Großer Garten
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Der Große Garten ist mit seinen 147 Hektar der größte und zugleich zentrale Park Dresdens. Er gehört zu den beliebtesten Erholungsorten im Zentrum von Dresden und lädt mit seinen Wiesen und Parkanlagen, Alleen, Seen und Springbrunnen zum Spazieren, Fahrradfahren oder Skaten ein. Etwa 16.000 Bäume unterschiedlicher Arten und Gattungen wachsen darin. Im Gebiet des Großen Gartens befinden sich außerdem der Botanische Garten, der Carolasee die Parkeisenbahn, die Freilichtbühne und der Zoo. Im Adressbuch der Stadt Dresden 1943/44 sind für den Großen Garten 24 Adressen ausgewiesen, darunter die Pavillons A bis L, fünf Schankwirtschaften sowie das Palais am Großen Garten (damals Altertumsmuseum).
Der Garten entstand ursprünglich auf einer exakt rechteckigen Fläche mit einer Länge von 1.900 Metern und 1.000 Meter Breite und war durch drei Längs- und eine Querachse unterteilt. Die Längsachsen sind heute die Südallee, Hauptallee und Herkulesallee und als Querachse die Querallee bzw. Fürstenallee.
[Bearbeiten] Geschichte
- 1676: erstmalige Erwähnung des Gartens
- 1678 bis 1683: Bau des Palais durch Johann Georg Starcke für den sächsischen Kurfürsten Johann Georg III. Das Gebäude gilt als frühester Barockbau Kursachsens. Es war ein reines Gartenpalais und Lustschloss im Mittelpunkt der im Garten angelegten Achsen. Das Palais erhielt Sandsteinfassaden mit französischen und italienischen Schmuckelementen. Herzstück des Palais war der zweigeschossige, reich mit Stuck und Deckengemälden ausgestattete Festsaal. Die Gemälde wurden von Bottschild und Fehling angefertigt.
- 1692: Reduzierung des großen Gartens auf die heutige Größe
- ab 1709: Gestaltung des inneren Gartens mit Bosketts, rahmenden Pavillons und Palaisteich durch Johann Friedrich Karcher
- 1715: wird ein Teich angelegt
- 1719: mit dem Venusfest wird das Theater eingeweiht, Errichtung des Venuspavillons
- ab 1729: Aufstellung von fast 2.000 Sandstein- und Marmorskulpturen im Großen Garten
- 1813: Ende der Fasanenzucht, der Park wird für die Öffentlichkeit zugänglich
- 1873: Johann Carl Friedrich Bouché übernimmt 22-jährig das Amt eines Direktors des Großen Gartens, er ist bis 1922 tätig
- 1875: Erwerb der Strehlener Felder und Integration in die Gartenanlage
- ab 1881: Umwandlung ehemaliger Kiesgrube an der „Krähenhütte“ zum Carolasee
- 1886: Vergrößerung in Richtung Querallee schafft Halbinsel
- 1897: Anlage des ersten Radwegs Dresdens und Sachsens: die Radfahrbahn an der Herkulesallee.[1]
- 1898: Ausweisung von separaten Radwegen in allen großen Alleen [2]
[Bearbeiten] Quellen
- 1756 Dresden – Dem Mythos auf der Spur, Asisis monumentales 360°-Panorama der Barockzeit in Dresden, Kathrin Francik/ Ulla Heise, Asisi Visual Culture GmbH, 2. Auflage 2009, ISBN 978-3-00-029599-7
- Dresden Stadtlexikon, edition Sächsische Zeitung, Siegmar Baumgärtel/ Klaus Gertoberens,1. Auflage 2009, ISBN 978-3-938325-61-2
- Dr. Walter Bachmann, Untersuchungen zur Frühgeschichte des Großen Garten
- Bauch, Werner: Zum Neuaufbau des Großen Gartens in Dresden, Deutsche Architektur, Heft 4, S. 188ff., 1953</ref>
- Postkarte mit der Radfahrbahn: https://www.flickr.com/photos/adfcsachsen/27957616850/in/album-72157670252143121/
- Weitere Nachweise (direkt von oben referenziert):
- ↑ Anlässlich der Freigabe von 1500 m Radfahrbahn sollte eine Fahrordnung zum 20. November 1897 erlassen werden (was dann drei Tage später passiert ist) -> Bouché, Friedrich: Brief vom 20.11.1897 an die Königliche Polizei-Direktion zu Dresden, in: Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 10923 Staatliche Gartenverwaltung, Großer Garten Dresden, Nr. 41
- ↑ Sylvia Butenschön, Geschichte des Dresdner Stadtgrüns, Dissertation 2006, S. 220