung behielt sie ihn als Beichtvater, er besuchte sie regelmäßig von Berlin aus.
Verwitwet am 16. September 1691, nahm sie ihren Witwensitz in Lichtenburg. 1703 holte sie ihren Enkel Friedrich August zu sich, um ihn evangelisch zu erziehen, 1710 ließ sie ihn heimlich konfirmieren.
[Bearbeiten] Quellen
- STICHART, Franz Otto: Galerie der sächsischen Fürstinnen; biogr. Skizzen sämtlicher Ahnfrauen des kgl. Hauses Sachsen, Leipzig 1857
- MEYER, Johannes: Frauengestalten und Frauenwalten im Hause Wettin, Bautzen 1912
- HAAKE, Paul: Christiane Eberhardine und August der Starke: eine Ehetragödie, Dresden 1930
- CZOK, Karl: August der Starke und Kursachsen, Leipzig 1987. Aufgeklärter Absolutismus und kirchlich-religiöse Toleranzpolitik bei August dem Starken, In: Sachsen und die Wettiner. Chancen und Realitäten (Sondernummer der Dresdner Hefte); Dresden 1990
- FELLMANN, Walter: Prinzessinnen. Glanz, Einsamkeit und Skandale am sächsischen Hof; Leipzig 1996